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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Blick über die Theke.
    »Ich schulde euch allen eine Entschuldigung«, erklärte Shirley. »Diese ganze Kauderwelsch-Geschichte war nicht eure Schuld. Ich war gestern nach meinem Besuch auf dem Friedhof bei meinem Arzt, und er beschloss, das Blutdruckmedikament abzusetzen. Er sagte, es könne möglicherweise dazu führen, dass ich Unsinn rede – verstärkt durch die Macht der Suggestion. Und er hatte recht. Ich spürte sofort, wie die Wirkung nachließ. Ich ging die Straße entlang und wollte mir in der Bäckerei Brot holen und plötzlich hörte ich ein Klingeln in meinem Kopf. Ding , und plötzlich war alles so, als hätte es die vergangene Woche nicht gegeben.«
    »Meine Güte, das ist großartig«, sagte ich zu Shirley und warf einen Blick auf Glo. »Ist das nicht wunderbar, Glo?«
    »Ja, großartig.«
    Clara kam hinter der Theke hervor. »Welche Brotsorte möchten Sie?«, fragte sie Shirley.
    »Roggen ohne Körner.«
    Clara packte ein Roggenbrot ein und reichte es Shirley. »Das geht aufs Haus.«
    Die Hintertür ging auf und wieder zu, und Diesel und Carl spazierten herein.
    »Shirley kann wieder sprechen«, verkündete ich. »Es ist einfach so passiert.«
    »Meinen Glückwunsch«, sagte Diesel.
    »Es tut mir leid, dass ich auf dem Friedhof derart ausgerastet bin«, entschuldigte sich Shirley. »Was wollten Sie von mir wissen?«
    »Ich wollte Sie nach Phils Beerdigung fragen.«
    »Es war eine ganz normale Beerdigung«, erklärte Shirley. »Eine kurze Zeremonie in der Kapelle eines Bestattungsinstituts und anschließend ein paar Worte am Grab. Ich kannte keinen der Anwesenden.«
    »Wurde etwas mit Phil beerdigt? Ein Andenken oder ein Foto?«
    »Nicht dass ich wüsste, aber der Sarg war geschlossen. Das war schon bei der Aufbahrung so. Ich nehme an, er hat dafür besondere Anweisungen hinterlassen. Ich habe es gerade noch rechtzeitig hierher geschafft. Er starb, und am darauffolgenden Tag saß ich bereits im Flieger. Der Anwalt hatte mir ein Ticket geschickt. Noch am selben Abend fand die Aufbahrung statt, und am nächsten Tag wurde Phil beerdigt.«
    »Können Sie sich noch an das Bestattungsinstitut erinnern?«
    »Ja, das war Chippers, aber das Geschäft existiert nicht mehr. Der alte Mr Chippers starb letztes Jahr, und seine Kinder haben den Betrieb verkauft.«
    »Noch etwas?«
    Shirley überlegte einen Augenblick lang. »Das ist alles. Außer dass er einen besonderen Sarg hatte. Ich glaube, er hat ihn selbst schon lange vorher ausgesucht. Ich finde das ein wenig gruselig, aber Onkel Phil war anscheinend ein seltsamer Kauz.«
    »Können Sie diesen Sarg beschreiben?«
    »Dunkles Holz. Vielleicht aus Mahagoni. Mit aufwendigen Schnitzereien. Ranken, Blumen, Käfern. Sehr verschnörkelt. Und auf dem Deckel befand sich ein großes Auge.«
    Shirley verließ den Laden mit ihrem Brot, und Clara, Glo und ich tauschten einen Blick, der besagte: Was zur Hölle soll ich davon halten?
    »Wahrscheinlich lag es wirklich an dem Blutdruckmedikament«, meinte Glo schließlich.
    »Man weiß nie, wie Menschen auf Medikamente reagieren«, stimmte ich ihr zu.
    »Alles ist möglich«, meinte Clara.
    Diesel legte seine Hand auf meinen Nacken und drückte leicht zu. Nicht fest genug, um einen blauen Fleck zu hinterlassen, aber fest genug, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. »Du solltest nicht ohne mich das Haus verlassen.«
    »Nein, das stimmt nicht ganz«, widersprach ich. »Du hast mir gesagt, ich dürfe nicht allein weggehen. Und ich war nicht allein. Ich habe Katerchen mitgenommen.«
    »Katerchen zählt nicht«, sagte Diesel.
    Katerchen sprang auf die Beine, machte einen Buckel, fauchte und zeigte Diesel seine messerscharfen Krallen.
    »Das nehme ich zurück«, sagte Diesel rasch.

KAPITEL

    28

    E s war mittlerweile sieben Uhr, und Katerchen und Carl saßen wieder vor dem Fernseher. Diesel hatte sich auf einem der Hocker in der Küche niedergelassen, ein Bein ausgestreckt, das andere angezogen, die Arme vor der Brust verschränkt, und sah mir bei der Arbeit zu.
    Ich räumte meine Speisekammer auf, überprüfte Verfallsdaten und stapelte Müslischachteln und Marmeladegläser. Es war ein schwacher Versuch, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich mein Leben unter Kontrolle hatte. Okay, vielleicht wurde ich Diesel und seine »Wir-retten-die-Welt-Geschichte« nicht mehr los, aber ich konnte zumindest meine Speisekammer in Ordnung bringen. Und wenn ich damit fertig war, würde ich mich oben mit meiner Sockenschublade

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