Zum Küssen schön
herumschnüffle.”
Rebellisch starrte sie ihn an, aber dann befolgte sie seinen Rat. Nachdem sie sich auf die Seite gelegt hatte, sah sie auf und seufzte. “Wie kommt es nur, dass wir schon wieder streiten?”
“Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß”, brummte er. Dann seufzte er auch. “Hast du deine Anrufe erledigt?”
“Die meisten. Der letzte dauerte etwas länger, als ich dachte. Sie war sehr verstört.”
“Eine verstimmte Frau, die sich gern Fesseln anlegen lässt? Verschwendest du deine wertvolle Zeit an so etwas?”
Noch während er es aussprach, merkte er, dass er unfair war. Aber irgendwie verwirrte ihn Lacys Nähe, sodass er überhaupt nicht mehr wusste, was er fühlen sollte und was er tatsächlich fühlte. Wie sie ihre Zeit verbrachte, ging ihn nichts an. Er empfand keine wirkliche Zuneigung für sie, geschweige denn die überwältigende Liebe, von der immer gesprochen wurde. Und er glaubte nicht an Sex ohne innere Beteiligung. Er hatte eine Anzahl intimer Beziehungen gehabt, aber er hatte die Frauen immer gemocht und, was noch wichtiger war, sie auch respektiert.
Er überlegte, ob er sich bei Lacy entschuldigen sollte, aber bevor er etwas sagen konnte, brach sie in schallendes Gelächter aus. Sie lachte so sehr, dass sie nach vorn auf die Matratze fiel und er ihren schlanken Rücken bewundern konnte.
Er kam näher und verschränkte die Arme vor der Brust. “Was ist so komisch?”
“Du!”, keuchte sie und prustete vor Lachen. “Wie du vorgeben kannst, so anständig zu sein, während in deinem Kopf die wildesten Filme ablaufen, werde ich nie verstehen.” Sie wischte sich die Tränen aus den Augen – um ungeniert weiter über ihn zu lachen.
Er fand, dass er sehr unfair behandelt wurde. “Ich bin es schließlich nicht, der hier sexuelle Vorlieben am Telefon diskutiert.”
Lacy rollte sich auf den Rücken, schrie leise auf und legte sich, wieder lachend, zurück auf die Seite. “Sexuelle Vorlieben? Hast du das gedacht?”
Ihre hellgrünen Augen strahlten vor Belustigung. Sie sah wunderschön aus. “Du hast doch über Dominanz gesprochen.”
“Doch nicht im Bett, du Idiot.” Sie versüßte die Beleidigung ein wenig mit einem erneuten Lachen. “Renee ist eine ältere Dame, die ihrem Mann immer erlaubt hat, in finanziellen Sachen das Sagen zu haben. Und jetzt behaupten ihre Freundinnen, dass er sie übervorteilt und sie sich durchsetzen muss. Was purer Blödsinn ist, weil sie diese Verantwortung gar nicht haben will. Sie ist sehr zufrieden, dass er die Entscheidungen in ihrem Leben trifft, und nach dem, was sie mir gesagt hat, liebt er sie sehr und hat immer ihre Interessen vor seine gestellt. Es ist ein klarer Fall von Selbstdiskriminierung, und Frauen tun es sich heutzutage immer öfter an.”
Er kam sich schrecklich dumm vor. “Was du sagtest, hatte nicht das Geringste mit Sex zu tun?”
“Glaubst du etwa, dass alle meine Gedanken und Handlungen sich von früh bis spät um das Körperliche drehen?”
Er räusperte sich. “Na ja, das tun sie doch auch.”
Das hatte einen weiteren Lachanfall zur Folge, bis er Lacy am liebsten erwürgt hätte. Er setzte sich an den Rand des Bettes und sah sie verärgert an. “Übertreibst du nicht ein bisschen?”
Sie hickste und lächelte ihn spöttisch an. “Aber Übertreibungen sind doch offenbar das, wofür ich bekannt bin.” Sie legte den Kopf auf ein Kissen und sah süß und unschuldig aus. “Warum bist du so gehemmt, Daniel?”
“Ich bin nicht gehemmt.” Zumindest glaubte er das nicht. “Nur weil ich eine gewisse Zurückhaltung an den Tag lege und nicht deine … Extravaganz, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Mann ohne sexuelle Bedürfnisse bin.”
Er hätte seine Worte am liebsten zurückgenommen. Sie klangen so, als ob er sich verteidigen wollte. Jetzt würde sie wieder über ihn lachen.
Aber sie tat es nicht. Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn nachdenklich. “Meinst du, es ist möglich, dass wir ein paar Missverständnisse aus der Welt schaffen?”
“Ich könnte mir vorstellen, dass eine ganz kleine Möglichkeit besteht.”
Nach einem Moment reichte sie ihm die Hand, und er nahm sie. “Habe ich dir schon für deine Hilfe heute gedankt?”
“Nicht direkt.”
“Dann lass es mich jetzt tun. Es stimmt, ich habe keine Verwandten, auf die ich mich verlassen könnte. Sicher hätte ich es auch allein irgendwie geschafft, aber ich bin froh, dass das nicht nötig war.”
Die Ernsthaftigkeit in
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