Zuhause in Gott

meintest du, als du sagtest, dass wir die geliebten Menschen, die uns im Tod erst noch nachfolgen werden, »auch im gegenwärtigen Moment« sehen werden?
    Â 
    E NTSINNST DU DICH, dass du relativ zu Anfang dieses Gesprächs über Andrew Parkers Frau Pip gesprochen und mir in Bezug auf sie eine Frage gestellt hast?
    Â 
    Ja. Ich fragte dich, ob sie in diesem frühen Stadium ihres Lebens Krebs hatte bekommen wollen. Ich fragte, ob sie wirklich aus freiem Willen die Wahl getroffen hat, sich so früh zu verabschieden, so jung zu sterben. Ich sagte auch in etwa, dass das für ihren Mann, ihre Kinder und
andere Familienangehörige nur schwer zu akzeptieren wäre. Sie würden sich, da bin ich sicher, in tiefem Leid fragen: Warum wollte Pip uns auf diese Art verlassen?
    Â 
    U ND ERINNERST DU dich noch an meine Antwort?
    Ja, du sagtest: »Ich habe eine Antwort, die dich vielleicht schockieren wird.«
    Â 
    I CH HABE ZWEI Erinnerungen für das Ende unseres Gesprächs aufgehoben. Es sind die freudvollsten, die wunderbarsten Erinnerungen von allen.
    Die erste von ihnen ist:
    Die siebzehnte Erinnerung
    Du wirst im Tod von allen deinen Lieben begrüßt werden – von denen, die vor dir starben, und von denen, die nach dir sterben werden.
    Diese Seelen werden dich trösten, wenn du dich von deiner Bindung an die physische Welt löst, und werden dich sanft in das spirituelle Reich führen. Du brauchst niemals allein zu sein und bist es auch jetzt nie.
    Â 
    Ich bin so dankbar, das zu erfahren. Das »Alleinsein« auf der Reise ist meine größte Angst.
    Â 
    D U BIST NIE allein und kannst es auf Grund der Natur von Wer Du Bist auch gar nicht sein. Denn du bist kein Individuum, sondern eine Individuation des Allen. Du bist Teil von Allen Von Uns Die Leben, und alle von uns, die leben, haben in die Erfahrung von diesem Du investiert.
Deine Vorfahren gehen an deiner Seite. Deine Nachkommen stehen neben dir und schauen zu, welche Entscheidungen du um ihretwillen triffst. Wir sind alle immer bei dir, und du bist bei uns. Du musst nur glauben, um zu Wissen, dass wir da sind.
    Â 
    Ja, aber das verstehe ich nicht. Diese letzte Erinnerung ist mir unbegreiflich. Meinst du, wenn ich bei meinem Tod die Augen schließe und sie dann im Leben nach dem Tod wieder aufmache, wird jede Person, die ich je geliebt habe – einschließlich derer, die ich eben zurückgelassen habe – da sein?
    Â 
    W ENN DU DAS möchtest, werden sie alle da sein. Wenn du glaubst, dass sie da sein werden, wenn du zumindest hoffst, dass sie da sein werden, wirst du dir ihrer Gegenwart an deiner Seite gewahr sein.
    Â 
    Aber … schau, wie ich dir schon sagte, habe ich bereits viele Male gehört, dass bei meinem Ȇbergang« die Seelen derer auf mich warten, die mir im Tod vorausgegangen sind. Das hast du selbst schon in diesem Gespräch gesagt. Aber ich habe noch nie gehört, dass die Menschen, die jetzt mit mir am Leben sind, die im Augenblick meines Todes am Leben sind, dort sein werden, um mich zu begrüßen. Wie kann denn das sein?
    Â 
    D IE LETZTE WIRKLICHKEIT ist in ihrem Wunder so beschaffen, dass es zwar in der Erfahrungswelt derer, die in der Körperlichkeit und Illusion von Zeit weiterleben, noch lange hin sein mag, doch ihr werdet in eurem eigenen Moment des Jetzt wiedervereint sein.

    Aber … ich dachte, ich würde da sein, um sie zu begrüßen, wenn sie sterben. Ich meine, würde ich nicht, wenn ich zum Kreis ihrer Lieben gehöre, bei ihrem Sterben auf sie warten?
    Â 
    J A, WÜRDEST DU … und wirst du.
    Oh Mann, es tut mir leid, ich kann dem hier nicht besonders gut folgen. Wenn ich darauf warte, dass sie hinübergehen, und sie aber schon für mich da sind, wenn ich hinübergehen, wie kann … wie ist denn hier die Abfolge?
    Â 
    E URE GEGENSEITIGE BEGRüSSUNG am Ende eurer Leben in der Körperlichkeit ist sequentsimultan .
    Â 
    Aber was von beidem erfahre ich, wenn etwas sequenziell und simultan ist? Das hast du mir bisher noch nicht erklärt. Mache ich die Erfahrung, dass eines nach dem anderen passiert, oder mache ich die Erfahrung, dass alles unmittelbar zugleich geschieht?
    Â 
    W AS IMMER DU wählst. Du kannst dir ein Einzelbild auf deinem »Wandgemälde« anschauen oder einen Schritt zurücktreten und dir das Ganze auf einmal ansehen. Das ist alles eine Sache der Perspektive. Du kannst jede Perspektive