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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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erkennen. Was werden Sie dann sagen? ›Ich habe mich eben bei Ihnen dafür bedankt, dass Sie mich vor achtzehn Jahren retteten, indem ich Sie gefeuert habe‹?«
    »Warum haben Sie mich in eine so schlimme Lage gebracht?« , stieß Anna hervor. »Warum mussten Sie denn ausgerechnet Ethan Knight einstellen?«
    »Weil Grady Knight mich drum gebeten hat.«
    »Tom, man kann keinen Betrieb leiten und Leute einstellen, nur um jemandem einen Gefallen zu tun.«
    »Aber ich stellte Sie ein, um Ihrem Großvater einen Gefallen zu tun«, sagte er und wölbte die Brust.
    »Nein, Sie stellten mich ein, weil ich die beste Vorarbeiterin bin, die zu kriegen Sie je hoffen durften.«
    Mit einem resignierten Seufzer zog Tom seine Brust wieder ein. »Verdammt, Anna. Was soll ich jetzt Grady Knight sagen?«
    »Sagen Sie ihm, er solle seinen Sohn von großen Arbeitsmaschinen fernhalten.«
    »Ethan ist kompetenter als die meisten anderen Männer. Alle Knights sind es. Die Hälfte unseres Schnittholzes kommt von North-Woods Timber.«
    »Was will er dann in Ihrem Sägewerk? Warum arbeitet er nicht im eigenen Betrieb, wenn er ein so großartiger Holzfäller geworden ist?«
    Tom senkte den Blick. »Grady sagte, dass Ethan einen Tapetenwechsel wollte«, murmelte er so leise, dass Anna ihn kaum verstehen konnte.
    Sie sah Tom mit einem harten Blick an. »Und was würden Sie Grady jetzt sagen, wenn ich seinen kostbaren Sohn über den Haufen gefahren hätte?«
    Aus Toms Gesicht wich jede Farbe. »Zum Teufel, Anna, Sie haben Ethan das Leben gerettet.«
    »Und das war der Dank dafür«, murmelte sie und betastete ihren Kiefer.
    Toms Augen wurden wieder feucht. »Danke, dass Sie die beste Vorarbeiterin sind, die zu bekommen ich jemals hoffen durfte«, sagte er heiser.
    O Gott, nichts wie weg, ehe sie laut zu schreien anfing. Sie litt Schmerzen von Kopf bis Fuß, und das Gespräch weckte unangenehme Erinnerungen. »Gehen Sie in Ihr Büro und ordnen Sie ein paar Papiere«, entgegnete sie leise. »Und rufen Sie Grady Knight an, wenn Ihnen das ein besseres Gefühl verschafft. Sagen Sie ihm, er könne von Glück reden, dass sein Sohn noch lebt. Ach, und sagen Sie ihm noch, dass ich es war, die Ethan gefeuert hat, und nicht Sie – Sie hatten damit nichts zu tun.«
    Sie schlug die Tür zu und kurbelte das Fenster herunter. »Und wenn Sie schon dabei sind, sagen Sie ihm auch noch, dass er seinen Sohn vom Häcksler fernhalten soll. Ethan wird sonst noch aufgefressen.«
    Sie legte den Gang ein und fuhr nach Hause.
     
    Die acht Meilen Fahrt von Loon Cove Lumber nach Fox Run Mill brachte Anna hinter sich, indem sie zu verstehen versuchte, wieso dieser Tag so schrecklich verlaufen war. Vermutlich weil er so schlimm begonnen hatte, nur zehn Minuten nach Mitternacht, als ihr Gespenst wieder aufgetaucht war.
    Bear, der auf einem Ohr taub war und auf dem anderen kaum etwas hörte, hatte den nächtlichen Besuch verschlafen, Anna aber war von dem Lärm erwacht, der vom alten Stall her zu hören gewesen war. Sie war aufgestanden und hatte aus ihrem im ersten Stock gelegenen Fenster geblickt, hatte allerdings nichts sehen können. Es hatte ihr der Mut gefehlt, sich in die mondlose Nacht hinauszuwagen und der Sache auf den Grund zu gehen.
    Stattdessen war sie hinuntergeschlichen, hatte sich vergewissert,
dass das Haus abgeschlossen war, um sodann mit Samuels alter Schrotflinte bewaffnet wieder zu Bett zu gehen. Am Morgen hatte sie im Stallgebäude nichts vorgefunden, was den Lärm erklärt hätte, doch hatte sie gespürt, dass jemand da gewesen war. Etwas stimmte nicht, obwohl es eher ein Gefühl war als etwas Greifbares.
    Als sie dann zur Arbeit gekommen war, hatte ihr der Sägemeister im Betrieb eröffnet, dass die Teile für den Transportschlitten, der die Baumstämme auf das Sägeblatt zuführte, nicht lieferbar waren, und ihre zweite Säge für ein paar Tage ausfallen würde, während sie die neuen Teile selbst zusammenbasteln mussten. Und dann war ein Idiot – der sich ausgerechnet als Ethan Knight entpuppt hatte – ihrem Lader in die Quere gekommen. Wäre der alte Samuel Fox noch am Leben gewesen, hätte er gesagt, Baumhörnchen wären die Ursache ihres Ärgers oder eines dieser verteufelten Waldtiere aus Sagen und Märchen.
    In ihrer Kindheit hatte Samuel Annas Kopf mit Geschichten vollgestopft – meist ging es um die bösen Streiche der Waldkobolde, die diese den in ihr Reich eindringenden Holzfällern spielten. Auf seinen Knien sitzend war sie von der

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