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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Motivation, Michael einen Denkzettel zu verpassen, hatte eine ausgesprochen erotische Facette angenommen. Bisher hatte noch keiner einen Annäherungsversuch unternommen, das könnte sich jedoch bald ändern. Sie war genau die Richtige für ihn – zornig und verbittert, aber dennoch weiblich. Es bestand kein Grund, sie von Michaels Wechsel zu den Renegades in Kenntnis zu setzen. Wozu sollte er sie auch in dem falschen Glauben wiegen, dass er rehabilitiert sei? Schließlich war sie eine Frau und daher generell schwach und nicht bereit, sich auf gewisse Risiken einzulassen. Im Gegensatz zu Chin, den einen oder sogar mehrere Todesfälle nicht abschreckten, solange sie dem übergeordneten Wohl dienten.
    Aus diesem Grund hatte er sie auch nicht in Chins Arbeit eingebunden. »Es ist so weit. Red Dart kann an einem GTECH erprobt werden.«
    Ein entzückter Aufschrei schrillte durch die Leitung. Diese Arbeit war ihr ganzer Stolz. Obwohl er ihr unaufhörlich in den Ohren lag, weigerte sie sich, den Kristall herauszugeben, bevor sie ihn eigenhändig getestet hatte. Aber wenigstens hatte sie ihm Demonstrationen zugesichert.
    »Fantastisch«, jubelte sie. »Ich kann gar nicht glauben, dass es endlich so weit ist. Chin meinte, es würde noch Wochen dauern, bis die Soldaten bereit sind. Wann?«
    »Morgen Abend«, erwiderte er. »Allerdings darf niemand wissen, wo sich unser Labor befindet. Sie müssen das Versuchsobjekt betäuben, bevor Sie es zur Anlage bringen.«
    »Selbstverständlich«, schnurrte sie leise. »Wenn es sein muss. Die Sache ist zu wichtig, um sie durch unnötige Risiken aufs Spiel zu setzen.«
    Unnötige Risiken. Aber sicher. Die nötigen konnte sie so oder so nicht nachvollziehen. Also konzentrierte er sich auf das, was sie beide verstanden. »Und Sie sind sicher, dass er funktioniert? Konnten Sie die Mixtur des Tranquilizers so zusammensetzen, dass das Immunsystem außer Gefecht gesetzt wird?«
    »Ohne das perfekte Versuchsobjekt kann man es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen«, erwiderte sie. »Ich bin jedoch ziemlich sicher.«
    Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Das ist nicht das, was ich hören wollte.«
    Sie lachte leise und schmeichelnd. »Sie sind sehr anspruchsvoll«, tadelte sie. »Es wird funktionieren, General.«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen atmete er erleichtert auf. »Wir werden die Welt retten, Jocelyn. Das wissen Sie doch, nicht wahr?«
    »O ja«, erwiderte sie. »Ich weiß. Ich kann es kaum erwarten, diesen Anlass zu feiern.« Etwas Verführerisches schwang in ihrem Ton mit, sodass ihm heiß wurde. Sie erregte ihn fast so sehr wie die Vorstellung, bald der mächtigste amtierende General zu sein. Niemand würde es jemals wieder wagen, Amerika anzugreifen. Die GTECHs waren so etwas wie die ultimative Atombombe, die nur darauf wartete, hochzugehen. Mit dem Unterschied, dass er den Auslöser in der Hand hielt. Es war absolut fantastisch.
    Das Motorrad fuhr schlitternd um eine Ecke und kam hinter einer Baumgruppe zum Stehen. Um Zeit zu gewinnen, stellte Michael den Motor ab und setzte Cassandra auf dem Asphalt ab. Er wagte es nicht, sie den ganzen Weg zu ihrem Wagen zu bringen, aus Angst, dass die Zodius-Soldaten sie entdeckten, bevor er sie ablenken konnte. Vor einem Angriff schätzten die Zodius zuerst ab, ob ihre Beute Mensch oder GTECH war, was ihm ein Zeitfenster von maximal drei Minuten verschaffte.
    Er klappte das Visier hoch und knurrte: »Verdammt, ich hab dir doch gesagt, du sollst vorsichtig sein. Das ist das genaue Gegenteil.«
    »Du hast außerdem gesagt, dass ich niemandem vertrauen soll, und daran halte ich mich«, entgegnete sie. »Ich vertraue nicht mal dir.«
    Zorn wallte in ihm auf. »Falls es dir entgangen sein sollte, mein Schatz: Ich bin der Kerl, der deinen süßen kleinen Arsch rettet.«
    »Wahrscheinlich, weil du noch irgendwas von mir brauchst«, gab sie scharfzüngig zurück.
    Er griff zähneknirschend nach der Wesson, die um sein Bein geschnallt war, und gab sie ihr. Die Waffe war vermutlich relativ nutzlos, doch allein die Tatsache, dass sie eine hatte, gab ihm ein besseres Gefühl.
    »Zwischen die Augen oder gar nicht. Seit dein Vater sie aus Gott weiß welchen Gründen mit Tranquilizern vollgepumpt hat, tragen sie Körperpanzer.«
    »Er wollte verhindern, dass sie sich gegenseitig abschlachten«, gab sie zurück und verbarg die Waffe in der Hand. »Er will sie weder töten noch foltern.«
    Aber sicher. Michael kaufte ihr das ebenso

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