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Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition)

Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit dem Jenseits! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Herbst
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verantwortungsvolleren Umgang mit dem Thema Stromerzeugung forderten.
    Es lebe die Demokratie! Dann kapierten sie endlich, dass die elektrische Qualle ihr kleinstes Problem war ...
     
    »Wandelnde Leichen« , so hat sie der Reporter bezeichnet. Hat in die Kamera gestarrt mit seinem aschfahlen Gesicht und versucht, das Mikrofon einigermaßen stillzuhalten. »Dies ist kein Scherz, meine Damen und Herren. Die Toten von München erheben sich aus ihren Gräbern.«
    Klingt fetzig, nicht? Ich frage mich, ob der Typ sich den Text spontan ausgedacht oder ihn heimlich von einem Spickzettel abgelesen hat.
    An der Stelle wurde jedenfalls die obligatorische Dramatikpause eingebaut und die Linse schwenkte in Nahaufnahme zu einer halb verrotteten Hand, die sich gerade durch den Dreck wühlte.
    »Wir befinden uns hier mitten auf dem Ostfriedhof und werden Zeuge der unfassbaren Ereignisse, die seit heute Nachmittag über unsere schöne Stadt hereinbrechen.«
    Langsam zoomte die Kamera zurück auf den Reporter.
    »Ich wiederhole: Dies ist kein Scherz. Die zuständigen Behörden haben oberste Alarmstufe ausgerufen. Die Bevölkerung wird angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. Verschließen Sie Türen und Fenster, gehen Sie nicht nach draußen und lassen Sie Ihren Fernseher eingeschaltet. Wir werden Sie kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten.«
    Der Kerl war richtig mit Feuereifer bei der Sache.
    Allerdings glaubte zu dem Zeitpunkt sowieso keiner mehr an einen Scherz. Zumindest keiner, der sich im Freien aufhielt, während der Marsch der Zombies sich in Gang setzte. Aber auch die wenigen Unverbesserlichen, die hartnäckig an einen Mediengag glauben wollten, wurden früher oder später mit der verwesenden Wahrheit konfrontiert.
    Rückblickend betrachtet hätte sich der Reporter die Überzeugungsarbeit also sparen und stattdessen rechtzeitig verschwinden sollen. Was den Kameramann andererseits um seine Chancen auf den Pulitzerpreis gebracht hätte. Und die würde ich - unter der Voraussetzung, dass er schlauer beziehungsweise schneller war als sein Kollege - als relativ hoch einschätzen. Immerhin er hat bis zur letzten Sekunde gnadenlos draufgehalten.
     
    Manchmal verabscheue ich meinen eigenen Sarkasmus, aber ich kann eben nicht aus meiner Haut.
    Apropos Haut ... Die Preisfrage des heutigen Tages lautet: Welchen Zweck erfüllt dieses gemeinhin auch als Epidermis bezeichnete Organ? A: Sie ist reine Zierde. B: Sie übernimmt die Wärmeregulierung des Körpers. C: Wir brauchen sie zum Haare züchten. D: alles falsch! Die korrekte Antwort ist D. Sie dient nämlich als natürliche Rundumverpackung für unser zartes, saftiges Fleisch.
    Patronia Bavariae … Damm ... Damm ...
    Zugegeben das klingt widerlich, trotzdem trifft es den Nagel auf den sprichwörtlichen Kopf. Und darauf gekommen bin ich etwa um die Mittagszeit, während ich einen von diesen Schlafwandlern beobachtet habe.
    Ich saß in irgendeinem Straßencafé und hatte mir gerade einen Cappuccino bestellt. Natürlich wusste ich da noch nicht, dass ausgerechnet heute Zombies durch die Straßen flanierten, sonst wäre meine Wahl vermutlich auf einen flotten Espresso gefallen. Mein freier Tag begann, mich allmählich zu langweilen, also ließ ich den Blick schweifen, blätterte lustlos in einem Magazin und flirtete ein wenig mit der hübschen Kellnerin.
    Gott, es gibt echt keinen Grund mehr, die Sache schönzureden! Ich glotzte ihr ungeniert auf die riesigen Titten! Patronia ... Damm … Bavariae … Damm ... Ich mag dieses Lied!
    Zu meiner Verteidigung - ihre Möpse waren wirklich gigantisch. Außerdem schwangen sie ständig von einer Seite zur anderen. Schwangen nach links, schwangen nach rechts, schwangen nach links, schwangen nach rechts.
    Wie dieser Typ ... Der schwang auch nach links und dann nach rechts und wieder nach links und wieder nach rechts. Wackelte gemächlich den Marienplatz entlang, schlurfte am Alten Rathaus vorbei und vollzog am Ende einen ungelenken Schlenker in meine Richtung.
    Irgendetwas an seiner Gangart faszinierte mich. Als sähe man einem besoffenen Elch beim Tanzen zu. Ich vergaß sogar für eine Weile die Kellnerin und ihre galaktische Oberweite.
    Die Szene nahm mich derart gefangen, dass ich den zweiten Typen zunächst gar nicht bemerkt habe. Ziemlich ignorant von mir - das gurgelnde Röcheln und der penetrante Gestank hätten mir definitiv auffallen müssen. Mea culpa und trotzdem drauf geschissen! Ich habe ihn nicht

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