Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Die­ser Mann wür­de mich nie­mals un­ge­scho­ren aus der Höh­le her­aus­las­sen.
    »TS-19, er­klä­ren Sie dem Ma­jor, wer ich bin«, ent­geg­ne­te ich ru­hig.
    Mein Kol­le­ge setz­te zu ei­ner knap­pen Er­klä­rung an. Die Au­gen des Sol­da­ten wur­den im­mer grö­ßer. Ab­schlie­ßend mein­te TS-19:
    »Ma­jor Es­cap, wir ver­lan­gen von Ih­nen, daß Sie dar­über schwei­gen. Sie ha­ben et­was er­fah­ren, was kei­nes­falls an die Öf­fent­lich­keit drin­gen darf. Es könn­te un­se­rer Ar­beit scha­den. Viel­leicht wird es spä­ter wie­der ein­mal not­wen­dig sein, daß ein GWA-Be­am­ter in der Rol­le ei­nes Ver­bre­chers ar­bei­tet. Sie ge­ben mir Ihr Wort?«
    Es­cap war fas­sungs­los. Aus star­ren Au­gen sah er mich an und drück­te mir die Hand, daß ich vor Schmer­zen auf­stöhn­te.
    »Ihr lin­ker Är­mel ist ja to­tal durch­blu­tet«, sag­te er er­schro­cken und rief nach dem Sa­ni­tä­ter. Sie schnit­ten mir den Är­mel auf, und ver­ban­den die häß­li­che Wun­de an mei­nem Ober­arm.
    »Der Kno­chen ist an­ge­kratzt«, sag­te der Sa­ni­tä­ter un­freund­lich. Er mach­te durch­aus kein Hehl aus sei­nen Ge­füh­len und zeig­te mir un­miß­ver­ständ­lich, daß er es für un­nö­tig fand, einen Ver­bre­cher von mei­ner Sor­te auch noch zu ver­bin­den.
    »Ei­ne Arm­schlin­ge, Tem­po …«, fuhr ihn der Ma­jor an, dem man den Stolz über sein Wis­sen an den Au­gen ab­le­sen konn­te. Ich hat­te mich auf einen Stein ge­setzt. Er beug­te sich über mich.
    »Sir, Ih­re Plas­ti­knar­be hat sich von der Wan­ge ge­löst«, flüs­ter­te er. »Da müs­sen Sie von ei­nem Stein­split­ter ge­trof­fen wor­den sein.«
    Jetzt war er voll­kom­men da­von über­zeugt, daß ich wirk­lich ein GWA-Mann war; das konn­te ich an sei­nem Ge­sichts­aus­druck er­ken­nen. TS-19 lach­te ver­hal­ten, und Han­ni­bal grins­te. Ich tas­te­te mit der ge­sun­den Rech­ten nach mei­ner künst­li­chen Nar­be und fühl­te, daß sie sich tat­säch­lich von der Haut ge­löst hat­te.
    »Be­sor­gen Sie mir ein Heft­pflas­ter«, bat ich ihn. »Das braucht nie­mand zu se­hen.«
    Er be­sorg­te das und frag­te dann nach Be­feh­len.
    »Las­sen Sie bit­te das U-Boot si­cher­stel­len und fest ver­an­kern. Der Ein­gang ist zu­ge­schmol­zen. In ihm be­fin­den sich wich­ti­ge Ge­heim­do­ku­men­te, die nach Asi­en ge­bracht wer­den soll­ten. Sor­gen Sie da­für, daß nie­mand an das Boot her­an­kommt, bis die Spe­zia­lis­ten der GWA und der Ge­hei­men Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei ein­tref­fen.«
    Er nick­te nur und er­teil­te so­fort die ent­spre­chen­den Be­feh­le.
    Ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter be­fan­den wir uns wie­der im hel­len Ta­ges­licht. Zwi­schen uns tau­mel­te ein ge­fes­sel­ter Mann, der sich Dr. Fres­ko nann­te. Der Chi­ne­se war noch im­mer be­sin­nungs­los.
    Wir star­te­ten mit ei­ner Ma­schi­ne, die TS-19 per­sön­lich flog. Er über­reich­te uns die GWA-Mar­ken und un­se­re Bio­syn­th­fo­li­en. Wir leg­ten sie so­fort an.
    Völ­lig un­an­ge­foch­ten lan­de­ten wir auf dem Dach des Po­li­zei­haupt­quar­tiers in Fris­co. Wie­der hielt uns nie­mand an. Zwei Kol­le­gen er­war­te­ten uns be­reits. Sie sorg­ten da­für, daß Fres­ko und der Chi­ne­se in ei­ne stark ge­si­cher­te Zel­le ge­bracht wur­den, die nur un­se­ren Leu­ten zu­gäng­lich war.
    Nach ei­ner wei­te­ren Vier­tel­stun­de stan­den wir vor dem Al­ten, der das gan­ze Haupt­quar­tier in Auf­ruhr ver­setzt hat­te. Die Ver­haf­tun­gen nah­men kein En­de.
    Er schlug mir sei­ne Rech­te so kräf­tig auf die Schul­ter, daß ich wie­der ein­mal auf­stöhn­te.
    »Kon­nat, Sie ha­ben ja kei­ne Ah­nung, wel­che Schät­ze wir in der Zen­tra­le ge­fun­den ha­ben«, strahl­te er, als wir al­lei­ne wa­ren. »Ich ha­be Leo Estat durch un­se­re Agen­ten ver­haf­ten las­sen. Er tobt und ver­langt den Prä­si­den­ten der Staa­ten zu spre­chen. Na, wie fin­den Sie das?«
    »Wir wer­den ihn in die Mond­berg­wer­ke schi­cken, auch wenn er Mil­li­ar­där ist und Leo Estat heißt«, sag­te Han­ni­bal eis­kalt. »Er ist der Chef der ge­sam­ten Or­ga­ni­sa­ti­on. Quet­schen Sie Dr. Fres­ko aus. Er kann Ih­nen

Weitere Kostenlose Bücher