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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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sie nicht tragen, aber sie umklammerte die Tischplatte, um nicht umzusinken.
    "Ausgeschlossen!" erwiderte sie scharf. "Glaubst du, ich will einen Vater nach Katalog? Einen gesunden, kräftigen Vater, der noch etwas für mich tun kann?"
    Morgan war vorübergehend aus der Fassung gebracht. "Besuch ihn, Jodie, wenn er klar und gut versorgt ist …“
    "Er ist mein Vater! Warum soll ich abseits stehen, wenn er mich am meisten braucht?"
    "Weil es eine Qual sein wird, für ihn zu sorgen. Weil ich dir eine Möglichkeit biete, ihn anders im Gedächtnis zu behalten."
    "Glaubst du etwa, dass ich nur auf die vergängliche Hülle eines Menschen achte? Dass ich unfähig bin, sein Herz, seinen Geist und seine Seele zu erkennen? Ich weiß jetzt, was für ein Mensch mein Vater ist. Du hast es mir selbst gesagt. Ich werde ihn lieben und respektieren, wie hinfällig er auch sein mag."
    "Du kannst seine Pflege nicht übernehmen", beharrte Morgan. "Ich werde auch keine Schwester an ihn heranlassen, die ihn herumkommandiert..."
    "Ich auch nicht!" Der bloße Gedanke entsetzte Jodie. "Vielleicht finden wir jemanden, der uns bei den praktischen Dingen hilft, aber nicht bei der eigentlichen Pflege. Dafür sind die da, die ihn lieben und nicht zurückschrecken, wenn es schwierig wird und der geliebte Mensch immer mehr vor sich hin dämmert."
    "Du kannst dich dem nicht aussetzen, Jodie! " rief Morgan leidenschaftlich.
    "Und warum nicht? Du tust es doch auch."
    "Das ist etwas anderes."
    "Inwiefern? Zugegeben, du kennst ihn besser als ich. Er war immer ein Ersatzvater für dich, ein Freund, und der Mensch, den du am meisten liebst und bewunderst. Aber ich kann ihn genauso wenig im Stich lassen wie du. Da ist diese tiefe Sehnsucht in mir, dieses Verlangen, meinen Vater kennen zu lernen, zu lieben und für ihn zu sorgen. Deshalb darfst du mich nicht betrügen! "
    In ihrer Erregung ging Jodie zu Morgan hin und nahm seine Hände. Er musste sie einfach verstehen und sich auf ihre Seite stellen.
    "Du vergisst, dass ich regelmäßig in einem New Yorker Altenheim gearbeitet habe. Ich habe Dinge gesehen, bei denen sich dir die Haare sträuben würden.
    Frauen und Männer sind vor meinen Augen gestorben, und ich hoffe, dass ich ihnen die letzten Minuten durch meine Anwesenheit leichter gemacht habe.
    Dadurch, dass ich ihre Hand hielt und mit ihnen gesprochen habe, bis ihr Geist sie verließ. Ja, das tut weh. Das wühlt einen auf, und manchmal wollen die Tränen gar nicht versiegen. Aber so ist das Leben. Tod, Liebe und Schmerz gehören dazu, und wenn man das eine erleben will, darf man das andere nicht scheuen."
    „Jodie ..." Morgan hatte seine Stimme kaum in der Gewalt, und seine dunklen Augen glänzten wie im Fieber.
    „Nein, lass mich ausreden. Ich drücke mich nicht vor dem, was mich erwartet.
    Es wird nicht leicht, aber du kannst mir nicht verbieten, meinem Vater seine letzte Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Oh, wie ich mich nach seiner Liebe sehne! Wie ich mich danach sehne, ihn zu lieben! Du hast selbst keinen Vater gehabt und kannst mich daher verstehen. Ich muss in diesem Haus und in seiner Nähe bleiben. Wir werden einen genauen Stundenplan entwerfen. Du musst auch an Jack denken. Warum wollen wir uns nicht die Arbeit teilen?"
    Morgan machte seine Hände frei und schlug sie vors Gesicht, ehe er sich unvermittelt abwandte.
    "Morgan", bat Jodie weiter, denn sie spürte, dass sie einen schwachen Punkt getroffen hatte. „Es geht nicht um uns und unsere Wünsche, sondern um meinen Vater. Gemeinsam können wir es schaffen. Ich wünschte mir, er wäre noch stark und gesund, aber das ist er nicht. Damit muss ich mich abfinden."
    Morgan drehte sich langsam um. "Ich bewundere deine Leidenschaft und Hingabe", sagte er ruhiger. "Nicht jede Frau würde einen so dornenreichen Weg wählen. Versprich mir, noch einmal darüber nachzudenken. Du opferst vielleicht ein Jahr deines Lebens, um mit gebrochenem Herzen zurückzubleiben."
    "Ich würde mein ganzes restliches Leben opfern, wenn es nötig wäre", beteuerte Jodie mit glühendem Eifer.
    "Das glaube ich dir."
    Morgan neigte sich näher zu ihr. Seine Lippen waren leicht geöffnet, und in seinen Augen brannte ein Feuer, das mehr verriet als Hunger nach Sex. Er bewunderte Jodie. Er respektierte sie. Ein köstliches Gefühl stieg in ihr auf und wärmte ihr Herz und Seele.
    "Sag Ja", bat sie und lächelte zaghaft.
    Seine Augen waren noch nie so dunkel gewesen. Unwiderstehlich zog ihr Blick Jodie näher

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