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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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sofort!«
    Lotti nickte.
»Vergiss den Rasierapparat nicht!«, mahnte sie aus der Küche. »Ich kümmer’ mich
drum, wenn ich die Kinder in die Schule gebracht habe.«
    »Es stinkt!«,
beschwerte sich die Jüngste und wollte das Fenster öffnen.
    »Die Fenster
bleiben zu!«, kommandierte die Mutter. »Sonst kommt noch mehr von dem giftigen Gestank
rein! Dieser Mann kennt keine Skrupel! Der wird uns noch alle umbringen mit seiner
verantwortungslosen Kokelei!«
    »So, ich
muss los!«, verkündete der Vater unzufrieden. »Ich lasse euch nur ungern mit diesem
Problem allein. Aber bis Ende der Woche bin ich zurück. Wenn die Polizei sich in
der Zwischenzeit nicht rührt, gehe ich dann eben noch mal persönlich bei diesem
Krause vorbei!« Er verabschiedete sich mit einem Kuss von jeder seiner Frauen, schärfte
Lotti noch einmal ein, das Telefonat mit der Polizei nicht zu vergessen, und war
verschwunden.
     
    Lotti musste man daran natürlich
nicht erinnern! Sowie sie von ihrer ›Schultour‹ zurück war, wählte sie die Nummer
von der Visitenkarte. Kein Durchkommen. Beim nächsten Versuch: besetzt. Bei allen
folgenden ebenfalls. Bloß gut, dass ich keinen Mord zu melden habe! Oder eine Messerstecherei
mit einem flüchtenden Täter!, dachte Frau Bergemann verärgert. Im Zweifel ist man
schon tot und der Mörder längst in Sicherheit, bevor jemand die Tat überhaupt melden
kann!
    Doch dann,
endlich, Freizeichen – Kontakt!
    »Oh, Herr
Krause ist noch nicht im Dienst?« Frau Bergemann war ein wenig enttäuscht. In ihrer
Vorstellung bewachte die Polizei die Bürger rund um die Uhr – dass es Schichten geben konnte,
daran hatte sie überhaupt nicht gedacht.
    »Vielleicht
kann ich ihm ja etwas ausrichten«, schlug die jugendliche Stimme am anderen Ende
vor.
    »Ja, es
ist so: Mein Mann war gestern schon bei Ihnen und hat …« Es folgte
eine Zusammenfassung dessen, was Rudolf Bergemann Herrn Krause berichtet hatte,
auf Lottis Art, umständlich und weitschweifig. »Und nun hat der Leo Krause wieder
was abgefackelt! Das ist ein echter Verbrecher!«
    »Ja, über
den Vorgang bin ich informiert. Wir haben den Sachverhalt schon nach Eberswalde
durchgestellt. Die vom LKA kommen vorbei und sehen sich die Sache genauer an.«
    Damit war
das Telefonat beendet. Hatte der junge Mann auch wirklich zugehört, mitbekommen,
dass es wieder gebrannt hatte? Lotti war sich da nicht so sicher. Auf dem Weg nach
unten traf sie im Fahrstuhl auf Schröders, Herrn Schneider und die Familie Hübner.
Alle waren entrüstet. »Diesmal lassen wir uns das nicht gefallen«, kam man überein.
    »Ich habe
schon die Polizei angerufen. Die sind schon dran.« Stolz setzte Lotti hinzu: »Der
Rudolf war schon gestern auf dem Revier, weil ihm das Treiben drüben auf dem Schrottplatz
verdächtig vorkam!«
    Als der
besorgte Gatte am Abend seine Frau anrief, konnte sie ihm bestätigen, dass die Dinge
nun ihren Lauf nehmen würden, er könne ruhig seine Fortbildung ›genießen‹.
    Doch schon
am nächsten Tag erwarte Lotti ein herber Rückschlag. Sie wählte am späten Nachmittag
die Nummer von Kriminalkommissar Krause und erreichte diesmal weder ihn noch den
jungen Kollegen von gestern, sondern eine völlig neue Stimme. Die klang nach Behäbigkeit,
Bequemlichkeit, zu viel von zu fettem Essen – kurz: uninteressiert an Lottis Problem.
    »Also wirklich,
gute Frau«, begann der Kerl jovial. ›Gute Frau‹ war eine Formulierung, die Lotti
so richtig gegen den Strich ging. »Sie haben doch vorgestern erst die Anzeige gemacht!
Wenn da jeder ständig anriefe, wäre die Leitung nie mehr frei! Wir sind doch hier
kein Auskunftsbüro! Ja, was erwarten Sie denn? Bei uns kann auch keiner hexen!«
    Frau Bergemann
spürte etwas Unbekanntes kräftig in sich aufwallen. Es war viel stärker und größer
als bloßer Ärger oder gar Wut. »Jetzt hören Sie mir mal zu!«, forderte Lotti kalt.
»Vorgestern haben wir gewarnt, gestern hatte der Krause dann seine Kabelhaufen abgefackelt
und die ganze Gegend hier verpestet. Wenn wir nun alle vergiftet worden sind? Und
Sie unternehmen einfach gar nichts! Ihren Namen bitte. Mit wem habe ich gesprochen.
Ich will doch später sagen können, wer da so hilfreich war bei unserer Polizei«,
verlangte sie spitz.
    Stimmengewirr
im Hintergrund.
    »Ich melde
mich bei Ihnen, wenn ich weiß, was nun geplant ist«, versprach die Stimme eilig
und beendete das Gespräch.
    Am späten
Nachmittag – Lotti
konnte kaum glauben, dass die Polizei sie wirklich

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