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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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1. KAPITEL
    W alt Booth fühlte sich einsam. Er war zweiundsechzig Jahre alt und seit über fünf Jahren Witwer. Seine Kinder, damals sechsundzwanzig und vierzehn, lebten inzwischen ihr eigenes Leben. Vanessa war mit Paul verheiratet. Sie wohnten auf dem Grundstück hinter den Ställen. Tom hatte schon fast sein erstes Jahr in West Point hinter sich. Walts Nichte Shelby, die bei ihm gewohnt hatte, war vor der Februarkälte in den Urlaub nach Maui geflüchtet, bevor sie ihr Studium in San Francisco beginnen wollte. All das beschäftigte Walt im Moment jedoch nur flüchtig. Er war mit den Gedanken bei seiner Nachbarin, einer lebhaften, wunderschönen, berühmten und nur wenig jüngeren Filmschauspielerin, mit der er erst vor Kurzem etwas angefangen hatte. Sie hieß Muriel St. Claire. Ihre Beziehung hatte sich gerade vertieft, als sie wegen eines Kinofilms nach Hollywood abreisen musste. Walt war bei ihren beiden Labradorhunden und den Pferden zurückgeblieben. Seit Muriel im Privatjet nach L. A. aufgebrochen war, hatte sie sich erst ein einziges Mal gemeldet. Im Hintergrund hatte Walt Partygeräusche gehört. Musik, Gesprächsfetzen, Gelächter und das Klirren von Gläsern. Muriel hatte geklungen, als riefe sie vom anderen Ende der Welt aus an.
    Tatsache war, dass Walt sich in sie verliebt hatte. Sie hatte ihn fasziniert, weil sie so gar nicht seiner Vorstellung eines Filmstars entsprach. Muriel war vor fast einem Jahr nach Virgin River gekommen und mit ihren Tieren in ein altes Bauernhaus gezogen, das sie fast alleine restauriert hatte. Walt hatte sie nie in etwas anderem als alten Hemden, Jeans und Stiefeln oder einem Maleroverall gesehen. Sie war eine bombastische Reiterin, Expertin im Schießen und richtete ihre Hunde auf die Jagd von Wasservögeln ab. Muriel war naturverbunden und stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Außerdem hatte sie einen messerscharfen Verstand, und ihre natürliche Schönheit war in Walts Augen etwas ganz Außergewöhnliches. Und nun drehte sie einen Film mit JackNicholson, während Walt in seinem Wohnzimmer am Fenster saß und ihren Hund hinterm Ohr kraulte. Und offen gestanden fragte er sich, ob sie jemals wieder zurückkommen würde.
    Als es an seiner Tür läutete, erhob er sich schwerfällig. Vor zwei Wochen hatte er sich noch gefühlt wie ein Sechzehnjähriger, der sich auf seine tägliche Verabredung mit Muriel freute. Doch jetzt fühlte er sich alt und kurzatmig.
    Er öffnete Luke Riordan die Tür und betrachtete ihn missbilligend. Luke Riordan war so ziemlich der letzte Mensch, den er in diesem Augenblick gebrauchen konnte. Luke und Shelby hatten eine Affäre miteinander gehabt, und die Sache war nicht gut ausgegangen. Walt hielt diese Geschichte für den wahren Grund der Abreise seiner Nichte.
    „Guten Morgen, General“, begrüßte ihn Luke mit leichtem Kopfnicken. „Haben Sie eine Minute Zeit?“
    „Ich glaube schon“, antwortete Walt. „Kaffee?“
    „Nein danke, Sir“, lehnte Luke ab und betrat das Haus.
    „Es geht nur um … Na ja, ich dachte, ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen.“
    „Ach ja?“, fragte Walt. Er wandte sich ab und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Die Hunde sprangen sofort auf Luke zu, als sie ihn entdeckten. Der schokoladenbraune Labrador ließ sich zwar brav vor Luke nieder, wedelte aber dermaßen heftig mit dem Schwanz, dass der gesamte Hundekörper zu vibrieren schien. Währenddessen geriet der kaum ein Jahr alte Buff total außer Rand und Band und sprang Luke an, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
    „Buff! Platz!“, befahl Walt. Doch es half nicht viel. Der gelbe Labrador geriet immer total aus dem Häuschen, sobald sich Besucher blicken ließen.
    „Meine Güte.“ Luke packte den Hund lachend hinter den Ohren und setzte ihn ab. „Da haben Sie aber eine schöne Gesellschaft.“
    „Das sind Muriels Hunde. Sie ist nicht in der Stadt, und ich passe auf die beiden auf.“
    „Nicht in der Stadt?“, erkundigte sich Luke.
    Walt setzte sich in seinen Sessel und schnippte mit den Fingern, um die Hunde zu sich zu locken. Er war nicht bereit, noch weitere Informationen über Muriels Verbleib preiszugeben. Mit je einem Labrador an seiner Seite deutete er auf den gegenüberliegenden Sessel. „Setzen Sie sich, Riordan. Ich bin ganz wild auf Ihre Entschuldigung.“
    Umständlich nahm Luke Platz. „General Booth, Sir. Shelby ist meinetwegen vor zwei Wochen abgereist. Es tut mir leid, Sir. Sie hatte Grund zur Annahme, dass ihre Zukunft mit mir

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