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Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition)

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jacobsweg oder im Oktober gibt es keine Nachtpilger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Braun
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entzückt, ein wunderbarer Moment, vielleicht sogar der schönste der ganzen Reise. Kurz tauchen wir unsere Beine ins Salzwasser - das ist einfach himmlisch. Wir genießen noch einige Zeit die salzige Luft und verabschieden uns schweren Herzens.
    25. Oktober, Dienstag, Mit dem Bus nach Finesterra, der Ozean
    Lothar und der Bus warten. Wir sehen Lothar schon von weitem. Er sitzt bei einem Bierchen und wundert uns gleich von seinen soeben verspeisten Meeresfrüchten vor. Die Leidenschaft für das Getier teilen Karola und Lothar und so hat Karola nach seinen Schilderungen Appetit bekommen. Als wir bestellen wollen, ist das Restaurant schon geschlossen. Wir ziehen weiter und finden noch eine Pizzeria, die uns bekocht. 19.00 Uhr kommt unser Bus und wir fahren wieder nach Santiago zurück. Die Fahrt dauert wieder 3 Stunden und wir sind bei der Ankunft ziemlich geschafft. Den Weg zu unserer Unterkunft finden wir ohne Schwierigkeiten. An der Pension angekommen, wird uns ein Problem bewusst. Wir haben für den heutigen Tag keinen Zahlencode. Jeden Tag gibt der Portier einen neuen Code ein, also nutzt der von gestern nur wenig.
Wir haben großes Glück einige Pensionsgäste kommen ebenfalls nach Hause und lassen uns ein. Unser Zimmer finden wir vor, wie wir es verlassen haben. Zum Glück ist unser Plan aufgegangen. Wir fallen in unsere Betten und mit den Erinnerungen an den wunderbaren Ozean schlafen wir ein.
    26. Oktober, Mittwoch, Letzter Tag in Santiago, Regen, 16 °C
    8.00 Uhr stehen wir auf, um 9.00 Uhr sind wir mit Lothar zum Frühstück verabredet. Er steht pünktlich vor unserem Fenster und sieht wie immer frisch gestylt aus. Eine Frühstücks-Bar ist schnell gefunden. Das ist in Spanien und speziell in Santiago überhaupt kein Problem. Jeder bestellt sich sein Frühstück. Lothar isst gerne und bestellt folglich auch größere Mengen als üblich. Als alles verzerrbereit vor uns steht, freuen sich Karola und Lothar und schauen entzückt auf ihre Teller. Meine Erkältung hat mich noch voll im Griff, ich verdrehe die Augen und schlürfe meinen Kaffee.
Karola gibt den Tagesplan bekannt. Als nächstes noch mal zur Messe in die Kathedrale, dann zurück zur Pension ausruhen, anschließend Einkaufsbummel und am Abend darf Lothar sich wieder zu uns gesellen. Das stößt ihm wohl etwas auf. Wo er sich doch schon so an uns gewöhnt hat. Er geht nach dem Bezahlen kurz vor die Tür rauchen und wart dann nicht mehr gesehen. Ich wusste es, er ist eine Mimose. Na dann eben nicht. Zur Messe hätten wir ihn gerne dabei gehabt, aber beim Einkaufen wären wir schon gerne für uns. Lothar hatte bedauert, dass er den Weihrauchkessel nicht in Aktion gesehen hat und ich habe ihm gesagt, ich glaube, dass der Kessel immer mittwochs zum Einsatz kommt. So sollte es auch heute geschehen. Wir sind also noch einmal in der Kathedrale und finden einen guten Platz. Ich bin sehr erfreut als ich den Kessel am Seil hängen sehe.
Das ist für uns zwei noch mal ein schöner Höhepunkt und wir sind sehr glücklich darüber. Die Atmosphäre und die wunderbare Singstimme der Nonne - ich wette sie heißt Maria - kann auch mich, einen Atheisten nicht kalt lassen. Die zierliche in schwarz gekleidete Frau in der Kirchenmitte singt hier jeden Tag mit ihrer Engelsstimme für die Besucher ihrer Kathedrale. Wenn die Nonne sich und die Kirchenbesucher eingestimmt hat, beginnt das eigentliche Spektakel. Ein großer Aufmarsch von hohen Geistlichen zieht in die Kirche ein. In farbenprächtigen Gewändern erscheinen die ehrwürdigen Herren. Ich glaube heute 6 oder 7 Geistliche gezählt zu haben. Jeder hat auf der „großen Bühne“ seine spezielle Aufgabe. Der Ablauf ist dem von Montag gleich. Die Predigt dreht sich in erster Linie um die Jacobspilgerei und die Pilger. Das kann man verstehen, auch wenn man der spanischen Sprache nicht mächtig ist. Bei jeder Messe haben wir erlebt, dass ein auserwählter Pilger aus der Bibel eine eingeübte Passage, vorließt. Wie diejenigen zu dieser Würde gekommen sind, können wir nicht ergründen, aber es ist für die Betreffenden eine große Ehre. Heute kommt nun also der vergoldete Weihrauchkessel zum Einsatz. Bereits 2009 hatten wir das Glück bei diesem Ereignis dabei zu sein. Das Seil wird von den vier Männern von den Wandhacken gelöst und das schöne Gefäß wird herabgelassen. Ein Priester entzündet den Weihrauch und gibt ihn ins Innere des Kessels. Mit einem Stoß wird der Kessel in Schwung gesetzt und gleichzeitig

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