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Zurueck in die Nacht

Zurueck in die Nacht

Titel: Zurueck in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Walter
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Realität zurück. Arik (dessen Anwesenheit
mir völlig entfallen war) sieht uns bedauernd an. „Wir müssen wirklich los.“
    Ich löse mich
nur widerwillig von Patti. „Ich weiß.“
    „Viel Glück!“
    Ich nicke ihm
zu. Gebe Patti noch einen schnellen Kuss. Dann klettern wir aus der Höhle und
beginnen den Aufstieg zur Burg.
     
     
    Arik
     
    Die Klippen sind
rau und zerklüftet. Ich taste mich im schwachen Mondlicht vorwärts. Sehen kann
ich kaum etwas. Ich kann nur beten, dass der Felsen über mir nicht plötzlich
endet. Und dass ich, falls ich abstürze, nicht rücklings in einer der
Felsenspitzen lande. Zum ersten Mal seit langer Zeit bete ich überhaupt wieder.
Mein Gebet hat nur ein Wort. Clarissa.
    Ich weiß nicht,
wie ich es schaffe, oben anzukommen. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich brauche.
Oder ob Patti und Mike noch irgendwo vor, neben oder hinter mir sind. Ich weiß
nur, dass ich über mir plötzlich eine gerade Kante fühle, mit beiden Händen
zufasse und mich hochziehe. Dann liege ich bäuchlings auf kaltem, nassem Boden
und mein Herz klopft so hart, als würde es jeden Moment zerspringen. Wenn mich
jetzt hier ein Wächter entdeckt, bin ich ihm so hilflos ausgeliefert wie
während meiner Gefangenschaft.
    Plötzlich höre
ich neben mir lautes Keuchen und ein weiterer Kopf taucht über der Kante auf.
Ich ergreife die Hand, die nach Halt tastet, und ziehe. Kurz darauf liegt Patti
neben mir und dann erscheint wundersamerweise auch Mike. Wir kriechen mit
letzter Kraft in den Schatten der schützenden Burgmauer und versuchen, so leise
wir können, wieder zu Atem zu kommen. Aber ich verspüre mehr Hoffnung als je
zuvor. Denn es ist ein absolutes Wunder, dass wir überhaupt alle drei heil hier
hoch gekommen sind. Vielleicht, so unwahrscheinlich es auch klingt, ist unser
Unternehmen ja doch noch nicht zum Scheitern verurteilt.
    Keiner von uns
kennt den Weg zu dem Verlies, in dem Claire und ich gesteckt haben. Ich kann
mich an nichts erinnern, außer dass es unten war, und Mike und Patti waren ja
überhaupt noch nicht in der Burg. Ohne große Hoffnung versuche ich noch einmal,
Clarissa zu erreichen. Aber in meinem Kopf hallt nur endlose Stille wider.
Plötzlich bekomme ich Angst. Vielleicht bedeutet die Stille ja, dass… Ich will
nicht weiterdenken. Sie kann nicht tot sein. Sie ist eine Wächterin. Das darf
einfach nicht sein.
    Mike sieht mich
grimmig an. „Wenn wir nicht wissen, wohin…“
    Weiter kommt er
nicht. Urplötzlich hören wir Schritte und dann laufen auf einmal aus allen
Richtungen Wächter auf uns zu. Unser kurzes Glück ist zu Ende.
    Wir springen
auf. „Weg hier!“, schreit Mike. Ich denke: Vor allem nicht getrennt werden!, und packe Patti, die neben mir ist, am Arm. Ich weiß nicht, ob sie dasselbe mit
Mike macht, habe aber auch keine Zeit, nachzuschauen. Ich stürme in die einzig
mögliche Richtung – an der Mauer entlang, weg von den Klippen – in der
Hoffnung, dass wir irgendeinen Eingang erreichen, bevor die Wächter bei uns
sind.
    Plötzlich
überholt mich ein Schatten. Instinktiv will ich zuschlagen, erkenne aber gerade
noch rechtzeitig, dass es Mike ist, der Patti hinter sich her zieht.
„Schneller! Sie sind direkt hinter uns!“, schreit er mir zu, dann verschwinden
die beiden in einer dunklen Öffnung links vor mir. Gott sei Dank, ein Eingang.
    Ich stürze mich
ins Dunkle. Hier sieht man noch weniger als vorher auf dem Burghof, also gar
nichts. Von rechts höre ich Schritte und in der Annahme, dass es sich bei ihnen
um Mikes handelt, folge ich ihnen blind. Ein Stück hinter mir höre ich weitere
Schritte, die schnell näher kommen und jeden anderen Laut übertönen. Deshalb
bemerke ich auch erst, dass Mike und Patti stehen geblieben sind, als ich in sie
hineinlaufe. Gerade noch rechtzeitig kann ich den Fluch unterdrücken, der mir
auf der Zunge liegt.
    „Psst! Schnell,
hier rein!“, flüstert Mike und zieht mich nach links. „Achtung, Treppen!“,
zischt er. Er muss Augen wie ein Luchs haben, denn ich sehe rein gar nichts.
Ich spüre nur einen ganz leichten Luftzug. So leise wie möglich folge ich ihnen.
    Zu meiner
Enttäuschung geht es aufwärts. Wäre ja auch zu einfach gewesen, sofort über den
Eingang nach unten zu stolpern. Aber immerhin scheinen wir den Wächtern fürs
Erste entkommen zu sein, denn ich höre zwar ihre Rufe noch in der Ferne, aber
nicht mehr direkt hinter uns. Leider wird es sich dabei nur um einen kurzen
Aufschub handeln, denn mit Sicherheit ist

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