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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wieder zu erlangen sachen. Wahrlich, hätten sie keine Feuerwaffen besessen, ich hätte, dies Messer in der Hand, die Schufte stehenden Fußes erwartet, und ich oder sie mußten todt auf der Stelle bleiben. Ja, Kate, ich hätte es vorgezogen, umzukommen, als nach dem Lager dieser Raubmörder zurückzukehren.
    »Inzwischen nährte ich die Hoffnung, diese verwünschte Treibjagd mit der Nacht ein Ende finden zu sehen…. Nichts von dem! Schon war ich über die Spitze des Sees hinaus und lief an der anderen Seite wieder hinauf, doch immer fühlte ich Forbes und Rock mir noch auf den Fersen. Jetzt brach auch das seit mehreren Stunden drohende Gewitter los. Das erschwerte meine Flucht, denn beim Aufleuchten der Blitze konnten die Schurken mich im Röhricht des Strandes wahrnehmen. Endlich befand ich mich noch gegen hundert Schritte vom Rio… Gelang es mir, diesen zwischen mich und die Spitzbuben zu bringen, so betrachtete ich mich als gerettet. Niemals hätten sie gewagt, diesen zu überschreiten, da sie wußten, daß sie damit ganz in die Nähe von French-den gekommen wären.
     

    »Walston hatte die meisten von Euch gesehen.« (S. 383.)
     
    »Ich lief also was ich laufen konnte, um das linke Ufer des Wasserlaufs zu erreichen, als ein letzter Blitz die Umgebung erleuchtete. Sofort krachte auch schon ein Schuß…
    – Derselbe, den wir auch hörten?… fragte Doniphan.
    – Jedenfalls, antwortete Evans. Eine Kugel streifte meine Schulter.
    … Ich sprang in die Höhe und stürzte mich in den Rio… Mit wenigen Stößen befand ich mich am andern Ufer und unter dem Schilfe verborgen, während Rock und Forbes, an das jenseitige Ufer gelangt, sagten: »»Glaubst Du ihn getroffen zu haben? – Dafür steh’ ich ein! – So liegt er also auf dem Grunde? – Ganz gewiß, und jetzt schon mausetodt! – Den wären wir also glücklich los!«– Damit schlugen sie sich wieder rückwärts in den Wald.
    »Ja wohl, glücklich los!… Mich ebenso wie Kate!… Wartet nur Ihr Schurken, ich will Euch schon zeigen, ob ich todt bin!… Einige Minuten später kroch ich aus dem Schilf hervor und wandte mich nach der Ecke des Steilufers. Da hörte ich ein Gebell… ich rief… die Thüre von French-den öffnete sich… Und nun, setzte Evans hinzu, indem er die Hand nach der Seite des Sees hin ausstreckte, nun, meine jungen Freunde, ist es an uns, mit jenen Elenden aufzuräumen und Eure Insel von ihnen zu befreien!«
    Er sprach diese Worte mit solcher Entschlossenheit, daß sich Alle erhoben, als wollten sie ihm schon jetzt zum Kampfe folgen.
    Nun erübrigte es noch, auch Evans mitzutheilen, was sich seit zwanzig Monaten zugetragen, ihm zu erzählen, unter welchen Verhältnissen der »Sloughi« Neuseeland verlassen, die lange Fahrt über den Stillen Ocean bis zur Insel und die Auffindung der Ueberreste des französischen Schiffbrüchigen, die Gründung der kleinen Colonie in French-den, die Ausflüge in der warmen Jahreszeit und die Arbeiten während des Winters zu schildern, ebenso daß das Leben hier sich verhältnißmäßig erträglich und vor dem Eintreffen Walston’s und seiner Genossen gefahrlos gestaltet habe.
    »Und seit zwanzig Monaten hat sich kein Schiff in Sicht der Insel gezeigt? fragte Evans.
    – Wenigstens haben wir draußen auf dem Meere keines bemerkt, antwortete Briant.
    – Hattet Ihr irgendwelche Signale errichtet?
    – Ja, einen Mast auf dem höchsten Punkte des Steilufers.
    – Und den hat Niemand wahrgenommen?
    – Nein, Master Evans, versicherte Doniphan. Hierzu muß ich freilich bemerken, daß wir denselben seit sechs Wochen niedergelegt haben, um nicht die Aufmerksamkeit Walston’s zu erregen.
    – Daran habt Ihr wohl gethan, meine jungen Freunde. Jetzt weiß der Schurke leider immerhin, woran er ist. Wir wollen also Tag und Nacht auf unserer Hut sein.
    – Warum, nahm da Gordon das Wort, warum muß uns nur das Unglück treffen, hier mit einer solchen Verbrecherrotte zu thun zu bekommen, statt mit ehrbaren Leuten, welche zu unterstützen uns eine so herzliche Freude gewesen wäre? Unsere kleine Colonie hätte damit eine wünschenswerthe Verstärkung erfahren. Jetzt droht uns in nächster Zukunft dafür der Kampf, die Pflicht, unser Leben in einem Gefechte zu vertheidigen, dessen Ausgang wir nicht vorhersehen können.
    – Gott, der Euch bis hierher beschützt hat, liebe Kinder, sagte Kate, Gott wird Euch auch später nicht verlassen! Er hat Euch den braven Evans gesendet, und mit ihm…
    – Evans… Hurrah für

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