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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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An diesem späten Abend war die Flurbeleuchtung in der dritten Etage des Krankenhauses ziemlich heruntergedreht worden. Die nackten Wände wirkten schon ein wenig unheimlich, was sensible Gemüter durchaus beunruhigen konnte, nicht aber den Mann, der unterwegs war zu einem Krankenbesuch. Er zog die Glastür auf und ließ sie hinter sich zuschwappen. Er wirkte unsicher, als ginge er diesen Weg zum erstenmal. Das stimmte jedoch nicht. Er war schon des öfteren hier oben gewesen.
    Der Mann trug einen glockenförmigen grauen Mantel aus einem leichten Wollstoff. Der Saum umwehte die Beine in Höhe der Waden. Da der Mantel offenstand, fiel die dunkelrote Weste auf, die im Kontrast zum ebenfalls neutralen Grau des Anzugs stand.
    Das gebräunte Gesicht hatte weiche dennoch männliche Züge. Das volle, dunkle Haar, es war leicht gegelt und nach hinten gekämmt, glänzte.
    Der Mann war hier bekannt. Er hatte zu jeder Tages-und Nachtzeit Zutritt, wenn er seine Frau Angela auf der sündhaft teuren Privatstation besuchen wollte.
    An diesem Abend hatte er nichts mitgebracht. Seine Hände steckten in den Manteltaschen. Er bewegte die Finger unruhig, was sich auch an den Wellenlinien des Stoffs abzeichnete.
    Dieser Abend war anders als die vorherigen, dachte er und korrigierte sich gleich selbst. Nein, er war nicht anders, er würde nur anders verlaufen, und deshalb spürte er die innere Nervosität. Er würde heute das Zeichen sehen, das hatte man ihm gesagt. Er durfte sich nur nichts anmerken lassen.
    Dorian Maitland lauschte in die Stille, die allerdings nicht so ruhig war, wie man sie sich vielleicht auf dem abendlich leeren Flur eines Krankenhauses vorgestellt hätte.
    Aus einem Schwesternzimmer hörte er leise Musik. Er lauschte für einen Moment und nickte sich selbst zu, als er den Komponisten dieser klassischen Melodie herausgefunden hatte. Es war Mozart.
    Er liebte Mozart. Bei seiner Musik geriet er ins Träumen. Da setzte er sich in seinen Sessel, streckte die Beine aus und schloß die Augen, das Glas Rotwein in der Hand. Dann gab es nur noch das Entspannen und das Lauschen.
    Er ließ sich gedanklich treiben. Normalerweise, aber nicht heute.
    Er schritt durch die Lichtinseln, und seine Gestalt warf lange Schatten, die ihn wie unheimliche, stumme Boten durch den Gang begleiteten.
    Die Tür des Schwesternzimmers war nicht geschlossen. Es lag ungefähr in der Mitte des Gangs, dem Ärztezimmer genau gegenüber. Maitland blieb an der Tür stehen und klopfte leise, bevor er in das Zimmer hineinschaute, wo Schwester Helen saß, die für ihr Leben gern strickte.
    Auch jetzt bewegte sie wieder flink ihre Nadeln, schaute hoch und lächelte.
    »Guten Abend, Mr. Maitland.«
    »Danke, gleichfalls. Sie stricken wieder?«
    »Ja!« gab sie zurück. In ihre Augen trat ein Leuchten. »Für meinen zweiten Enkel.«
    Maitland verdrehte die Augen. »Sagen Sie das doch nicht immer. Sie und Enkel. In Ihrem Alter.«
    Die Krankenschwester ließ das Strickzeug sinken. »Sie sind ein Schmeichler, Mr. Maitland, ein ganz großer sogar.«
    »Mag sein«, gab er lächelnd zurück. »Aber bei Ihnen meine ich es ehrlich.« Er lächelte weiter und fragte: »Wie geht es meiner Frau?«
    »Gut!«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Es ist kein Zweckoptimismus. Ihrer Frau Angela geht es tatsächlich gut.«
    »Hat sie etwas gegessen?«
    »Drei Mahlzeiten.«
    »Hervorragend.« Er räusperte sich und wurde etwas verlegen. »Hat sie auch mit dem - ich meine - mit den linken Arm…? Hat sie ihn normal bewegt?«
    »Wahrscheinlich, Mr. Maitland. Aber ich hatte keinen Dienst. Sie hätten früher kommen müssen, dann wäre Schwester Diana noch hier gewesen. So aber kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.«
    »Ist nicht schlimm, ich bin ja gleich selbst bei ihr.«
    »Sie kennen den Weg ja.«
    Maitland nickte und deutete auf das Gestrickte. »Wenn der Pullover fertig ist, zeigen Sie ihn mir dann?«
    Helens Augen leuchteten auf. »Gern, wenn Sie ihn wirklich sehen wollen.«
    »Sonst hätte ich nichts gesagt.«
    Er winkte ihr noch einmal zu und zog sich zurück.
    Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde bissig. Es war gut, wenn man bekannt war und vom Personal akzeptiert wurde. So konnte er sich ungezwungen bewegen und brauchte keine Rechenschaft abzulegen.
    Man kannte ihn als einen sehr netten und freundlichen Menschen, was er auch gewollt hatte, aber er dachte auch daran, daß der Teufel ebenfalls freundlich sein konnte. Nun ja, man würde sehen.
    Das Einzelzimmer seiner

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