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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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klar und verständlich – und sie sprach Zwergisch!
    »Nimm den Schädel in beide Hände! Halte ihn fest und lass nicht zu, dass er verschwindet!«
    »Ubrak!«, murmelte Tomli.
    Die Gedanken gingen von dem Kristallschädel aus, das war für den Zauberlehrling deutlich zu spüren. Konnte es sein, dass sein Vorfahr diesem magischen Gegenstand seine Gedanken eingegeben hatte? Tomli hatte von Meister Saradul genug gelernt, um zu wissen, dass das möglich war, auch wenn die Zaubermeister der heutigen Zeit diese Kunst kaum noch beherrschten.
    Das Leuchten ließ nach. Einen Moment lang sah es so aus, als würde der Schädel einfach verblassen.
    Tomli stürmte entschlossen die wenigen Stufen empor und griff mit beiden Händen nach ihm. Es zischte, als er ihn berührte, Funken sprühten nach allen Seiten.
    In diesem Moment stürzte sich Ar-Don herab. Mit ausgebreiteten Flügeln jagte er auf Tomli zu, das Maul weit aufgerissen und fauchend. Seine Augen glühten rot. »Ar-Don hasst euch!«
    Lirandil zog sein Schwert und sprang aufs Podest, wo er neben Tomli Stellung bezog. Als seine Klinge den angreifenden Gargoyle traf, rief er eine elbische Zauberformel.
    Der steinerne Leib zersplitterte unter dem Schwerthieb.
    Seine einzelnen Teile flogen empor, sammelten sich in der Luft, verschmolzen miteinander und bildeten erneut eine Gargoyle-Gestalt.
    »Mein Schädel … Mein Kristall … er ist allein unser Besitz!«
    Tomli spürte einen furchtbaren Schmerz, der durch die Heftigkeit von Ar-Dons Gedankenstrom hervorgerufen wurde. Der Gargoyle versuchte alles, damit der Zwergenjunge den Kristallschädel losließ.
    »Nein« , dachte Tomli entschlossen, »das werde ich auf keinen Fall tun!«
    Als der Gargoyle erneut angriff, schleuderte ihm Arro Ubraks Axt entgegen. Etwa eine Mannslänge über ihren Köpfen traf die Klinge aus Dunkelmetall das geflügelte Ungeheuer.
    Es klirrte laut, dann kehrte die Axt zu Arro zurück, der sie sicher auffing.
    Ein greller Lichtblitz blendete alle, Gestein hagelte herab, und die Brocken schlugen auf dem Podest auf. Tomli schützte sich und Lirandil mit einem Zauberspruch, Olba konnte dem gefährlichen Hagel mithilfe ihrer Voraussicht ausweichen, und Arro drückte sich eng ans Mauerwerk, um nicht getroffen zu werden.
    Über ihnen klaffte ein großes Loch im Turm von Gambalzôr. Sein oberer Teil war verschwunden, und über der Öffnung strahlte ein blendendes Gleißen. Es sah aus, als täte sich der Weltenriss über ihnen auf.
    Der Gargoyle war an der magischen Axt abgeprallt und wurde nun in das Licht hineingerissen. Undeutlicher und undeutlicher wurden seine Gedanken, seine Wut war aber immer noch zu spüren.
    Dann war das Licht auf einmal weg – ebenso wie Ar-Don.
    Tomli presste den Kristallschädel des Bronzefürsten von Shonda an sich.
    »Ubrak!«, murmelte der Zwergenjunge.
    »Hattest du auch den Eindruck, dass er in Gedanken zu dir spricht?«, fragte Arro.
    »Zu dir auch?«, wunderte sich Tomli.
    »Glaubst du, ich hätte sonst gewusst, was ich hiermit tun muss?« Arro hob die Axt in seinen Händen ein wenig an.
    Tomli wandte sich an Lirandil. »Und Ar-Don? Ist er … zurückgekehrt?«
    »Das hoffe ich für ihn«, sagte der Elb. »Aber sicher bin ich mir nicht. Es war übrigens noch eine weitere Macht am Werk.«
    Sie kletterten am Seil nach oben. Nacheinander stiegen sie durch das Illusionsfenster ins Freie.
    Saradul hatte die Drachenschuppe aus seinem Rucksack geholt. Sie lag glühend und zischend im Sand, und der Zaubermeister sprach eine Formel, um sie abzukühlen.
    Ambaros und Olfalas halfen Olba und Arro, durch das Illusionsfenster zu steigen, dann rollte Lirandil das Seil auf.
    In der Tasche, die Tomli am Riemen über der Schulter trug, ruhte wieder der Kristallschädel. »Was ist hier geschehen?«, fragte er Saradul erstaunt.
    »Ich habe die Drachenschuppe hervorgeholt, um euch mit ihrer Magie zu helfen«, antwortete sein Meister. »Aus Heblons Buch weiß ich, wie man ihre Kräfte weckt. Über dem Turm bildete sich ein weiterer Weltenriss, wenn auch ein sehr kleiner. Nachdem ein Teil des Turms und der Gargoyle darin verschwunden waren, nutzte ich die Schuppe, um den Riss wieder zu schließen.«
    »Das ist Euch tatsächlich gelungen?«, staunte Tomli.
    »Na ja«, meinte Saradul und sah auf die immer noch rauchende Schuppe. »Sie wäre dabei fast zerstört worden. Ich muss noch nach der richtigen Formel suchen, um mit den sieben magischen Gegenständen den großen Weltenriss schließen zu

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