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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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Schlecht für die Frisur, bei Regen sehen meine Haare aus wie ein Wischmop«, protestiert Henna. »Da bin ich eher für dieses rote Felsental in Amerika. Du weißt schon, das mit den Cowboys und den wilden Hoppepferdchen aus der Zigarettenwerbung!«
    Â»Nee, zu deinen rauchenden Colts kannst du alleine reisen«, wehrt sich Flora.
    Â»Hast du lieber Stress mit den irischen Geistern und Elfchen, die den Hexen dauernd ins Handwerk pfuschen?«, keift Henna zurück.
    Es riecht nach Streit. Glücklicherweise kommt jetzt das Essen.
    Â»Halt!«, ruft Lilli mit vollem Mund. »Ich hab eine Idee. Kommt doch einfach mit mir. Ich fliege in den Indianersommer an die amerikanische Ostküste. Dort ist es grün und rot zugleich und der Himmel ist blau. Das ist bekanntlich meine Lieblingsfarbe. Bin dort von jemandem zu einer tollen Halloweenparty eingeladen, müsst ihr wissen!«
    Â»Erzähl«, sagt Flora und bekommt leuchtende Augen.
    Â»Von wem? Wie heißt er?«, fragt Henna begierig. Aller Streit ist vergessen.
    Lilli zögert noch einen kleinen, wirkungsvollen Augenblick lang. Dann sagt sie leise: »Er heißt David Cox und ist der beste Zauberer der Welt.«
    Â»Dich hat er anscheinend ganz schön verhext«, sagt Flora.
    Â»Du meinst den David Cox, der ein ganzes Panzernashorn auf offener Bühne verschwinden lässt?«
    Â»Genau den«, sagt Lilli. »Ich habe ihn auf einer meiner Geschäftsreisen kennen gelernt. Und er hat mir ein paar seiner Tricks gezeigt.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen, Kindchen«, grinst Henna.
    Â»Sei nicht albern«, sagt Lilli. »Ich weiß jedenfalls, dass er beim Verschwinden seines Nashorns kein bisschen Magie einsetzt. Nur Intelligenz, Technik und Geschicklichkeit.«
    Â»Das macht auch mehr Spaß«, findet Flora.
    Â»Wann fahren wir?«, drängt Henna.
    Â»Wir fahren nicht. Wir fliegen natürlich«, verbessert Lilli. »Ich soll eine Reisegruppe zu den Krokodilsümpfen nach Florida begleiten und sie dort mit Mückenspray, heißen Tipps und Leihwagen versorgen. Von dort aus wollte ich nach Salem fliegen. Das ist die berühmte alte Hexenstadt nördlich von Boston. Dort gibt es eine große Halloweenhexenparty. Wir könnten bestimmt alle drei bei meiner Kusine Sandy Sandwitch wohnen. Was ist? Kommt ihr mit?«
    Â»Keine schlechte Idee«, überlegt Flora.
    Â»Zeigst du uns dann auch deinen Cox?«, erkundigt sich Henna mit frechem Grinsen.
    Â»Kommt darauf an.« Lilli lächelt. »Jetzt mischt mal die Karten, Schwestern. Wir wollten doch Skat spielen, oder?«
    Flora verteilt die Karten.
    Henna reizt auf Teufel komm raus und sagt schließlich: »Glaubt’s oder nicht, meine Lieben: Herz ist Trumpf!«

Orkus in der Unterwelt
    New York, Montag, 20. Oktober, nachmittags fünf Uhr fünf
    Â 
    G erade prasselt ein Herbstgewitterregen auf die Stadt herunter. Am Grand-Central-Bahnhof surrt es wie vor den Einfluglöchern eines riesigen Bienenstocks. Tausende von Menschen schwirren hinein und heraus. Die meisten haben nur ein Ziel: Sie wollen so rasch und so trocken wie möglich nach Hause oder zur Spätschicht an den Arbeitsplatz. Plötzlich aber hört der Regen wieder auf. Tausende von Regenschirmen schließen sich.

    Eine Gestalt mit schwarzem Hut, dunklem Regenmantel, rotem Schal, Aktenkoffer und tropfendem Schirm eilt zielstrebig in Richtung Fifth Avenue. Sie bleibt einen Augenblick am Straßenrand stehen und beobachtet den weißen Dampf, der wie Dinosaurieratem aus einem der Kanalschächte in der elefantengrauen, faltigen Asphaltfläche steigt. Dieser Dampf ist nichts Ungewöhnliches. Er verrät, dass es auch ein Leben unterhalb der grauen Straßen gibt: U-Bahnen, Klimaanlagen, Kanalisation, Tiefgaragen und so weiter, und so weiter...
    Der Mann sieht auf die Uhr und hastet weiter. Er stolpert über eine lose Gehwegplatte. Um nicht zu fallen, hält er sich an einem jungen Mädchen fest.
    Â»Passen Sie doch auf!«, ruft das Mädchen empört, als der Mann sie anrempelt. »Sie haben mich in die Pfütze geschubst. Meine neuen Wildlederstiefel sind total ruiniert!«
    Â»Ich werde selbstverständlich für den Schaden aufkommen«, sagt der Mann hastig. »Entschuldigen Sie.« Er lüpft den altmodischen schwarzen Hut, dessen weiche Krempe er fast bis in die Stirn gezogen hat. Nervös kramt er mit der Rechten in seiner

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