Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Bescheid weißt: Ich habe Befehl, die Frau zurückzubringen, tot oder lebendig. Adam hätte sie lieber lebendig, aber mir ist beides recht.«
»Es geht doch nichts über einen Mann, der weiß, wie er seinem Boss einen Gefallen tun kann«, höhnte Sterling und versuchte, Tads Aufmerksamkeit weiter auf sich gerichtet zu halten und von Becca abzulenken.
Es funktionierte besser als erwartet. Tad knurrte und schoss ihm ohne Vorwarnung in den Arm.
Sterlings Panzer bot keinen Schutz gegen die Green Hornets, die Kugeln aus Area 51. Sie zerfetzten den Stoff, dann sein Fleisch und die Knochen.
»Sterling!«, keuchte Becca, und er spürte, wie sie sich hinter ihm bewegte, sich enger an seinen Rücken presste.
»Alles in Ordnung«, sagte er. Er spürte, wie sie die Hand über die Wunde legte, um den Fluss des Bluts aufzuhalten, das klebrig und warm seinen Ärmel hinabsickerte. Stechender Schmerz durchschoss Sterlings Körper und fuhr ihm bis in die Zähne, aber er würde Tad nicht die Genugtuung geben, es sich anmerken zu lassen – und auch keinen Grund, sich wieder Becca zuzuwenden. »Du solltest wirklich an deiner Selbstbeherrschung arbeiten, Tad.«
»Sie kommt jetzt zum Fenster, oder ich schieße noch ein paar Kugeln in deine Brust und geb dir den Rest.«
»Ich gehe«, sagte Becca schnell und machte den Versuch aufzustehen.
Sterling hielt sie am Arm fest. »Ich werde sie tragen. Sie ist zu schwach, um zu laufen.«
Ohne Tad aus den Augen zu lassen, stand Sterling auf. Hinter ihm erhob sich Becca automatisch mit ihm. Die Zeit schien stillzustehen, während er Becca ansah und ihr stumm mitteilte, dass sie sich auf das, was nun kommen würde, vorbereiten solle. Begreifen stahl sich in ihren Blick, eine Kampfbereitschaft, die ihren körperlichen Beeinträchtigungen spottete. Und zu seinem Erstaunen schnellte ihr Blick kurz zum Bett, zu seinen Waffen. Überraschung! Wer hätte das gedacht: Seine kleine Becca war eine richtige Kämpferin.
Er bückte sich, um sie hochzuheben, und positionierte sich so, dass Tad sie nicht sehen konnte. Im selben Moment packte sie eine der Waffe. Die zweite Waffe ließ Sterling unbeachtet liegen, außerstande, gleichzeitig Becca zu halten und die Waffe an sich zu bringen. Er machte einen Satz Richtung Tür, und Becca fuhr in seinen Armen herum und begann auf Tad zu schießen. Offensichtlich war sie im Umgang mit Schusswaffen ausgebildet.
Tad feuerte ebenfalls, und eine Green Hornet, gefolgt von einer zweiten, durchdrang Sterlings linkes Schulterblatt. Die Projektile zerrissen Knochen und Muskeln. Aber das Gewicht von Becca in seinen Armen und der schiere Heldenmut dieser Frau, die seine Waffe wieder und wieder abfeuerte, hielten ihn aufrecht, während er durch den Rauch und zwischen den Möbeln hindurch die Treppe hinunterlief.
Eine weitere Kugel durchdrang seine Rüstung, bohrte sich in seinen Rücken. Der heftige Aufprall, das Knirschen von Kugel auf Fleisch, ließen Sterling aufstöhnen, aber irgendwie rannte er weiter.
Er trat die Vordertür auf und stürmte auf die Veranda hinaus, wo Damion war und die Hände nach Becca ausstreckte. Sterling drückte sie ihm in die Arme; zugleich kämpfte er gegen ein Bauchgrimmen an, das ihm sagte, dass es ein Fehler war. Aber er war jetzt nicht mehr in der körperlichen Verfassung, sie zu beschützen, und das wusste er. Unter Aufwand der letzten Energie, die noch in ihm war, fuhr er herum, um sich Tad zu stellen und Damion damit eine Chance zur Flucht zu geben. Er war gewappnet für seinen Abgang, doch die Sekunden verrannen ohne eine Spur von Tad.
Ein unangenehmes Gefühl zog seinen Magen zusammen, und Sterling fuhr herum, um nach Becca zu sehen. Schmieriges Blut klebte vorne und hinten an seinem Hemd und tropfte auf seine Beine. Farbige Punkte tanzten vor seinen Augen, und er klammerte sich an den Türrahmen, um nicht hinzufallen, während er zu verarbeiten versuchte, was er sah. Damion hielt Becca nun nicht mehr in den Armen. Tad hielt sie. Damion war auch nicht verletzt, kämpfte nicht oder bemühte sich, Becca zu retten. Er war vielmehr nirgends zu finden. Also hatte Damion sie Tad ausgehändigt. Das war die einzige Erklärung.
»Nein!« Der Schrei explodierte aus Sterlings Lunge, erfüllt von wildem Zorn, der ihn nach dem Wind greifen ließ – aber er war zu schwach, um ihn zu kontrollieren.
Er stürmte über die Veranda auf Becca zu, doch sobald seine Füße die Treppe berührten, zerriss eine Kugel sein Knie. Weitere bunte Punkte
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