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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Man sollte niemals einen Zauberspruch ohne die entsprechende Vorbildung benutzen. Auf der anderen Seite sollte man aber auch vermeiden, einem Dämonen als Mahlzeit zu dienen oder Samstag abends ohne Verabredung zu bleiben.
    aus: – REFLEXIONEN ÜBER DIE LEHRJAHRE von Wuntvor, Lehrling von Ebenezum, dem Größten Zauberer der Westlichen Königreiche (in Vorbereitung)
     
    »Wir müssen miteinander reden«, flüsterte ich dem Schuhbert heimlich zu. »Wie trete ich mit meinem Meister in Kontakt?«
    »Kein Problem!« krähte der Schuhbert fröhlich. »Das ist so leicht wie schustern!«
    »Hallo!« rief Brax quer über die Lichtung. »Ich glaube, ich habe den Vertrag gef…«, die Stimme des Verkäuferdämonen brach abrupt ab, als er ein Paar häßliche, scharfe, purpurfarbene Klauen auf seiner Schulter spürte. Die Klauen gehörten Guxx, der sich offensichtlich ausgeniest hatte.
    »Fang an!« bellte Guxx dem anderen Dämonen in sein Ohr. Brax ließ den Vertrag hastig fallen und hob die Trommel.
    Guxx holte tief Luft und begann zu rezitieren:
     
Großer Guxx, du mächtiger Dämon,
hast keine Angst vor’m Entenofen!
Wir begleiten dich tapfer und mutig,
und alles wird in Panik fliehen!
     
    Der Dämon zerteilte begeistert die Luft mit seinen Klauen.
    »In der Tat«, antwortete ich, als mir auffiel, daß der frühere Große Hoohah auf eine Reaktion meinerseits wartete. »Nett, dich im Team zu haben. Wenn du uns jetzt aber bitte gütigst entschuldigen würdest…«
    »Weiter!« röhrte Guxx, und Brax bearbeitete seine Trommel.
     
Der große Guxx will, daß wir eilen!
Denn da sind viele, die uns stoppen,
Verräterdämonen tief in der Erde,
die Welt zu erobern gewillt!
     
    »In der Tat.« Mir fiel nichts mehr ein. »Also… in der Tat.«
    Augenscheinlich war es doch etwas schwieriger, Guxx ruhigzustellen, als ich zuerst gedacht hatte. Ich mußte einfach einen Augenblick mit dem Schuhbert alleine sprechen. Ich entschied, eine neue Strategie zur Anwendung zu bringen.
    »Ein guter Ratschlag, da bin ich mir sicher«, rief ich Guxx zu, während ich weiterging. »Und wir werden uns beeilen, sobald wir unser verdientes Nickerchen absolviert haben.« Ich gähnte und streckte mich. »Wenn du uns jetzt entsch…«
    »Weitermachen!« kreischte Guxx. Brax gehorchte.
     
Guxx Unfufadoo, der niemals müde,
führt die Helden in die Schlacht!
Wer braucht Schlaf? Wer braucht denn Essen?
Führt uns doch der große Guxx!
     
    Ich räusperte mich. »In der Tat«, murmelte ich. Guxx schien ein Dämon zu sein, der es gewöhnt war, seine Befehle befolgt zu sehen. Was sollte ich tun?
    Tap sah mich konsterniert an. »Ist es Zeit für die Schuhbert-Power?«
    Ich schaute den kleinen Kerl nachdenklich an. Was hatte ich schon zu verlieren?
    »In der Tat«, fragte ich, »was für eine Art von Schuhbert-Power hast du im Sinn?«
    »Es ist eine Herausforderung, da hast du recht«, stimmte mir der Schuhbert zu und bewunderte die scharfen Klauen und beeindruckenden Muskeln von Guxx. »Aber wir Schuhberts nehmen jede Herausforderung an. Glaubst du, daß Schnürstiefel helfen werden?«
    »Was wäre…«, der Schuhbert schüttelte den Kopf. »Nein, der Dämon würde jeden Schuh zerfetzen können, den ich beschwöre. Selbst einen sehr dicken Schuh.« Er hielt einen Moment nachdenklich inne. »Vielleicht könnte…«, das Stirnrunzeln vertiefte sich. »Nein, das Monstrum würde es nicht einmal merken, wenn es Sohlen und Senkel regnen würde.«
    »Dreht sich deine ganze Magie denn nur um Schuhe?« Ein leiser Unterton von Hysterie schlich sich in meine Stimme.
    »Wie bitte?« fragte der Schuhbert, sichtlich in seinem Stolz verletzt. »Schuhbert-Magie mag spezialisiert sein, aber was wir tun, tun wir mit Stil.«
    Ich entschuldigte mich hastig und erklärte ihm, daß mich im Augenblick ein Satz scharfer, purpurfarbener Klauen bei weitem zu viel beschäftigen würden. Der Schuhbert signalisierte sein Verständnis.
    »Ich weiß!« Der Schuhbert schlug die Fersen zusammen und begann zu tanzen. »Durch dich ist mir die Antwort zuteil geworden, Lehrling. Stil ist der Schlüssel, Schuhbertstil. Alle unsere Probleme sind gelöst. Ich werde ihnen die Weisheit des Schuhbertwegs nahebringen!«
    »In – der Tat«, brachte ich hervor. Schuhbertstil? Nach einem ersten instinktiven Schock bekam der Gedanke einen eigenen Reiz. Von meinen persönlichen Begegnungen mit den Ideen des Kleinen Volkes wußte ich noch, daß eine Lektion in Schuhbertphilosophie die Dämonen

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