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zorneskalt: Thriller (German Edition)

zorneskalt: Thriller (German Edition)

Titel: zorneskalt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colette McBeth
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gewesen.
    » Sarah hat uns angerufen, als du gegangen bist, um uns vorzuwarnen. Sie hat gesagt, du seist angetrunken, was zu unserem Plan gehört hat – du solltest möglichst betrunken sein. Also haben wir gewartet, bis wir dich auf der Promenade gesehen haben, und dann Jonny aus dem Wagen gezerrt. Er war noch nicht ganz weggedämmert, er konnte halbwegs gehen. Wir mussten uns nur ungefähr im selben Bereich der Promenade aufhalten.«
    » Und du hattest ausgekundschaftet, wo es Überwachungskameras gab, nehme ich an. Dann hat ja alles wunderbar geklappt«, sagte ich. » Nur ist Jonny gestorben, und eure Flucht ist auch fehlgeschlagen.«
    » Als James ihn in der Nähe von Preston Park abgesetzt hat, war er vollständig bekleidet. Ich weiß, es war kalt, aber Himmel noch mal, wir haben doch nie damit gerechnet, dass er erfriert! Er hatte doch warme Sachen an. Er muss sie ausgezogen haben, das tun Leute mit Unterkühlung manchmal, stimmt’s? Es war nicht unsere Schuld.«
    Die Worte kamen zitternd, ohne Überzeugung heraus, weil du genau wusstest, dass es eure Schuld war. Dass ihr ihn ermordet hattet, ließ sich nicht leugnen.
    » Wessen Schuld war es sonst? Bestimmt nicht seine. Es war nicht seine Schuld, dass er tot im Leichenhaus endete – von seiner Mutter betrauert, die ihren einzigen Sohn verloren hatte. Es war nicht seine Schuld, dass er so voller Leben gewesen war, das ihm auf solch hinterhältige Weise sinnlos geraubt wurde.«
    » Nein, Rachel, bitte nicht. Das wollten wir beide nicht, ich schwör’s dir. Das hätte ich nie getan. Ich hätte niemals versucht, ihn umzubringen.« Du wischtest dir mit dem Jackenärmel die Nase ab. » James hat auf der Fahrt zu mir im Radio gehört, dass seine Leiche gefunden worden war. Er musste links ranfahren und anhalten, weil er sich übergeben musste. Und dann hat er’s mir erzählt.« Deine Stimme klang jetzt klagend. » Ich konnte es anfangs überhaupt nicht glauben, ich konnte nicht glauben, dass das alles so schiefgegangen war. Und dann wollte ich alles beenden. James musste mich daran hindern, ins Meer zu laufen, denn nur das wollte ich noch. Ich wollte einfach in den Wellen verschwinden, auf den Meeresboden sinken, wo’s kalt und still ist, und nie mehr auftauchen müssen. Er sollte noch am Leben sein, und ich hätte viele tausend Meilen von hier entfernt sein sollen. Aber es ist alles schiefgegangen«, sagtest du überflüssigerweise.
    » Wieso seid ihr nicht abgehauen? Was hat euch daran gehindert?«
    » Amber«, erklärtest du mir. » Sie war so verdammt schnell bei der Polizei, um mich als vermisst zu melden. Wir konnten unseren Augen kaum trauen. Ich hätte nie gedacht, dass die Suche nach mir so bald beginnen würde, aber dann war ich plötzlich in den Nachrichten, mein Gesicht in jeder verdammten Zeitung. Solange die Suche lief, konnten wir unmöglich ausreisen. Wir dachten, wir würden Gras darüber wachsen lassen, das passiert doch bei solchen Dingen, nicht wahr? Wir dachten, nach ein paar Tagen würde ich jedermann langweilen, aber dann wurde …« Du brachtest seinen Namen noch immer nicht heraus.
    » Dann wurde Jonnys Leiche gefunden«, sagte ich, um den Satz zu Ende zu bringen. Der arme tote Jonny, der letzte Nagel zu deinem Sarg.
    Du öffnetest den Mund, starrtest mich an, konntest nicht sprechen, als zerbräche etwas in deinem Inneren. Als zersplitterte alles in kleine Stücke.
    Du saßest in der Falle, Clara. Für dich gab es kein Entrinnen mehr.
    James, Sarah, Debbie, sie konnten dir nicht mehr helfen.
    Nur ich konnte dich noch beschützen.
    Und plötzlich entstand ein neuer Plan in meinem Kopf.
    » Wie soll’s mit dir weitergehen, Clara?«, fragte ich, diesmal sanft.
    Du öffnetest den Mund, brachtest aber kein Wort heraus. Über dein Gesicht zog ein entsetzter Ausdruck.
    Es gab nichts zu sagen.
    » All diese Leute, die dich gesucht haben, die ihre Zeit geopfert, die Plakate geklebt haben – die hast du alle reingelegt. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir. Du wirst die meistgehasste Frau Englands sein. Du atmest noch, Clara, aber du bist schon tot.«
    Du ließest einen kehligen Schrei hören, dann begann das erbärmliche Schluchzen eines Menschen, der alles verloren hat. Ich fragte mich, ob ich dich zu dicht an den Abgrund drängte, ohne zu wissen, wohin du springen würdest. Ich hatte das Gefühl, auf einem Drahtseil über bodenlose Tiefen zu balancieren. Jede falsche Bewegung konnte mein Ende bedeuten.
    » Sieh dich bloß an«, sagte ich

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