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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Herren wahrnehmen. Der Verlust von GTECHs machte Adam fuchsteufelswild. Lucian kochte vor Zorn. Diesen Biestern wäre es nicht mal im Traum eingefallen, Michael anzuknurren. Die Viecher kotzten Lucian an. Eines schönen Tages würde ihnen das Knurren noch vergehen. Dann würden sie ihn ebenso respektieren wie Michael. Lucian streckte seinen blutbefleckten Finger in die Luft.
    »Tads begrenzte Tracker-Fähigkeiten waren enttäuschend«, erwiderte er, während er Tad einen kurzen, herablassenden Blick zuwarf. »Michael hat Brock West nachspioniert und zweifellos versucht, etwas über Red Dart in Erfahrung zu bringen.«
    »Mit anderen Worten«, bemerkte Tad, »weiß Michael jetzt, dass dein Kontaktmann Brock West ein Verräter ist.«
    »Was soll das heißen?«, forderte Lucian. »West vor Powell zu entlarven, bedeutet nichts anderes, als das Wissen der Renegades über Red Dart preiszugeben. Sie wollen genauso wenig wie wir, dass Powell Red Dart an irgendeinem unerreichbaren Ort versteckt. Alles läuft nach Plan, Adam. West ist Red Dart zum Greifen nah, und Michael ist verwundet. Er wird schlafen müssen, um heilen zu können. Bis er in der Lage ist, Cassandra Powell zu erreichen, wird sie tot sein.« Lucian würde ganz sicher nicht warten, bis Brock die Sache in die Hand nahm. Nicht nachdem es heute Nacht so knapp gewesen war. Er würde es selbst erledigen.
    In nicht allzu großer Entfernung kamen Polizeiwagen mit quietschenden Reifen zum Stehen. Adam konzentrierte sich immer noch auf Lucian. »Beweise mir, dass sie bis zum Einbruch der Dämmerung tot ist, oder trage die Konsequenzen.« Er bedachte Tad mit einem grimmigen Blick. »Störungen sind mir zuwider. Ich schlage vor, dass du einen Ersatz für mein entgangenes Vergnügen findest, bevor du in die Stadt zurückkommst.« Adam entschwand im Wind, kein Blatt bewegte sich.
    Lucian und Tad blitzten einander an, und etwas Gewaltsames wogte zwischen ihnen, ehe beide im Wind verschwanden. Bevor das hier vorüber war, musste einer von beiden sterben, jedoch nicht vor Cassandra Powell.

10
    Wenn Michael nicht aufgetaucht wäre, würde Cassandra nicht mehr leben. Und sie wollte nichts anderes als überleben, als sie ihren Mietwagen auf dem Parkplatz abstellte, von dem sie losgefahren war. Ganz bestimmt würde jeden Moment ein Windwalker aufkreuzen. Als sie die Tür aufriss und zur Treppe hastete, raste das Adrenalin mit Vollgas durch ihren Körper. Sie bemerkte, dass Brocks Auto noch nicht wieder da war, und hoffte inständig, dass sie es vor ihm zum Hotel geschafft hatte. Erst in ihrem Zimmer konnte sie sicher sein, dass sie noch einmal davongekommen war.
    Mit zum Zerreißen gespannten Nerven nahm Cassandra die Treppe zur Lobby, um Brock möglichst nicht über den Weg zu laufen. Dieser Mann wollte sie ermorden, und sie war nicht gerade scharf darauf, ihm in einem verlassenen Treppenhaus zu begegnen. Rasch schlüpfte sie durch die Tür, durchquerte die spärlich besuchte Lobby und steuerte den Fahrstuhl an, dessen Türen sich glücklicherweise auf Anhieb öffneten.
    Als sie die Kabine betrat, legte sie sich eine Geschichte zurecht, die ihre Abwesenheit erklären würde, falls sie doch auf ihn stoßen sollte. Allerdings fiel ihr das Denken schwer, da die Nerven mit ihr durchgingen und ihr den Verstand vernebelten. Nicht nur Lucians Befehl, sie zu töten, verängstigte sie, sondern auch die Sorge um Michael. Er steckte in Schwierigkeiten. Sie spürte es mit jeder Faser ihres Körpers und roch es förmlich mit jedem schweren Atemzug. Was hirnrissig war. Sie war der Mensch, der von Zodius-GTECHs gejagt wurde. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sich Michaels Fähigkeiten entfaltet hatten und welch gewaltige Macht er verkörperte. Allerdings zerstreute das ihre Bedenken nicht.
    Der Fahrstuhl erreichte klingelnd ihr Stockwerk, worauf sie in den Korridor stürmte, der Gott sei Dank verlassen war. Sobald sie an ihre Zimmertür gelangte, nahm sie Michaels Gegenwart wahr, jedoch nicht mit demselben vibrierenden Rauschen wie sonst. Er war verletzt – die Erkenntnis traf sie mit einer Klarheit, die sie nicht infrage stellte.
    Von Angst erfüllt zog sie die Schlüsselkarte durchs Schloss. Als sie gerade hineingehen wollte, öffnete sich die Tür des Nebenzimmers, und Brock kam heraus.
    »Ich hab mich schon gefragt, wo Sie stecken«, sagte er und ging auf sie zu. »Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht. Ich klopfe schon seit einer Ewigkeit an Ihre Tür.«
    Eine Ewigkeit, von wegen .

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