Zwei Herzen im Einklang
ein einjähriges Kind. Auf eine glückliche und vollkommene Weise fand der Workshop so seinen Abschluss für uns alle und für Olivers Prozess.
Lektion 61
Noch einmal
Frank erlebte ein weiteres Mal, dass ihn eine Freundin verlieÃ. Das passierte so oft, dass man es schon komisch hätte finden können, wenn es nicht so sehr mit Leid verbunden gewesen wäre. Im Gespräch mit Frank ergab sich, dass seine Freundin, die lebhaft und kontaktfreudig war, darunter litt, als er anfing, sich zurückzuziehen und unabhängig zu werden. Er beschrieb, wie er »zu einem Schatten seines früheren Selbst« geworden war. Ich fragte ihn, wann das denn zum ersten Mal geschah, und er antwortete, dass das passierte, als er fünfzehn war. Er und seine Eltern wachten morgens auf und mussten feststellen, dass seine Schwester in der Nacht völlig unerwartet gestorben war. Er überlegte und meinte, dass er das nie völlig verwunden hätte und in seinen Beziehungen immer erwartete, dass ihn seine Partnerin verlassen würde.
Als Erstes half ich Frank, wieder mit seiner Schwester in Kontakt zu kommen. Lydia hatte zwar ihren Körper, aber nicht ihren Bruder Frank verlassen. Ãhnliche Situationen hatte ich früher schon Dutzende von Malen erlebt. Ich lud Frank ein, sich seines Körpers bewusst zu werden und seine Schwester zu bitten, ihn irgendwo zu berühren, damit er ihre Gegenwart würde spüren können. Er meinte, er könne eine flieÃende Empfindung fühlen, die an seinen Armen hinunterfloss. Ich fragte ihn, ob das ihr Zeichen für ihn sei, und erneut spürte Frank ein Kribbeln, das seine Arme hinunterlief.
Ich fragte ihn, ob das das Zeichen sei, mit dem Lydia ihn in Zukunft darauf aufmerksam machen wollte, dass sie anwesend war, und wieder spürte er die Energie an seinen Armen. Als Nächstes bat ich Lydia, ihren Bruder in ihrer Energie zu halten. Frank fühlte sich von Frieden eingehüllt und hatte einen ganz sehnsüchtigen Blick, während eine Träne sein Gesicht herablief. Ich sagte ihm, dass ihm jetzt alles viel leichter fallen würde, da er nun seine Schwester wieder bei sich hatte.
Nach meiner Erfahrung funktioniert der Spirit eines Bruders oder einer Schwester oder einer Expartnerin bzw. eines Expartners wie eine Partnerschaftsagentur, die einen neuen Partner quasi mit Gütesiegel vermittelt, was in der Regel zu einer sehr erfolgreichen Beziehung führt.
Frank war jetzt in der Lage, auf alle Schuldgefühle und allen Kummer zu verzichten, den er seit dem Tod seiner Schwester in sich aufgestaut und festgehalten hatte.
Ich fragte Frank, ob es »ihre Zeit« gewesen sei, als seine Schwester starb, und er spürte das Kribbeln, das seine Arme herablief. Ich fragte ihn, ob sich seine Schwester geopfert hatte, um die Familie zu retten. Wiederum fühlte er das inzwischen vertraute Kribbeln.
Ich fragte Frank, ob seine Schwester und er geplant hätten, ein Heilteam mit ihr als »stummer Partnerin« zu gründen. Frank spürte daraufhin ein sehr starkes Kribbeln.
Als er auf diese Fragen einging, spürte Frank, dass er endlich in der Lage war, seine Anziehungskraft wieder zuzulassen. Er übergab auch seiner Schwester alle Verstrickungen, die er noch mit seiner letzten Freundin hatte, damit seine Schwester diese löste. Als Frank fertig war, strahlte er wieder auf ganz neue Weise.
Lektion 62
Zwei Fokuspersonen mit demselben Problem
Mindie war nicht im Seminarraum, als ihr Name aufgerufen wurde, kam aber noch rechtzeitig zurück, als Barbara, die stattdessen ausgesucht worden war, sich als Fokusperson nach vorn setzte. Deshalb nahm ich Mindie dann auch noch mit nach vorn.
Barbara wünschte sich mehr Nähe und Intimität in der Beziehung mit ihrem Freund, mit dem sie zusammenlebte, und Mindie wollte überhaupt einen Freund, nachdem sie die letzten drei Jahre »auf dem Trockenen« gesessen hatte. Beide spürten eine Sehnsucht nach einer tieferen Ebene von Liebe.
Als ich mich mit ihnen zu unterhalten begann, stieà ich auf eine tiefere Strömung, die etwas mit Machtkampf zu tun hatte. Dieser Anteil ihres Bewusstseins fürchtete sich vor dem nächsten Schritt und beide Frauen nutzten den Mangel an Intimität als eine Form des Eigenangriffs.
Sie waren an dritter Stelle Fokuspersonen, und deshalb fiel ihnen die Aufgabe zu, eine Führungsrolle zu übernehmen im Hinblick auf Selbstermächtigung,
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