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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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verkündete ihm da gerade, dass er ohne schlimme Konsequenzen mit Becca schlafen konnte.
    »Liegt es daran, dass ich
Ice
nehme?«, wollte Becca wissen.
    »Ich glaube nicht, dass das der Grund ist«, antwortete Caleb. »Nachdem wir jetzt miteinander in Verbindung getreten sind, habe ich den Eindruck, dass es mit einer angeborenen Fähigkeit zu tun hat, die Sie, ohne es zu wissen, bereits vor Ihrem ersten
Ice
-Konsum besessen haben. Oder vielleicht bevor die Krebstherapie und das
Ice
zusammenkamen. Ich denke nicht, dass Ihre Fähigkeiten bei anderen Leuten nachgebildet werden können, wenn sie nicht über die gleichen schlummernden Anlagen verfügen.« Er zuckte die Achseln. »Das Warum, das Wann, das Wie und das Vielleicht – das sind Fragen, mit denen sich ihr Wissenschaftler zu beschäftigen habt.«
    »Das ist alles so … unwirklich«, murmelte sie und legte den Kopf schief, um Caleb ins Auge zu fassen. »Sie sehen Adam so ähnlich, aber andererseits sind Sie ganz und gar nicht wie er.«
    »Ich betrachte das als Kompliment«, antwortete er in einem Ton, der beiläufig wirken sollte, was ihm jedoch gründlich misslang. Sterling kannte Calebs geheime Angst, womöglich eines Tages so zu werden wie Adam.
    »Sie kommunizieren nicht mit Wölfen?«
    Caleb schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist die spezielle Fähigkeit meines Bruders.« Seine Stimme verdüsterte sich. »Wer war er, Becca? Dieser Junge, der Ihr Bewusstsein angegriffen hat?«
    »Dorian«, flüsterte sie, dann wurde ihre Stimme wieder fest. »Es war Dorian. Ich kann es kaum ertragen, überhaupt nur seinen Namen auszusprechen. Er ist Adams Sohn.«
    Sterlings Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Wie bitte? Adams Sohn ist sechs Monate alt. Wie sollte er dein Bewusstsein angreifen können?«
    Finster begann Becca zu erklären: »Dorian ist nur sechs Monate alt, aber er altert pro Monat um zwei Jahre. Er ist die DNA -Quelle für das
Ice
. Und lasst euch das von mir gesagt sein: Dieser Junge ist der Inbegriff des Bösen, mehr noch als Adam, und offensichtlich wird er mit jedem Tag stärker und gefährlicher.«
    »Heilige Mutter Gottes«, murmelte Sterling und blickte in Calebs besorgte Augen.
    »Das kannst du laut sagen«, bestätigte Caleb. »Ich habe die Energie dieses Jungen gespürt. Wenn er mit sechs Monaten schon so mächtig ist, wie wird es dann erst in einem Jahr aussehen? Oder in fünf Jahren?«
    »Er ist durch und durch böse«, wiederholte Becca. »Ich kann das gar nicht genug betonen. Er tötet, nur um sein Opfer sterben zu sehen, und zwar, weil es ihn unterhält. Ich habe ihn in Aktion erlebt. Und genau diese Art von Bösem nehmen die Clanner täglich zu sich.« Ihre Lippen wurden schmal und ihr Gesicht bleich. »Und auch ich.«
    Im Umkreis des Parkhauses herrschte hektische Betriebsamkeit. Polizisten suchten nach dem Wagen, der als gestohlen gemeldet worden war. Zodius-Soldaten hielten sie auf Distanz.
    Unterdessen befand sich Adam genau an der Stelle, wo das gestohlene Auto gestanden hatte – dort, wo Rebecca Burns den Schmerz erlebt hatte, den Dorian jetzt einsetzte, um sie zu erreichen und hoffentlich zu töten. Adam sah zu, wie Dorians Augen wieder aus ihren Höhlen rollten und sich auf seine direkte Umgebung konzentrierten. »Ich bin meinem Onkel begegnet, Vater«, sagte Dorian. »Du hattest recht. Er ist sehr stark. Er hat mich besiegt. Er hat der Frau das Leben gerettet.«
    Adam sog tief die Luft ein. Sein Atem schmeckte bittersüß. Calebs Fähigkeiten, seine Stärken, wie hinderlich sie ihnen gegenwärtig auch sein mochten, würden sich als ungeheuer nützlich erweisen, sobald Caleb erst einmal seine Rolle als Anführer an Adams Seite eingenommen hatte.
    »Er will sich uns nicht anschließen, Vater«, fuhr Dorian fort. »Aber ich weiß, dass das dein Wunsch ist. Er macht sich Sorgen um die Menschen. Warum bringen wir nicht einfach ein paar von ihnen um? Dann wird er sich uns anschließen, um die anderen zu retten.«
    »Weil das Töten von Menschen den anderen Menschen Angst macht«, antwortete Adam. »Bis wir genug von ihnen unter Kontrolle haben, müssen wir ihre vielen Empfindlichkeiten berücksichtigen. Wir wollen die Leute nicht erschrecken und sie vom
Ice
-Konsum abhalten, solange die
Ice
-Sucht noch nicht zu einer Art landesweiter Epidemie geworden ist. Was bald der Fall sein wird.« Er arbeitete mit Nachdruck an Plänen zu einer Ausweitung des Vertriebs.
    Dann wandte er sich wieder den momentan dringendsten Fragen zu. »Weißt du,

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