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Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Braun
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wir endlich draußen. In dem Moment sagt mein siebenter Sinn „Gefahr!“ Ich fasse blitzartig an meine Hosentasche. Mein Geld! Mein Geld ist weg! Mir wird übel. Ich könnte hier auf der Stelle zusammenbrechen.
Das Portemonnaie mit dem frischen Geld und zu allem Unglück, auch meine Geldkarte wurden mir soeben geklaut. Ich bin total perplex, ratlos. Die Kinder erfassen die Situation und drohen ebenfalls der Hysterie zu verfallen. Ich muss jetzt ganz schnell ruhig werden und nachdenken. Hilfe ist hier nicht zu erwarten. Mit uns auf dem Bahnsteig ist eine asiatische Touristin ausgestiegen, die augenblicklich zu schreien beginnt. Das kann nicht wahr sein. Sie wurde auch ausgeraubt. Sie ist total hysterisch, bettelt die anderen Fahrgäste um Hilfe an. Aber was sollen die tun. Dementsprechend reagieren sie. Sie lassen die junge Frau achselzuckend stehen und gehen weiter. Sie tut mir so leid, dass ich unser eigenes Unglück fast vergesse. Aber das soeben Gesehene macht mir um so deutlicher, wie wenig Zweck alle Hilferufe hier haben. Jetzt müssen wir schnell handeln und die Situation überdenken. Die Karte ist weg, also die müssen wir sperren lassen. Wir rufen meinen Mann in Deutschland an und weinend schildere ich ihm das Unglück. Er leitet alles Nötige ein. Wir sind eine Sorge los. Nun überdenken wir unsere Finanzen. Zum Glück haben wir das Zimmer schon bezahlt. Juliane hat in der Pension noch einige Euro und Martin hat seine Karte, auf der etwa 300,- € sind, in der Pension. Damit kommen wir über die Runden. Das Thema beherrscht jetzt natürlich die Situation. Wir brauchen lange bis wir uns etwas beruhigt haben. Irgendwann beschließen wir uns die letzten zwei Urlaubstage nicht kaputt machen zu lassen und am Abend gehen wir, immer die Finanzen im Auge, doch noch schön essen. In der Pension fühlen wir uns wohl, es gibt sogar einen Wachschutz. Fragen wir uns natürlich warum? Wir schlafen hier jedenfalls gut. So gut, dass wir um 10.00 Uhr endlich ausgeschlafen haben. Aber das war wohl nach den turbulenten Ereignissen einfach nötig. Wir haben unseren Tagesplan schon im Kopf. Den botanischen Garten, er liegt ganz in der Nähe, und das Museum für moderne Kunst, das sich gleich um die Ecke befindet, wollen wir uns heute ansehen. Da müssen wir auch keine UBahn fahren.
Botanische Gärten sind für uns immer ein Muss, wenn wir Urlaub machen. So haben wir schon allerhand Vergleichsmöglichkeiten und sind vorher immer ganz gespannt. Wir haben unser Frühstück mitgenommen und wollen uns dort niederlassen. Vielleicht gibt es eine schöne Wiese oder dergleichen. Weitgefehlt! Wir werden heute enttäuscht. Der Garten in Madrid ist top gepflegt, aber so steril und geradlinig, da ist kein Platz für Gemütlichkeit. Wir lassen uns auf einer Bank zum Frühstück nieder und beobachten die Gärtner, wie sie wirtschaften. Dann gehen wir die schnurgeraden Wege ab und lesen die botanischen Bezeichnungen. Wir wollen für unser Geld wenigstens wissen was hier so wächst und gedeiht. Lange bleiben wir nicht. Auf unserer geistigen Liste für botanische Gärten reiht sich Madrid nun an vorletzter Stelle ein. Obwohl, in Rostock konnte man sich wenigstens auf einer wilden Blumenwiese ausruhen. Wir laufen nun durch die Stadt, den Stadtplan immer im Visier. Heute ist die Stadt nicht mehr beängstigend, wir können uns allmählich wieder mit ihr versöhnen. Auf dem Plazo de Major trinken wir noch etwas und beobachten das bunte Großstadtleben. Hierher wollen wir heute Abend noch mal kommen, um uns von Madrid und Spanien zu verabschieden. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit und wir beschließen jetzt ist Kunst angesagt. Das ist nun gar nicht nach Martins Geschmack und er geht zur Pension zurück. Wie in ganz Madrid, so auch hier am Museum höchste Sicherheitsstufe. Überall Polizei und Sicherheitskräfte. Bevor wir zu unserer Reise aufbrachen gab es den Bombenangriff auf eine Polizeikaserne in Burgos. Der Jacobsweg führt dort direkt vorbei und wir haben das betroffene Gebäude gesehen. Im Museum ebenfalls Sicherheitskräfte in allen Räumen. Immerhin hängen in diesem Museum Werke von Dali, Picasso, Paul Klee oder Kandinski. Das ist natürlich spannend solche Werke im Original anzuschauen. Da wir im Museum für moderne Kunst sind, ist es nur normal, dass wir die Rumpelkammer, durch die wir unter anderem kommen, nicht als Kunstwerk erkennen. Fehlt mir dann wohl doch das große Kunstverständnis.
Nach zwei Stunden des Staunens verlassen wir

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