Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Stiefeln, während er sich vor sie hinhockte. »Becca«, sagte er und legte die Hände auf ihre Knie. »Becca, Süße.«
Sie schrie abermals, klammerte sich an seine Arme, dann trat sie um sich und schrie. Hysterisch … sie kämpfte um ihr Leben … kratzte ihn … wild und wütend. Er wich ein Stück zurück, um ihr in die Augen zu sehen. Groß … leer … als sei sie blind.
»Hol sie unter dem Schreibtisch raus«, sagte Caleb hinter ihm.
Sterling schaute über die Schulter. »Bist du verrückt geworden? Wir wissen nicht, was sie dir antun könnte.«
Caleb hatte ihn bereits erreicht. »Ich verfüge über mentale Schutzvorkehrungen, die andere GTECH s nicht haben. Das Gleiche gilt für Becca. Ich kann ihre Energie spüren, und wenn sie sie nicht einsetzt, und zwar jetzt sofort, wird sie sterben. Sie wird angegriffen. Also hol sie da raus.«
Sterling brauchte keine weitere Aufforderung. Er streckte die Hände nach Becca aus, legte ihr die Finger um den Arm und zog die tretende und schreiende Frau unter dem Schreibtisch hervor.
»Halt sie fest«, befahl Caleb.
»In Ordnung«, murmelte Sterling, setzte sich auf den Boden, positionierte Becca vor sich und drückte ihr von hinten die Arme an die Seiten und ihren Rücken an seine Brust. Immer noch trat sie wild um sich. »Mehr kann ich nicht tun.«
Caleb kniete sich außer Reichweite ihrer Tritte neben Sterling und Becca und drückte ihr die Hand auf die Stirn.
Sie stieß einen letzten schrillen Schrei aus, dann keuchte sie auf. Ihr Kopf fiel nach vorn. »Was ist gerade passiert?«, hechelte sie.
Sterling hatte keine Ahnung, was Caleb getan hatte, aber er war ihm dankbar. Schnell drehte er Becca in seinen Armen um und strich ihr übers Haar. »Du bist in Sicherheit.«
»Sterling«, flüsterte sie. Im nächsten Moment entdeckte sie Caleb, und ihre Augen weiteten sich.
»Das ist sie noch nicht«, widersprach Caleb. »Nicht, wenn wir jetzt nicht handeln.«
»Adam!«, brüllte Becca, versuchte, sich wegzudrehen, und schob sich auf die Knie.
»Nein, Caleb!«, entfuhr es Sterling und Caleb wie aus einem Mund.
»Becca, hören Sie mir zu«, beharrte Caleb. »Irgendjemand hat Ihr Bewusstsein angegriffen. Er wird Sie wieder angreifen. Sie haben die Fähigkeit, sich zu schützen. Sie müssen sich jetzt mit mir zusammen konzentrieren und von mir zeigen zu lassen, wie das geht.«
»Ich kann es nicht«, antwortete sie. »Ich habe keine Ahnung, wie das geht.«
»Haben Sie doch.« Caleb ließ nicht locker. »Entspannen Sie sich und lassen Sie es einfach geschehen.« Er musterte Sterling eindringlich, um dann seine Aufmerksamkeit wieder auf Becca zu richten. »Vertrauen Sie Sterling?«
»Ich …« Sie warf Sterling einen Blick zu. »Ich …«
»Gut«, sagte Caleb, als hätte sie seine Frage bejaht. »Lassen Sie Sterling Ihnen helfen. Lassen Sie ihn Ihr Rettungsanker sein. Finden Sie zuerst Sterling in Ihrem Bewusstsein, und sobald Sie anfangen, die Kontrolle zu verlieren, gehen Sie zu ihm zurück.«
Sterling war noch nie zuvor irgendjemandes Rettungsanker gewesen und hätte es auch nie sein wollen. Auch war er sich nicht sicher, ob er für eine solche Aufgabe aus dem richtigen Holz geschnitzt war. Aber für Becca würde er so ziemlich alles tun. Er ergriff ihre Hand. »Ich gehöre ganz dir, Süße«, neckte er. »Nimm mich, wenn du bereit bist.«
Sie lachte, und es spielte keine Rolle, dass zugleich Tränen in ihren Augen glänzten. Das Geräusch ihres Lachens war wie Honig an einem sonnigen Tag. Wundervoll, klebrig und süß.
»Das würde dir gefallen, nicht wahr?«, fragte sie herausfordernd. Ihre Stimme war heiser, aber nicht ohne einen spielerischen Unterton.
»Auf alle Fälle«, bestätigte er und verlagerte sein Gewicht auf ein Knie. »Also leg los.«
Caleb streckte die Arme aus und drückte seine Hände auf ihre beiden Unterarme. »Schließt die Augen.«
Zu Sterlings Erschrecken breitete sich Wärme in seinem Arm aus, und eine Energie, beinahe wie Elektrizität, bewegte sich durch ihn hindurch in Becca hinein … oder vielleicht auch durch sie hindurch in ihn. »Finden Sie sein Bewusstsein, Becca«, befahl Caleb.
Sekunden verrannen. Die warme Energie floss durch ihn hindurch, wurde heißer, intensiver, bis Beccas Bewusstsein bei ihm war. Sterling konnte Becca in seinem Kopf spüren.
Er wäre nicht in der Lage gewesen, diese Empfindung irgendjemandem zu erklären – er verstand sie ja selbst nicht. Aber die Intimität, sie in seinem Kopf zu haben,
Weitere Kostenlose Bücher