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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­spro­chen.«
    Ich räus­per­te mich. Die­se Frau war zwei­fel­los ge­fähr­lich. Ich hat­te ihr nicht um­sonst auf den Zahn ge­fühlt. Sie war in­tel­li­gent, re­ak­ti­ons­fä­hig und schi­en sich aus­ge­zeich­net be­herr­schen zu kön­nen. Das wa­ren Ei­gen­schaf­ten an ihr, die ich gut im Au­ge be­hal­ten muß­te, wenn ich nicht ei­nes Ta­ges ei­ne bö­se Über­ra­schung er­le­ben woll­te.
    Ich wech­sel­te das Ge­sprächsthe­ma.
    »Wo­hin brin­gen Sie uns? Wir be­fin­den uns mit­ten über dem Salz­see.«
    »Ja. Wol­len Sie ein Bad neh­men?«
    »Was soll der Un­sinn, Ho­ly«, wies ich sie zu­recht. »Ich bin et­was ner­vös. Das dürf­te in die­ser Si­tua­ti­on wohl ver­ständ­lich sein. Wo­hin geht es? Wie ver­hält sich Gu­tris zu un­se­rer An­kunft?«
    »Das Er­schei­nen von Hollak war an sich nicht vor­ge­se­hen. Doch nun ist er ein­mal da und wird auch blei­ben. Wir ha­ben Ver­wen­dung für er­fah­re­ne Raum­pi­lo­ten mit ab­ge­schlos­se­nen Astro­nau­ten­prü­fun­gen.«
    »Vie­len Dank, mein Kind«, neck­te Han­ni­bal. »Sie dür­fen auch Mi­ke zu mir sa­gen und mein zar­tes Ge­müt pfle­gen, falls mich Ih­re Er­schei­nung ein­mal aus dem see­li­schen Gleich­ge­wicht brin­gen soll­te.«
    »Okay, Mi­ke, war­ten wir ab. Ich brin­ge Sie zu un­se­rem Land­haus, das al­ler­dings nicht mit dem ver­gleich­bar ist, wo Sie sich Ih­ren Flug­schrau­ber be­sorgt ha­ben. Wir ha­ben es vor­ge­zo­gen, un­se­re hie­si­ge Zen­tra­le, die aus­schließ­lich für Co­lo­ra­do, Utah und Ne­va­da zu­stän­dig ist, au­ßer­halb der Stadt ein­zu­rich­ten. Dort sind Sie in Si­cher­heit, bis die Haupt­zen­tra­le ent­schie­den hat, was mit Ih­nen ge­sche­hen soll. Gu­tris hat sich schon mit dem Chef in Ver­bin­dung ge­setzt und ihn be­nach­rich­tigt, daß Sie wi­der Er­war­ten auch oh­ne un­se­re Mit­hil­fe frei­ge­kom­men sind. Es kann sein, daß Sie schon mor­gen ab­be­ru­fen wer­den. Man ist an Ih­nen in­ter­es­siert.«
    Hmm, das sag­te mir viel und doch nicht viel! Gu­tris war al­so der Chef ei­nes be­stimm­ten Be­zirks, je­doch ei­ner Haupt­zen­tra­le un­ter­stellt. Wir hat­ten bis jetzt nicht ge­wußt, daß er gleich­zei­tig drei Staa­ten zu be­ar­bei­ten hat­te. Die Nach­richt muß­te ich schnells­tens wei­ter­lei­ten.
    Zu ger­ne hät­te ich mich nach dem ei­gent­li­chen Chef und dem Sitz der Haupt­zen­tra­le er­kun­digt; aber ich un­ter­ließ es, weil mich ein Ge­fühl da­vor warn­te. Die­se Frau war nicht leicht zu täu­schen. Ich konn­te sol­che Fra­gen wahr­schein­lich erst dann ris­kie­ren, wenn ich ihr et­was nä­her­ge­kom­men war.
    Nach­dem sie noch ei­ni­ge be­lang­lo­se Er­klä­run­gen ab­ge­ge­ben hat­te, wur­de sie von Han­ni­bal in ein recht in­halts­lo­ses Ge­spräch ver­wi­ckelt. Er hat­te be­ob­ach­tet, daß ich mei­ne rech­te Hand in die Ho­sen­ta­sche ge­steckt hat­te.
    Wäh­rend sie sich un­ter­hiel­ten, funk­te ich die neu­en Nach­rich­ten an TS-19 wei­ter. Ab­schlie­ßend wies ich auf den Land­sitz hin, der sich am Westu­fer des Sees be­fin­den muß­te. Ich gab nach ei­nem un­be­merk­ten und un­ver­fäng­li­chen Blick auf die Re­li­ef­kar­te un­se­re der­zei­ti­ge Po­si­ti­on und un­se­ren Kurs an. Auf Grund die­ser Da­ten konn­te sich TS-19 ge­nau aus­rech­nen, an wel­chem Punkt wir das Westu­fer be­rüh­ren muß­ten. Zu­frie­den mit mir selbst, zog ich die Hand zu­rück und frag­te noch nach ei­ni­gen Ein­zel­hei­ten über die­sen Mr. Tho­ma­son.
    »Un­ser Ver­bin­dungs­mann in Wa­shing­ton«, er­klär­te sie. »Er dient nur als stil­ler Be­ob­ach­ter und ist an sich be­deu­tungs­los. Er hat­te den Auf­trag er­hal­ten, Sie vor der Ver­hand­lung zu be­ru­hi­gen. Der Chef heg­te die größ­ten Be­fürch­tun­gen Sie könn­ten Gu­tris und Fera­son bloß­stel­len. Für den Fall hat­ten wir schon al­le Vor­be­rei­tun­gen für ei­ne plan­mä­ßi­ge Ab­set­zung ge­trof­fen. Wir hät­ten hier schleu­nigst ver­schwin­den müs­sen.«
    Ich mach­te »aha« und dach­te dar­an, daß sie doch nicht so gut in­for­miert war, wie es an­fangs den An­schein er­weckt hat­te. Sie schi­en die Ar­beit der GWA ge­wal­tig zu

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