Zurueck in den Armen des Milliardaers
auf dem College einen Verlobungsring angesteckt hat?“
Da war sie im zweiten Semester gewesen. „Natürlich.“
„Ich habe dir gesagt, er würde dich nur ausnutzen.“
„Und ich wollte nicht auf dich hören.“ Der Junge hatte nur eine Dumme gesucht, die für ihn kochte und sich um seine Wäsche kümmerte. Und als sie das endlich kapiert hatte, war er wortlos gegangen.
„Du bist jetzt eine erwachsene Frau. Klug genug, um deine Entscheidungen allein zu treffen. Für mich bleibst du jedoch mein süßes kleines Mädchen, und ich mache mir Sorgen um dich.“
„Dazu besteht kein Anlass.“ Mochte ihr neuer Boss auch noch so verführerisch sein. Gillian hatte nicht vor, eine Dummheit zu begehen.
Selbst wenn er mit ihr flirten sollte – und das tat er garantiert mit jeder –, würde sie nicht schwach werden … oder sich gar einbilden, ihm etwas zu bedeuten.
Ja, da lauerte die eigentliche Gefahr. Auf ihr Herz sollte sie gut aufpassen und immer daran denken: Der Prinz heiratete nie das Aschenputtel.
Jedenfalls nicht im wirklichen Leben. Und Gillian wollte heiraten, einen netten Mann haben, Kinder, ein gemütliches Zuhause. Solange sie das im Auge behielt, konnte ihr nicht einmal der charmante Devlyn Wolff gefährlich werden.
6. KAPITEL
Nervös lief Devlyn im Foyer auf und ab. Es war Viertel vor fünf. Wo blieb die Frau nur? Und wenn sie gar nicht kam? Er hatte das Dinner mit dem Investor, der tags zuvor verärgert gewesen war, auf den heutigen Abend verschieben können. Also … bevor er nach Charlottesville musste, blieb ihm gerade genug Zeit, um Gillian das Grundstück für die Schule zu zeigen.
Warum war es ihm eigentlich so wichtig, ihre Meinung zu hören? Sie möglichst bald wiederzusehen? Darüber wollte er lieber nicht nachdenken.
Endlich öffnete sich die Tür, und Gillian kam hereingestürmt. Doch nicht mit einem süßen Lächeln auf den Lippen, wie er gehofft hatte. Sie wirkte mürrisch.
„Hättest du mich nicht zu Hause abholen können?“ Sie stellte ihre Reisetasche auf den Boden. „Warum muss ich erst den Berg hinauffahren, wenn wir ins Tal wollen? Nach Burton, genauer gesagt – wo ich wohne.“
Er grinste. „Wir schauen uns das Gebiet aus der Luft an.“
Sie wurde bleich. „Äh … nein. Ich steige in kein Flugzeug.“
„Ach, komm. Es wird dir gefallen, ich schwöre es. Und ich bin dein Chef, du musst tun, was ich sage. Oder willst du riskieren, dass ich dir das Gehalt kürze?“
Böse funkelte Gillian ihn an. „Ich glaube, ich könnte dich hassen.“
Devlyn lachte nur, fasste sie am Ellbogen und führte sie durch eine Seitentür hinaus, dann durch ein Wäldchen zum Hubschrauber.
„Steig ein“, bat er lächelnd. Jeder bekam Angst, wenn er das erste Mal in einem Helikopter saß. Die legte sich jedoch schnell wieder. Und nach einigen Minuten da oben in der Luft … wenn Gillian die grüne Landschaft von Virginia aus der Vogelperspektive sah, würde sie begeistert sein.
Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung. Zehn Minuten später schaute Gillian nur noch in ihre Spucktüte und übergab sich. Und jedes Mal, wenn sie kläglich stöhnte, fühlte Devlyn sich noch schuldiger. Oh Gott. Hätte er nur auf sie gehört.
Sanft streichelte er ihr übers Haar. „Möchtest du einen Schluck Wasser? Es könnte helfen.“
Sie stieß seine Hand weg und übergab sich erneut.
Nun reichte es ihm. Devlyn ertrug es nicht länger, Gillian leiden zu sehen. Er rutschte nach vorn neben den Piloten. „Landen Sie. Jetzt. Sofort.“
Ungläubig sah der Mann ihn an. Sie flogen gerade über einem dichten Wald.
„Bitte. So schnell wie möglich.“ Dem Investor würde er dann wohl ein zweites Mal absagen müssen. Das ließ sich jedoch nicht ändern.
Devlyn setzte sich wieder neben Gillian, strich ihr übers Haar. Er hatte in seinem Leben schon einige dumme Fehler gemacht, aber diesen bereute er wirklich sehr. Die Frau musste ihn bald tatsächlich hassen. Er schien ein Talent dafür zu haben, sie unglücklich zu machen. Damals in der Höhle. Heute.
Nach ungefähr fünf Minuten, die ihm wie Stunden vorgekommen waren, landete der Helikopter auf einer Wiese. Der Pilot drehte sich zu ihnen um. „Soll ich warten, bis sich ihr Magen beruhigt hat, und dann erneut starten?“
Devlyn überlegte – Gillian hockte in ihrem Sitz, hatte die Augen geschlossen, ihr Gesicht war bleich. „Nein. Das verträgt sie nicht. Fliegen Sie nach Wolff Mountain. Geben Sie Bescheid, wo wir sind. Man soll uns einen
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