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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Hatchet einen Schritt näher und hob den Deckel. Wir spähten alle in den Sarg, und eine geschlagene Minute lang sagte keiner von uns ein Wort. Diesel war der Erste, der seine Sprache wiederfand.
    »Wo ist Onkel Phil?«, fragte er.
    »Auf diese Frage habe ich keine Antwort«, sagte Wulf.
    In dem Sarg lagen ein kleiner Stein und eine Schrifttafel aus Metall von der Größe einer Grußkarte. Keine Asche. Keine Knochen. Kein Onkel Phil.
    Hatchet stand am nächsten an dem Sarg. Er atmete schnell und flach, und seine Haut sah feuchtkalt aus.
    »Der Stein«, stammelte er. »Der SALIGIA -Stein. Er ist wunderschön. Könnt ihr ihn hören? Er singt.«
    Ich hörte keinen Gesang, und ich konnte auch keine nennenswerte Schönheit an dem Stein entdecken. Meine Güte, ich meine, es war ein einfacher alter Stein von der Größe eines Enteneis.
    »Fürchtet Euch nicht, mein Herr und Meister. Diese Diebe werden Euren Stein nicht bekommen«, erklärte Hatchet. »Dieser Stein gehört Euch und mir.« Hatchet griff in den Sarg und packte den Stein. Seine Augen traten hervor, als er den Stein in seiner Hand anstarrte. »Ich spüre die Kraft«, flüsterte er beinahe ehrfürchtig. »Sie steckt nun in mir. So, als wäre ich der Stein. So, als wäre ich ein Gott.«
    »Der Gott der Völlerei?«, fragte Diesel.
    Hatchet warf Diesel einen Blick zu. »Der Gott von allem.«
    Diesel sah zu Wulf hinüber. »Bist du auf seiner Seite, oder soll ich den Stein an mich nehmen?«
    Wulf lächelte freudlos. »Der Stein gehört dir.«
    »Schon, aber er ist dein Lakai.«
    »Nicht mehr«, warf Hatchet ein, schnappte sich die Schrifttafel aus dem Sarg und zog sein Schwert. »Ich habe jetzt die Macht. Und das Wissen. Und schon sehr bald werde ich alle Steine besitzen.«
    »Wovon spricht er?«, fragte Diesel Wulf.
    »Durch die Schrifttafeln blieben die Wächter der Steine in Verbindung. Jeder Wächter besaß die Schrifttafel eines anderen Wächters. Wer immer eine Schrifttafel besitzt, hat die Möglichkeit, den nächsten Stein zu finden, vorausgesetzt, er versteht die Inschrift der Tafel. Die Tafeln wurden vor Jahrhunderten geschmiedet und in einer Geheimschrift verfasst, die Steven nicht entziffern kann.«
    »Unterschätzt mich nicht«, rief Hatchet. »Ich werde sie entschlüsseln. Einen Stein habe ich bereits, und ich werde nicht ruhen, bis ich im Besitz der anderen bin. Ich brauche Euch nicht mehr. Jetzt habe ich die Macht.«
    »Gib mir die Tafel«, forderte Wulf ihn auf.
    »Die Tafel gehört mir«, erklärte Hatchet. »Ihr habt verloren.«
    »Schließ deine Augen«, sagte Wulf zu mir. »Ich werde ihn töten.«
    Ich sah Diesel an. »Meint er das ernst?«
    Diesel zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich.«
    Ich wandte mich an Hatchet. »Hör auf, verrückt zu spielen. Gib ihm die Tafel.«
    Hatchet drehte sich abrupt zu mir um und starrte mich an. »Ich bin nicht verrückt , du idiotisches Weib.«
    Er streckte seinen Arm aus, zog mich zu sich heran und legte sein Schwert an meinen Hals, so dass die scharfe Klinge meine Haut berührte.
    »Kommt mir nicht zu nahe«, keuchte er. »Wenn mir jemand zu nahe kommt, töte ich sie, das schwöre ich.«
    Hatchet war erstaunlich stark, wenn man bedachte, dass er wie ein Teigmännchen aussah. Er drückte mich fest an sich, und ich spürte, wie sein ganzer Körper zitterte, und ich roch den kalten Schweiß der Angst und der irren Besessenheit. Ich schaute zwischen Diesel und Wulf hin und her. Beide Männer konzentrierten sich auf Hatchet und warteten auf eine Gelegenheit, eingreifen zu können.
    Hatchet schob sich langsam zur Tür und zog mich mit sich, ohne das Schwert von meinem Hals zu nehmen. Ich stolperte und spürte, wie sich die Klinge in meine Haut bohrte.
    »Sie blutet«, sagte Diesel zu Hatchet. »Lass dein Schwert sinken.«
    Ich spürte, wie Blut aus dem Schnitt an meinem Hals sickerte und mein T-Shirt durchnässte, und ich geriet in Panik. Ich wollte nicht sterben. Ich wollte nicht, dass man mir die Kehle durchschnitt. Und ich wollte nicht verbluten. Mir stiegen Tränen in die Augen und verschleierten mir die Sicht. Hilfe , dachte ich und richtete meine Konzentration auf Diesel. Kannst du mich hören?
    Hatchet hatte die offene Tür erreicht, und ich sah, wie Katze Nr. 7143 durch die Luft flog und sich in Hatchets Arm verbiss. Carl kam wenige Sekunden hinterher und grub seine Affenzähne in Hatchets Knöchel. Hatchet stieß einen markerschütternden Schrei aus und versuchte, Carl und Katerchen abzuschütteln.
    Diesel

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