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Zurueck Aus Afrika

Zurueck Aus Afrika

Titel: Zurueck Aus Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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Secondhand-Shops Winterkleider. Ich möchte meine Mutter nicht auch noch finanziell belasten. Es kostet schon genug, uns zu ernähren. Abgesehen davon kauft sie trotzdem ständig etwas für Napirai. Mit dem Hund geht es schon besser, obwohl er manchmal noch etwas unberechenbar reagiert.
    Ab und zu versucht meine Mutter, mich zu ermuntern, alte Freunde zu besuchen, damit ich wieder unter Leute komme. Aber ich traue mich nicht mehr, mit ihrem Auto auf den hektischen Straßen, noch dazu mit Rechtsverkehr, zu fahren. Im Busch kam uns während einer mehrstündigen Autofahrt höchstens einmal ein Fahrzeug entgegen. Eher noch waren Elefanten oder Büffel anzutreffen, die den Weg in Beschlag genommen hatten, was durchaus auch zu gefährlichen Situationen führen konnte. Hier in der Schweiz dagegen, so empfinde ich es nun, sind anscheinend alle Leute mit dem Auto unterwegs. Deshalb bleibe ich lieber mit Napirai zu Hause.
    Eines Abends, Mitte November, klingelt das Telefon und ich spüre sofort, dass der Anruf aus Kenia kommt. Sophia meldet sich. Diesmal bin ich gefasster, weil wir schon über einen Monat in der Schweiz leben und inzwischen alle Bescheid wissen. »Hallo, Corinne, how are you and Napirai? Bist du immer noch sicher, dass du nicht mehr zurückkommst? Lketinga arbeitet nur noch selten. Wenn ich beim Shop vorbeischaue, ist er meistens geschlossen. Ich möchte dir nur sagen, dass dein Mann sich von mir nicht helfen lassen will und ich nicht weiß, was ich tun soll. Ich habe, wie du weißt, meine eigenen Probleme, da mein Restaurant geöffnet ist, ich aber bisher keine Arbeitserlaubnis bekommen habe. Und auch sonst, immer dasselbe! Außerdem fliege ich in vier Tagen für zwei Wochen nach Italien, um meine Familie zu besuchen.« »Sophia«, antworte ich, »es ist schön, dass du mich vorher noch anrufst. Aber mein Entschluss steht definitiv fest. Ich bin froh, dass ich noch lebe und mit Napirai rausgekommen bin. Du brauchst dich nicht weiter um Lketinga bemühen, denn ich denke, James kommt bald nach Mombasa, um ihm zu helfen und zu entscheiden, was mit dem Shop passiert. Ich weiß ja, wie misstrauisch mein Mann ist. Hast du ihn gesehen und weißt du, wie es ihm geht?« Sophia sagt, sie habe ihn schon länger nicht mehr getroffen und wenn, so war er mit dem Auto in Ukunda unterwegs. Mehr kann sie mir auch nicht berichten. Dann verabschiede ich mich und wünsche ihr von ganzem Herzen alles Gute, viel Kraft und Liebe für ihr weiteres Leben in Kenia. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass ich von Sophia nie mehr etwas hören werde.
    Einige Tage später erhalte ich den Antwortbrief von Pater Giuliano.

    Liebe Corinne
    Ich habe vor ein paar Tagen Ihren Brief vom 26. Oktober erhalten und möchte ihn jetzt beantworten.
    Ich denke, für Sie ist es besser, wenn Sie in der Schweiz sind. Ich war sowieso erstaunt, dass Sie so lange mit Lketinga zusammen waren. Auch mir erschien er häufig etwas seltsam und ich habe mich oft gewundert, wie lange Sie mit ihm zurechtgekommen sind. Wie auch immer, ich wünsche Ihnen ein besseres Leben mit Ihrer Napirai.
    In Ihrem Brief sagten Sie, Sie hätten etwas Geld für Lketingas Mutter beigelegt, aber es war nichts darin. Es ist gefährlich, Geld in Briefe zu stecken, weil sie geöffnet werden und dann oft nicht einmal die Briefe ankommen. Wenn Sie einen Scheck von der Barclays Bank haben, können Sie diesen auf unsere Catholic Mission ausfüllen, und ich werde ihn bei meiner Bank einreichen. Wenn das Geld angekommen ist, werde ich die Summe Mama Leparmorijo geben. Ich denke, das ist der beste Weg.
    Viele Grüße aus Barsaloi. Jetzt ist bei uns Regenzeit und alles ist grün und wunderschön.
    Viele Grüße, auch von Pater Roberto
    Ihr Giuliano

    Ich freue mich über diesen kurzen Brief und bin beruhigt, dass ich nun eine Möglichkeit gefunden habe, das Versprechen gegenüber meiner Schwiegermama einlösen zu können. Als wir damals nach Mombasa umzogen, hatte ich ihr versprochen, mein ganzes Leben lang an sie zu denken, sie nie zu vergessen und immer für sie zu sorgen, egal wo ich lebe. Ich war so glücklich, dass sie mir meine Napirai nicht weggenommen hat. Normalerweise nämlich gehört das erste Mädchen der Mutter des Mannes, sozusagen als »Altersrente«. Wenn das Mädchen heranwächst, besorgt sie der Großmutter das Feuerholz, hütet ihre Ziegen und holt das Wasser vom Fluss. Im Gegenzug wird sie von ihr ernährt. Ist das heiratsfähige Alter zwischen 13 und 16 Jahren erreicht,

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