Zwei Herzen im Einklang

dass wir ganz und gar geliebt werden. Wunder und Staunen hören nie auf.
    Auf der anderen Seite haben wir uns Ichvorstellungen ausgedacht, die wie ein Programm im Computer funktionieren. Stell dir vor, dass du Zigmillionen von Selbstkonzepten hast, die sich alle darum reißen, deinen Computer zu steuern, und die davon überzeugt sind, allein und selbst am besten zu wissen, was dich glücklich macht, wenn du nur ihren Anweisungen folgst. Diese Ichvorstellungen geraten selbstverständlich in Auseinandersetzungen. Wenn wir den innerlichen Konflikt nicht mehr aushalten können, dann projizieren wir die Selbstkonzepte,
die am wenigsten deutlich sind, nach außen und streiten uns mit der Person, auf die wir sie projiziert haben. Unsere Selbstkonzepte sind Bewusstseinsspaltungen, die wir nach außen projiziert haben, um eine Welt zu erschaffen, die wir als Widerspiegelung unserer selbst wahrnehmen.
    Ã„ußere Streitigkeiten und innere Konflikte erzeugen Angst. Auf einer bestimmten Ebene ist jede Angst eine Furcht vor Liebe. Und es ist die Liebe, die Staunen möglich macht. Alle Selbstkonzepte, die wir aufgebaut haben, sind wie eng verknüpfte Maschen, die wir um uns und über uns tragen und ansammeln, bis wir uns ganz gegen Liebe und Staunen eingemummt haben.
    Das Ego hat keinen Ansporn, sich um Liebe und Staunen zu bemühen, weil es weiß, dass beides uns Schicht um Schicht von Ego-Vorstellungen befreien würde, dass Liebe und Staunen uns erneuern und den Abschied vom Ego durch Lebensfreude mit sich bringen würden.
    Jedes Selbstkonzept beruht auf dem, was uns von unserem Sein abspaltet und von anderen Ichvorstellungen, die schon in uns sind. Diese Spaltungen enthalten Schuld, Bewertung, Angst und andere schmerzliche Emotionen. Sie erzeugen eine Furcht vor Liebe, die eine Angst vor uns selbst ist, und es hat die Wirkung, das Staunen zu blockieren. Wenn wir Urteile aufgeben und zu Segnungen zurückkehren, erleben wir die Öffnung für Schönheit und Geheimnis, da die Bezogenheit wächst. Das führt zu Staunen.
    Eine weitere Blockade für Staunen stellen Verwünschungen dar. Oft passiert das auf einer unbewussten Ebene, aber manchmal wird es auch offensichtlich, wenn wir zum Beispiel Sachen sagen wie: »Verdammt!«, »Fuck you!«, »Fahr zur Hölle« oder
»Dich soll der Schlag treffen«. Fluchen geschieht, wenn wir einem anderen Menschen etwas Schlechtes wünschen. Es gibt in Asien immer noch Orte, an denen ich rituelle Verwünschungen von einer Person oder einer Familie auflösen musste.
    Dasselbe gilt, wenn wir Dinge sagen wie »Scheiß drauf« oder »Fuck me« oder »Zum Teufel noch mal!«, »Verflixt noch mal« oder im katholischen Bayern auch »Sackl Zement«, eine Abmilderung von »Sakrament« (weil die Religion ja Flüche eigentlich verbietet, zumal, wenn sie Gott oder heilige Dinge betreffen). Auch wenn wir so etwas sagen, weil wir überrascht werden, frustriert oder entsetzt sind, kann sich das gegen dich richten. Wenn du andere auf diese Weise angreifst, bist du offen dafür, auf die gleiche Weise angegriffen zu werden. Willst du Staunen wirklich zugunsten von Eigenangriff aufgeben? Das sieht nach einem sehr schlechten Tausch aus.
    Wenn du wüsstest, wie häufig du dich selbst verwünscht hast, dann waren das wahrscheinlich ...... Male.
    Wenn du wüsstest, wie häufig du andere Menschen verflucht hast, die dir nahestehen, dann waren das ungefähr ...... Male.
    Wenn du wüsstest, wie oft du Flüche gegen alle anderen Menschen ganz allgemein ausgestoßen hast, dann waren das vermutlich ...... Male.
    Wenn du wüsstest, wie oft du das Leben und Gott verflucht hast, dann sind das etwa ...... Male gewesen.
    Wenn du wüsstest, auf welche Weise diese Verwünschungen dich beeinflusst haben, dann ist das durch ......
    Wenn du keine Lust mehr auf das hast, was in der Vergangenheit passiert ist, dann solltest du aufhören, in Flüche zu investieren. Du kannst alle deine Verwünschungen dem höheren
Bewusstsein übergeben, damit es sie auflöst und sie sogar in Segnungen verwandelt.
    Flüche oder Verwünschungen sind gegen all die Menschen losgelassen worden, die auf der Ebene des Alltagsbewusstseins gegen dich gewirkt haben. Du wolltest von der unterbewussten und von der unbewussten Ebene her, dass sie sich so verhalten, weil damit ein bestimmter Vorteil, eine