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Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Titel: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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ruck!“ deren Köpfe gegeneinander. Und da stand, sauber am Gehsteig geparkt, das Motorrad.
    Beni erkannte die Gelegenheit. Er wusste, wie die Fußschaltung funktioniert und sah, dass der Zündschlüssel steckte. Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, da saß er schon im Sattel, startete die schwere Maschine und sauste los wie ein geölter Blitz.
    „Haltet den Dieb!“ rief ein Passant, der die Jugend des Fahrers mit dem Preis der Maschine nicht in Einklang bringen konnte. Er wiederholte seinen Ruf so oft und so eindringlich, dass die Kämpfenden voneinander abließen, um zu sehen, was es da noch Interessanteres und Wichtigeres gebe.
    „Au warte!“ sagte Udo. Und er starrte auf den Platz, wo das Prachtstück gestanden hatte. Der Würstchenbändiger und zahlreiche Passanten wurden derart aufsässig, dass Ottokar zu Jerry sagte: „Waffenstillstand! Weg von hier. Prügeln wir uns woanders weiter!“
    „Wo?“ fragte Jerry.
    „Na, wo schon? Wo man als junger Mensch alles darf! Auf dem Kinderspielplatz“, brüllte Stefan.
    Unter den staunenden und verwirrten Blicken der Passanten zogen Ritter und Ebert-Schüler samt Jerry ab, als wären sie ein Herz und eine Seele. Hinterher der lange Andreas, der seinen linken Arm mit der rechten Hand festhielt. Der Kinderspielplatz war Stefan nicht von ungefähr eingefallen. Dort wartete Hans- Jürgen mit den Fahrrädern. Aber auch Beni hatte an den einsamen Ritter auf dem wichtigen Posten gedacht und war bei ihm vorbeigefahren.
    „Mann!“ staunte Hans-Jürgen.
    „Versteck die Räder im Gebüsch, du wirst gebraucht!“ rief Beni ihm zu. „Um die Ecke, gegenüber der Eisdiele, du siehst es schon! Ich bring die Maschine in Sicherheit.“
    Hans-Jürgen schob die Räder ins Gebüsch und wollte sich gerade auf den Weg machen, da sah er die feindlichen Gruppen scheinbar friedlich um die Ecke kommen. Scheinbar friedlich: Denn in Wirklichkeit befetzten sie einander mit Worten wie vorher mit Griffen.
    „Ihr habt das Motorrad gestohlen!“ rief Udo in höchster Erregung.
    „Ihr habt auch verschiedenes gestohlen!“ antwortete Stefan. „Benis Feuerzeug, Werners Transistor...“
    Auf den Bänken rund um die Spiel- und Turngeräte saßen Mütter, Großmütter und Tanten. Sie unterhielten sich miteinander und passten auf ihre lieben Kleinen auf. Stefan rannte voraus. Schnurstracks zu den Bänken und verkündete: „Passen Sie jetzt auf Ihre Kinder auf. Wir haben nämlich etwas sehr Wichtiges zu besprechen!“
    Kaum gesagt, da ging es auch schon wieder los, dass die Mütter, Großmütter und Tanten nur so durch die Gegend spritzten, um ihre lieben Kleinen in Sicherheit zu bringen. Die Alten kreischten und schimpften, und die Jungen rauften, was Muskeln und Lungen hergaben.
    Ottokar hatte es mit Jerry nicht leicht. Aus der Judo-Schule von Benis bösem Vater kannte der doch manchen Griff, mit dem er aus scheinbar auswegsloser Lage plötzlich wieder freikam. Aber Ottokar nützte alle Gegebenheiten. Als sich Jerry gerade wieder einmal losgerissen hatte, packte Ottokar eine der Strickleitern des Rundlaufs, rannte um den Mittelpfahl herum und trat Jerry, mit vollem Schwung, beidfüssig ins Hinterteil.
    Ähnlich verfuhr Dampfwalze. Er hatte sich in der Mitte des Spielgerüsts an eines der Stahlrohre gehängt und verteilte saftige Tritte nach allen Seiten. Hansjürgen hatte sich den langen Andreas vorgenommen. Der stöhnte schon beim ersten Griff. „Komm, hör auf! Du lahmst ja!“ rief er ihm zu. Doch Andreas ging auf das faire Angebot nicht ein. Er rannte ihm den Kopf in den Magen. Da war es mit Hans-Jürgens Rücksicht vorbei. Ein Griff nach dem linken, dem mitgenommenen Arm, ein Aufschrei, und Andreas lag der Länge nach im Sandkasten.
    „Hilfe, Polizei!“ kreischten einige Mütter und zogen ihre plärrenden Lieblinge aus der Spielkiste.
    „Aber, aber, machen Sie keinen Wirbel, ist ja nur Spaß!“ beruhigte Hans-Jürgen die Damen. „Irgendwo müssen wir doch auch ein bisschen Räuber und Gendarm spielen können.“
    Klaus hatte sich Udo vorgenommen. Ineinander verkrallt lagen sie unter dem einen Ende des Schaukelbalkens. Da gelang es Klaus, sich mit einem Arm freizumachen. Ein Griff nach oben, und mit aller Wucht ließ er den Balken auf Udos Schulter hinunterdonnern.
    „Jetzt wirst du abgestempelt, du müde Briefmarke.“ Und er ließ den Balken ein zweites mal herunterdonnern.
    „Gibst du nun endlich zu, dass ihr es wart?“
    „Auah, jaaa“, bekannte Udo, den wieder der

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