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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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finden und dort einen der zivilisierteren Sprüche zu wirken – oder den im folgenden beschriebenen schmutzigen kleinen Trick auszuführen.
     
    ACHTUNG:
BITTE ACHTEN SIE AUF DIE GENAUE AUSFÜHRUNG DER BEWEGUNGEN!
     
    Die Warnung am Schluß war wieder in Rot gedruckt. Hier gab es zum Glück keine Ingredienzien, sondern nur eine Abfolge von Hand- und Fußbewegungen. Das aber sollte ich mit Leichtigkeit schaffen!
    »Was – was für eine Art von verzauberter Fußbekleidung?« Tap wirkte entrückt.
    »Nur vom Feinsten, das versichere ich dir«, erwiderte Brax herzlich, »mit einer stabilen Ledersole und leuchtend blauen Quasten!«
    »Blaue Quasten?« Ein idiotisches Grinsen erschien von Ohrläppchen zu Ohrläppchen. »Leuchtend blaue Quasten?«
    Es gab keine Zeit mehr zu verlieren. Ich folgte den Anweisungen – sehr genau.
    »Als erstes«, las ich laut vor, »führe das Ritual des Mystischen Hahnes durch, damit die Mächte wissen, daß du ihre Aufmerksamkeit erheischest.«
    Ich legte die rechte Hand mit ausgestreckten Fingern über meinen Kopf, wie das Buch es vorschrieb, und krähte.
    »Was war das?« keuchte Tap, die Vision vom schuhischen Paradies rüde unterbrochen.
    »Nur der junge Mensch, der sich räuspert«, beruhigte ihn Brax. »Das ist nicht so wichtig. Wir sprachen gerade über Schuhe.«
    Tap nickte. »Schuhe.«
    Ich krähte noch einmal, aber weder der Schuhbert noch der Dämon nahmen von mir weitere Notiz.
    »Die machen dich zum Schuhbert unter den Schuhberts, und alles, was du dafür tun mußt, ist hier auf der gestrichelten Linie zu unterschreiben.« Brax hielt ihm den Vertrag unter die Nase. »Keine Bange wegen des Kleingedruckten. Zum großen Teil Niederhöllengesetze, nur für diejenigen Dämonen von Interesse, die beim Entwurf die Nacht totschlagen. Eine kleine Unterschrift, und die Schuhe gehören dir.«
    »Klein?« Tap blinzelte. »Hast du gesagt, Schuhberts sind klein?«
    »Aber nicht im geringsten!« versicherte ihm Brax. »Wenn du erst diese Schuhe hast, bist du ein großer Mann unter den Schuhberts. Komm, ich zeige sie dir.«
    Der Dämon öffnete seinen Sack und blickte hinein.
    »Da hinten müssen sie sein, unter den falschen magischen Zähnen und der magischen Hausfliegenimitation.« Er kramte im Innenleben seines Vertreterbehältnisses herum. »O ja. Dieses magische Antilopenhorn. Unglücklicherweise funktioniert es nur bei anderen Antilopen. Ah, da sind sie ja.«
    Ich aber mußte mit meinem Spruch fortfahren und las daher die zweite Anweisung: »Als nächstes folgt das Ritual des Mystischen Spatzen, womit du den Mächten befiehlst, dir zu Hilfe zu fliegen.«
    Ich spreizte meine Arme, auch diesmal ganz genau wie beschrieben, und bewegte sie auf und ab; dabei beugte ich unablässig meine Knie und stieß einen hohen, tschilpenden Laut zwischen meinen Zähnen hervor.
    »Tut mir leid«, sagte Tap und sah in meine Richtung, »aber das hört sich für mich nicht nach Räuspern an.«
    »Wer weiß, woran er sich verschluckt hat?« meinte Brax. »Außerdem mußt du noch den Vertrag unterschreiben.«
    Ich tschilpte erneut. Ich sah keine Anzeichen von irgendwelchen Mächten. Funktionierte das Ding überhaupt?
    »Vielleicht ein Schluckauf«, wandte Tap ein.
    »Ja, vielleicht!« erwiderte Brax, der langsam ungeduldig wurde. »Aber wen kümmert das, wenn es um magische Schuhe geht?«
    Ich tschilpte noch einmal zur Sicherheit, damit die Mächte mich auch garantiert hörten.
    »Reizhusten?« sorgte sich Tap. Er sah zurück zu dem Dämonen, und der fragende Blick in seinen Augen erstarb.
    Brax fixierte den Schuhbert. Das idiotische Grinsen erschien erneut auf Taps kleinem Gesicht.
    »Ja«, flüsterte er glücklich, »magische Schuhe.«
    »Das hört sich schon besser an!« sagte Brax und lächelte. »Wenn der Vertrag erst unterschrieben ist, können wir den jungen Menschen immer noch fragen, was er da treibt. Vielleicht ist es irgendein Hobby.« Brax griff wieder in seinen Beutel.
    Jetzt war es Zeit für den dritten Teil des Spruches, entschied ich.
    Der Dämon ließ den Sack fallen, als sich purpurfarbene Klauen um seinen Hals schlossen.
    »Anfangen!«
    Selbst in Guxxens Würgegriff schaffte es Brax, die Trommel zu lüften. Der purpurne Dämon sang:
     
Guxx Unfufadoo, der große Magier,
sieht, wenn Zauberei gewirkt wird,
sieht genau, wenn Mensch ihn ärgert,
sagt: Der Magier wird gefressen!
     
    Der Schuhbert schüttelte den Kopf, als wolle er sich von einem lästigen Gedanken befreien.
    »ER?« Der

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