Zuhause in Gott

erscheinen lässt und nach der du dich fragst, warum hier irgendetwas ein Problem sein sollte …
    Jackie, dies IST ein Problem und etwas enorm Trauriges, und du hast jedes Recht, dich so zu fühlen wie du dich fühlst: wütend und traurig, verwirrt und frustriert und auf der Suche nach Antworten.
    Als Erstes möchte ich dir raten, dass du dir all die Gefühle, die du hast, erlaubst, ohne auf irgendeiner Ebene den Versuch zu machen, sie zu kontrollieren oder zu regulieren, zu beschneiden oder zu beschränken. Hab einfach deine Gefühle und lass sie von Augenblick zu Augenblick sein, was sie sind.
    Es ist bemerkenswert, dass du mich gerade heute mit deiner Frage konfrontierst, weil ich gegenwärtig an meinem nächsten Buch der Reihe Gespräche mit Gott mit dem Titel Zuhause in Gott sitze. Und dabei erforschte ich gerade in diesem Moment den Gedanken, dass die Seele darüber entscheidet, wann sie den Körper verlässt und heimkehrt.
    Und ja, es stimmt, dass uns Gott in diesem neuesten GMG- Buch, wie auch in all den anderen, sagt, dass niemand zu einem Zeitpunkt oder auf eine Art stirbt, die er oder sie nicht selbst gewählt hat. Doch Gott macht auch klar, dass es sich dabei möglicherweise um keine der Person bewusste Entscheidung handelt, sondern
um eine, die auf einer nur der Seele zugänglichen Bewusstseinsebene getroffen wurde.
    Wenn das der Fall sein sollte, dann hat sich dein Verlobter nicht auf einer ihm bewussten Ebene dazu entschieden, zu diesem Zeitpunkt zu sterben. Auf dieser Ebene mag sein Tod für ihn ebenso überraschend gewesen sein wie für dich. Ich vermute, dass es so war. Ich glaube nicht, das dein Verlobter ganz bewusst die Wahl getroffen hat, dich zu verlassen.
    Meinem Wissen nach ist es wahr, dass die Seele sich manchmal auf einer unterbewussten oder überbewussten Ebene für Dinge entscheidet, für die sie sich auf der bewussten Ebene nie entscheiden würde; und dass sie dies zur Erfüllung ihres größeren Anliegens oder umfassenderen Vorhabens tut. Das Sterben fällt fast immer in diese Kategorie. Nur sehr wenige Menschen entscheiden in vollem Bewusstsein über das Wann und Wo und Wie ihres Todes. Ich glaube, dass Christus dies tat. Und Buddha. Und auch andere Seelen, aber ich glaube, dass solche Fälle äußerst selten sind.
    Versuche deshalb, auf deinen Verlobten nicht allzu wütend zu sein, sondern richte deinen Zorn auf den Umstand , der ihn dir nahm, als ihr gerade begonnen habt, euer gemeinsames Leben zu genießen. Ich verstehe zutiefst, wie niedergeschmettert du bist, und du hast, wie ich schon sagte, das Recht, es zu sein.
    Was aber das Verstehen dieses ganzen Geschehens angeht, so glaube ich, dass es möglicherweise zu den Zielen der Seele deines Verlobten gehörte, sich nach vielen Anläufen und Versuchen in diesem wie auch in früheren Leben endlich in einer vollkommenen Vereinigung und wunderbaren Beziehung zu erfahren. Ich glaube, dass dein Verlobter ein Geschenk an dich war – und dass du ein sogar noch außergewöhnlicheres Geschenk an ihn warst. Du warst das, wonach auch er gesucht hatte.

    Ich glaube, dass es Bestandteil eines »Vertrages« oder einer »Vereinbarung« war, dass du in sein Leben tratst und ihm erlaubtest, sich endlich in einem viel, viel umfassenderen Maße als der zu erfahren, Der Er Wirklich Ist. Ich glaube, dass er sich mit dir mehr als »er selbst« fühlte, als er es mit irgendeiner anderen Person tat, mit der er je zusammen war. Nicht nur in diesem, sondern vielleicht in vielen, vielen Leben.
    Es mag dich möglicherweise, auf der irdisch menschlichen Ebene, ein bisschen hart ankommen, Jackie, deshalb bitte ich dich zu sehen, ob du auf eine sehr hohe spirituelle Ebene »springen« und verstehen kannst, was ich als Nächstes sagen will: Ich halte es für möglich, dass dein Verlobter vor Glück gestorben ist.
    Er war in seinem Leben keinen Tag ernsthaft krank. Er war in guter gesundheitlicher Verfassung, ging regelmäßig zur medizinischen Vorsorge und so weiter. Es gab keinen irdischen Grund für ihn, so plötzlich zu sterben. Vielleicht gab es aber einen spirituellen Grund. Vielleicht hatte er ganz einfach seine irdischen Vorhaben beendet – mit deiner Hilfe; mit der Unterstützung seitens dieser freundlichen Seele, die die spezifische Absicht hatte, ihm diesen letzten Beistand zukommen zu lassen, damit er heimkehren und dann