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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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er, »sie steckt da drin. Und je schneller du sie rausholst, desto eher kann ich den Boden mit Brocks Absacker-Arsch aufwischen.«
    »Das hast du gehört?«, fragte sie erschrocken. Kein normaler Mensch wäre in der Lage gewesen, das Gespräch vom Bett aus durch die Tür zu hören. So etwas hatte er vor zwei Jahren noch nicht gekonnt.
    »Ich habe jedes Wort verstanden«, sagte er und packte ihren Arm mit der freien Hand. Ehe sie sich versah, lag sie an seinen großen, drahtigen Körper gepresst. »Auch dass sie dich umbringen wollen.«
    Als sich ihre Blicke begegneten, vergaß sie einen Moment lang alles, nur nicht, wie wichtig ihr dieser Mann einmal gewesen war. Wie zuverlässig und richtig ihr seine Nähe vorgekommen war. Sie sehnte sich so sehr nach seiner Geborgenheit.
    »Lass mich los, du tust dir weh«, protestierte sie zu spät und viel zu schwach, während ihre Hand auf seiner massiven Brust ruhte. Adam hatte befohlen, sie zu ermorden, sie schlotterte vor Angst, und Michaels Lippen waren so nah.
    »Du hättest da draußen sterben können«, erwiderte er und unterdrückte ein Knurren.
    »Bin ich aber nicht«, flüsterte sie. »Ich musste ihm nachgehen. Ich musste wissen, wem ich vertrauen kann.«
    »Weil du mir nicht vertraust«, entgegnete er und schnitt ihr das Wort ab – beiden war bewusst, dass er ins Schwarze getroffen hatte. »Ich habe in Area 51 so gehandelt, um Unbeteiligte in Sicherheit zu bringen. Auch dich.«
    »Es geht nicht nur um diesen einen Tag«, stellte sie fest, »sondern um zwei Jahre, Michael. Zwei Jahre Funkstille. Du hättest mit mir reden können.« Sie stemmte sich von seiner Brust ab, versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ nicht locker. »Lass mich los, du verblutest noch.« Sekunden verstrichen, in denen seine Augen loderten und sein Kiefer unnachgiebig war. Und ihr tat das Herz weh. Verzweifelt raunte sie: »Bitte. Lass mich los, Michael.«
    Als er sie freigab, krabbelte sie von ihm herunter zur Bettkante, wobei sie sich wie Wild im Scheinwerferlicht fühlte, das gerade einem Frontalaufprall entkommen war. Ein Blick in seine Augen genügte, um sie schwach werden zu lassen – denn dann spürte sie die Verbindung zwischen ihnen und hatte das Gefühl, ihn schon immer zu kennen. Und dennoch, was wusste sie wirklich von Michael?
    Sie griff zum Telefon, um bei der Rezeption anzurufen. Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Ich bestelle ein paar Sachen.«
    Gerade hatte er noch Cassandra in den Armen gehalten, und nun lag Michael auf dem Bett und lauschte, wie sie mit der Rezeption sprach. Er nahm das Beben ihrer Stimme und die Gefühle wahr, die er hervorgerufen hatte. Obwohl er sie beschützen wollte, konnte er offenbar nichts anderes, als sie zu verletzen.
    Er blinzelte die vor seinen Augen entstehenden Punkte weg. Verdammt, er durfte nicht das Bewusstsein verlieren. Nicht solange die Kugel noch in seinem Körper steckte.
    Unter Aufbietung seiner ganzen Willenskraft schaffte es Michael, sich zu bewegen, die Waffen von den verschiedenen Stellen seines Körpers zu lösen und auf den Nachttisch zu legen. Er zog das Allzweckmesser aus einem der Riemen am Oberschenkel und legte es auf die Bettkante. Das wäre wohl am besten geeignet, um das Projektil zu entfernen. Mit Mühe hievte er sich unter Schmerzen in eine aufrechte Position und entledigte sich seines Shirts. Er musste irgendwie raus aus dem nutzlosen Körperpanzer.
    Cassandra legte auf, drehte sich um und schnappte nach Luft. »Bist du übergeschnappt? Du verlierst doch literweise Blut. Hör auf herumzurutschen.« Sie kauerte sich an seine Seite und legte ihm die Hand auf die Brust.
    Ihre Blicke begegneten sich und prallten aufeinander wie ein Zug auf einen Rammbock. Die Erinnerungen. Das Verlangen. Als sie schluckte, beobachtete er, wie sich ihr zarter Adamsapfel bewegte. Weder der Schmerz noch das Blutvergießen konnten ihn davon abhalten, darüber zu sinnieren, ihren Hals mit Küssen zu bedecken oder sie zu küssen.
    »Leg dich hin, Michael«, befahl sie mit sich überschlagender Stimme, die nicht zu ihrem festen Blick passte.
    »Ich muss das Shirt ausziehen«, sagte er mit nur unwesentlich festerer Stimme. Er war mächtig – ein gefürchteter Mann –, und dennoch fürchtete er am meisten, dass diese Frau ihn für unwürdig halten könnte. Bei Gott, diesen Tag wollte er nicht erleben müssen. Er würde ihn nicht erleben. Verdammt. Schließlich hatte er sie verlassen, um genau das zu vermeiden.
    »Lass mich das

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