Zwei Herzen im Einklang

in den deutschsprachigen Ländern erreichen wird, möchte ich erst einmal die Überschrift erklären. »A hard row to hoe « ist ein idiomatischer Spruch, der wörtlich »eine Furche, die schwer zu hacken ist« bedeutet und auf einen Menschen angewandt wird, der Schwierigkeiten durchmacht. Es ist also ein alter Ausdruck aus dem Bauernstand, als man noch mit der Hacke in der Hand Unkraut entfernte, den Boden auflockerte und einer Furche von Feldfrüchten mehr Luft zuführte. In meinem Wortspiel tausche ich hoe, die Hacke, gegen ho, Slang für »Hure« oder »Schlampe«.
    Ich führe hier einen Aspekt des Ödipuskomplexes ein, den ich Ödipusverschwörung nenne. Dabei handelt es sich um ein unterbewusstes Muster, welches einen wichtigen Schlüssel dafür darstellt, ob deine Beziehung erfolgreich ist oder in lebloser Abgestumpftheit, in Streitereien oder Affären aufgrund einer Furcht vor Intimität gefangen ist.
    Die Ödipusverschwörung ist eine der besten Fallen, die das Ego aufgestellt hat, um Liebe zu blockieren, da Liebe dem Bedürfnis des Egos nach Getrenntheit und Unabhängigkeit abträglich ist. Der Mangel an inniger Verbundenheit und die Konkurrenzmuster, welche die Ödipusverschwörung erzeugen, werden von Generation zu Generation weitergegeben. Unsere
Eltern haben dieses Erbe schon mitgebracht, als sie sich zum ersten Mal begegneten.
    Eine der Wirkungen, die ein Mangel an Bonding in einer Familie nach sich zieht, neben dem Wettbewerb um Liebe und Aufmerksamkeit, ist, dass Liebe und Sexualität voneinander getrennt werden. In einer verbundenen Familie ist Sexualität ein ganz natürlicher Bestandteil der Liebe. Wenn sie getrennt werden, entsteht nicht nur eine Konkurrenz um Liebe und Zuwendung, sondern man muss auch mit einer Menge an sexueller Energie irgendwie klarkommen. Diese sexuelle Energie wird dann entweder auf missbräuchliche Weise ausgedrückt oder verdrängt; sie wird entweder in das Reich der Fantasie abgedrängt oder es kommt zum Inzest. Aber auch auf der Ebene von Fantasie gibt es Schuldgefühle.
    Infolge der Ödipusverschwörung sehnt sich der Sohn dann nach der Mutter, um zwei entgegengesetzte Arten von Bedürfnissen zu stillen. Er möchte, dass sie eine keusche, liebende und nährende Mama ist, und er möchte, dass sie sich ihm gegenüber sexuell verhält. Das baut einen unmöglichen Konflikt auf.
    Sein Mangel an Verbundenheit hat bei ihm eine geistige Aufspaltung bewirkt und der sexuelle, weniger annehmbare Teil seines Bewusstseins wird verdrängt und meistens gut versteckt. Diese Spaltung spiegelt sich später in seiner Beziehung mit einer erwachsenen Partnerin wider, zumindest solange es nicht zu Bewusstheit und Bonding kommt.
    Liebe stellt Verbundenheit wieder her, damit es keine geistige Spaltung mehr gibt, die das Madonna-Hure-Syndrom hervorruft. Das zeigt sich, wenn du zum Beispiel möchtest, dass deine Frau eine Madonnengestalt ist, während du nach draußen gehst, um schmutzigen Sex mit Huren zu haben oder mit
anderen Frauen außerhalb deiner Ehe. Das kann dazu führen, dass du ihr gegensätzliche Botschaften signalisierst, wie sie als Frau sein sollte.
    Männer bringen diese unmöglichen Erwartungen in ihre Beziehungen ein. Sie wollen, dass ihre Partnerinnen sexy sind, und sind sich zugleich meistens nicht bewusst, dass ein Teil von ihnen möchte, dass ihre Ehefrau oder Freundin keusch ist.
    Frauen bekommen es andererseits mit der Angst zu tun, wenn sie ihre sexuelle Natur ausleben, und meinen, sie würden dann »zu wild«, oder befürchten, eine Schlampe zu sein. Sie spüren die Erwartung ihres Partners, der sie sich sexy und als eine Madonnengestalt wünscht. Gesellschaftsmuster, die auf Familienmustern beruhen, weisen diese polarisierte Sichtweise und die damit unmöglichen Erwartungen an Frauen auf – sie sollen sowohl sexy als auch keusch sein. Es ist eine hard row to »ho « für Frauen. Und Männer sind dauernd unzufrieden. Wenn ihr Bedürfnis nach Sex befriedigt wird und eine Frau ganz in ihrer Sexualität aufgeht, kann das ihrem Mann Furcht einflößen. Ich habe gehört, wie Frauen sich darüber unterhalten haben, dass sie Angst hätten, eine solche Art von Sexualität mit ihren Ehemännern zu teilen, aus Sorge, dann abgeurteilt zu werden.
    Eine Frau, die dieses Thema für sich gelöst hat, wird einen