Zum Küssen schön
wahnsinnig zu machen?”
Unwillkürlich errötete er und hoffte, dass das seinem Zweck nur dienen würde. Er bemühte sich nach Leibeskräften, zerknirscht auszusehen. “Entschuldige. Ich weiß, ich bin nicht sehr gut darin.”
“Worin?”
Er zuckte scheinbar hilflos die Achseln. “Im Umgang mit aufregenden Frauen. Ich nehme an, du hast mehr von mir erwartet?”
Sie sah einen Moment wortlos zu ihm hoch und seufzte dann. “Eigentlich nicht.”
Nicht plangemäß stieß er beleidigt hervor: “Nein?”
“Bis jetzt hat alles darauf hingewiesen, dass du nicht sehr locker in sexuellen Situationen bist.”
Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Denn eine Richtigstellung würde seinem Plan nicht weiterhelfen.
Lacy missdeutete sein Zögern. “Schon gut, Daniel. Ich verstehe.”
Er unterdrückte ein gereiztes Stöhnen und senkte seufzend den Blick. “Die meisten Frauen verstehen nicht. Aber es stimmt, Lacy, mein Liebesleben ist in schlimmer Verfassung.”
Er spürte ihre Sorge und ihr Mitgefühl und kam sich wie ein Mistkerl vor, weil er sie so täuschte. Aber seine Entschlossenheit und sein heißes Verlangen nach Lacy waren stärker als seine nobleren Gefühle, und so hielt er an seinem Plan fest.
Sie berührte seine Schulter und sagte im sanftesten Ton, den er je von Lacy McGee zu hören bekommen hatte: “Daniel? Sieh mich an. Es gibt wirklich nichts, weswegen du dich schämen müsstest.”
“Ich weiß nicht. Ein Mann gibt nicht gern zu, dass er als Liebhaber eine Null ist.”
Lacy lächelte ihn zärtlich an. “Warum glaubst du, dass du kein guter Liebhaber bist?”
“Es gibt Unmengen von verstimmten Frauen.”
Sie lachte. “Unmengen, soso. Nun, ich will dir ein Geheimnis verraten. Wir befinden uns im Zeitalter der sexuellen Befreiung. Die Frau ist für ihre Befriedigung selbst verantwortlich.”
Lacy sprach völlig unbefangen. Von anderen hatte er gehört, dass sie das auch in ihrer Sendung tat. Sie besprach dort alles Mögliche und zeigte niemals Verlegenheit. Der Gedanke erregte ihn plötzlich unbeschreiblich.
“Wenn eine Frau unzufrieden ist, muss sie es ihrem Liebhaber sagen und ihm beibringen, was er tun soll. Die Männer sind keine Gedankenleser, und jede Frau ist anders.”
Fasziniert sah er sie an. “Anders?”, fragte er nach, nur um ihr weiter zuhören zu können. Lacy über Sex sprechen zu hören, war wie ein besonders erregendes Vorspiel. Er hatte das Gefühl, von ihrer Stimme gestreichelt zu werden. Am liebsten hätte er jetzt sofort mit dem Unterricht begonnen und sehr gern seinen Körper für Untersuchungszwecke zur Verfügung gestellt.
“Jede Frau reagiert anders. Einige mögen es zärtlich, andere wiederum ziehen es etwas rauer vor. Zärtlichkeit kann sehr aufregend sein, aber auch wildes Verlangen oder …”
Er stöhnte leise auf. Er hatte sich genug gequält für einen Tag. Er wollte schon nach Lacy greifen, da wurde er unterbrochen – oder vielleicht gerettet –, von einem Klopfen an der Tür.
Während er noch sein Schicksal beklagte, ging Lacy öffnen.
6. KAPITEL
M ax Sawyers kam lächelnd hereingeschlendert. “Hallo, Darling.”
Lacy starrte ihn überrascht an und keuchte auf, als Max sie mit seinen muskulösen Armen an sich zog.
“Du bist unter dem Mistelzweig”, sagte er grinsend, und Lacy sah den bemerkenswertesten Hut auf Max’ hübschem Kopf. Am Hutrand war ein Draht mit einem Mistelzweig befestigt, der nun über ihrem Kopf hing.
“Du meine Güte, Max, wo hast du das Ding denn gefunden?”
“Gestern Abend war mir das Glück hold, als ich dein Weihnachtsgeschenk besorgte. Ich sah diesen Hut und wusste, es ist genau das, was ich brauche, um dich dorthin zu kriegen, wo ich dich hinhaben will.”
“Und wo ist das?”
Er grinste und verzog spitzbübisch seinen sinnlichen Mund, der wahrscheinlich die meisten weiblichen Herzen zum Flattern brachte. Aber Lacy war immun gegen ihn, eine Tatsache, die Max jedoch eher zu ermuntern schien.
Er beugte sich zu ihr und flüsterte: “Genau hier, in meinen Armen. Bereit, geküsst zu werden.”
Lacy legte die Hände auf seine Brust und hielt ihn lachend auf Abstand. Daraufhin hob Max sie hoch und wirbelte mit ihr im Kreis herum. Sie schnappte vor Schmerz nach Luft, und im nächsten Moment befreite Daniel sie aus Max’ Umklammerung.
“Verdammt, Max, hör auf!” Er schob seinen Bruder beiseite und fasste Lacy stützend um die Taille.
Sie ließ sich gegen ihn sinken, dankbar für sein
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