Zur besonderen Verwendung
Dieser Mann würde mich niemals ungeschoren aus der Höhle herauslassen.
»TS-19, erklären Sie dem Major, wer ich bin«, entgegnete ich ruhig.
Mein Kollege setzte zu einer knappen Erklärung an. Die Augen des Soldaten wurden immer größer. Abschließend meinte TS-19:
»Major Escap, wir verlangen von Ihnen, daß Sie darüber schweigen. Sie haben etwas erfahren, was keinesfalls an die Öffentlichkeit dringen darf. Es könnte unserer Arbeit schaden. Vielleicht wird es später wieder einmal notwendig sein, daß ein GWA-Beamter in der Rolle eines Verbrechers arbeitet. Sie geben mir Ihr Wort?«
Escap war fassungslos. Aus starren Augen sah er mich an und drückte mir die Hand, daß ich vor Schmerzen aufstöhnte.
»Ihr linker Ärmel ist ja total durchblutet«, sagte er erschrocken und rief nach dem Sanitäter. Sie schnitten mir den Ärmel auf, und verbanden die häßliche Wunde an meinem Oberarm.
»Der Knochen ist angekratzt«, sagte der Sanitäter unfreundlich. Er machte durchaus kein Hehl aus seinen Gefühlen und zeigte mir unmißverständlich, daß er es für unnötig fand, einen Verbrecher von meiner Sorte auch noch zu verbinden.
»Eine Armschlinge, Tempo …«, fuhr ihn der Major an, dem man den Stolz über sein Wissen an den Augen ablesen konnte. Ich hatte mich auf einen Stein gesetzt. Er beugte sich über mich.
»Sir, Ihre Plastiknarbe hat sich von der Wange gelöst«, flüsterte er. »Da müssen Sie von einem Steinsplitter getroffen worden sein.«
Jetzt war er vollkommen davon überzeugt, daß ich wirklich ein GWA-Mann war; das konnte ich an seinem Gesichtsausdruck erkennen. TS-19 lachte verhalten, und Hannibal grinste. Ich tastete mit der gesunden Rechten nach meiner künstlichen Narbe und fühlte, daß sie sich tatsächlich von der Haut gelöst hatte.
»Besorgen Sie mir ein Heftpflaster«, bat ich ihn. »Das braucht niemand zu sehen.«
Er besorgte das und fragte dann nach Befehlen.
»Lassen Sie bitte das U-Boot sicherstellen und fest verankern. Der Eingang ist zugeschmolzen. In ihm befinden sich wichtige Geheimdokumente, die nach Asien gebracht werden sollten. Sorgen Sie dafür, daß niemand an das Boot herankommt, bis die Spezialisten der GWA und der Geheimen Bundeskriminalpolizei eintreffen.«
Er nickte nur und erteilte sofort die entsprechenden Befehle.
Eine Viertelstunde später befanden wir uns wieder im hellen Tageslicht. Zwischen uns taumelte ein gefesselter Mann, der sich Dr. Fresko nannte. Der Chinese war noch immer besinnungslos.
Wir starteten mit einer Maschine, die TS-19 persönlich flog. Er überreichte uns die GWA-Marken und unsere Biosynthfolien. Wir legten sie sofort an.
Völlig unangefochten landeten wir auf dem Dach des Polizeihauptquartiers in Frisco. Wieder hielt uns niemand an. Zwei Kollegen erwarteten uns bereits. Sie sorgten dafür, daß Fresko und der Chinese in eine stark gesicherte Zelle gebracht wurden, die nur unseren Leuten zugänglich war.
Nach einer weiteren Viertelstunde standen wir vor dem Alten, der das ganze Hauptquartier in Aufruhr versetzt hatte. Die Verhaftungen nahmen kein Ende.
Er schlug mir seine Rechte so kräftig auf die Schulter, daß ich wieder einmal aufstöhnte.
»Konnat, Sie haben ja keine Ahnung, welche Schätze wir in der Zentrale gefunden haben«, strahlte er, als wir alleine waren. »Ich habe Leo Estat durch unsere Agenten verhaften lassen. Er tobt und verlangt den Präsidenten der Staaten zu sprechen. Na, wie finden Sie das?«
»Wir werden ihn in die Mondbergwerke schicken, auch wenn er Milliardär ist und Leo Estat heißt«, sagte Hannibal eiskalt. »Er ist der Chef der gesamten Organisation. Quetschen Sie Dr. Fresko aus. Er kann Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher