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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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den Wind verwoben, genau wie das letzte Aufblitzen des Schattenrosengeruchs, bevor der Palast versunken war. Vor seinen Augen war Mornas Gestalt auseinandergeflossen, hatte sich in ein Wesen verwandelt, welches er nie gekannt hatte – und nie hatte kennenlernen wollen. Maeve war aus den Schatten getreten, ein heidnisches Ebenbild Mornas, eine Göttin mit blutroten Augen und alabasterfarbener Haut. Wie gelähmt hatte er sie angesehen. Das Letzte, an was er sich erinnerte, war Mornas Flüstern: Du wirst den Ort nur einmal betreten können. Eine Chance, Edward, nur eine einzige Chance, wähle weise!
    Und er hatte gewählt!

     
    Unschlüssig verharrte Sofia auf der obersten Treppenstufe, zwischen dem mittleren Säulenpaar. Gedanken und Ideen spukten in ihrem Kopf herum, abgerissene Erinnerungsfragmente versuchten sich in ein Puzzle einzufügen, welches in hunderttausend Einzelteile zerbrochen war.
    Die Vampirin fühlte sich an ein Märchen erinnert, ein gemeines Märchen für Erwachsene. Ein Märchen, in dem alle Menschen Fangzähne hatten und Blut tranken, aber nichtsdestotrotz ein Märchen. Wann sonst verlangte jemand von seiner Geliebten ihn zu töten? Wie passten seine Worte und seine Taten zusammen? Wirf den Frosch an die Wand und gewinne einen Prinzen?!
    Sie drehte sich zum wiederholten Male zurück zum Eingang. Doch nur Xylos beherztes Zugreifen verhinderte, dass Sofia vor Schreck rückwärts die Treppe hinab fiel.
    »Verdammt!«, fluchte sie, noch in seinem Arm hängend. »Irgendwann binde ich Glocken an jeden Vampirschleicher!«
    »Entschuldige!« Er ließ sie erst los, als sie sichern Boden unter den Füßen hatte. Direkt am obersten Treppenabsatz und platzierte sich wieder zwischen sie und der Eingangstür zum Palast.
    »Solltest du nicht so etwas sagen wie: Ich habe dich gewarnt?«, fragte Sofia patzig. Ihre Gefühle tobten. Sie hatte Xylos nicht kommen hören, seine Anwesenheit nicht einmal ansatzweise gespürt. Wer konnte noch hier sein, ohne dass sie es bemerkte? Zögernd öffnete sie ihre Sinne und hoffte, dass Edward es nicht bemerkte.
    Es behagte ihr nicht, dass Xylos sie mit diesen unergründlichen, bodenlosen Augen musterte, als könne er bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Das er schwieg, irritierte sie noch mehr. Ruhe und Schweigen war nichts, was die Vampirin jemals von Xylos erwartet hatte.
    »Du bist den Bund mit ihm eingegangen?!« Selbst seine Stimme gab nichts von Xylos Emotionen oder Gedanken preis, klang neutral und nichts sagend.
    Plötzlich hatte Sofia Angst. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, nicht allein und nicht gegen Xylos. Sie war ihm ausgeliefert. Und er versperrte ihr den einzigen Weg, den sie nehmen wollte.
Edward?
Sofia versuchte ihre Verbindung zu aktivieren.
    »Er kann dich nicht hören!« Obwohl Xylos sich nicht bewegt hatte, fühlte sich Sofia umzingelt. »Nicht, solange du außerhalb des Audienzraumes bist!« Seine Worte klangen wie eine Drohung. »Wieso bist du den Bund eingegangen?« Seine langen, schlanken Finger glitten wie von selbst zu seiner magischen Kette, umfasstenAnhänger, spielten mit den Strängen und bewegten sich in einem sinnlichen Tanz auf dem Schmuckstück.
    Sofia riss sich nur mit Mühe von dem bedrohlich-verheißungsvollen Anblick los und behauptete mit mehr Selbstsicherheit, als sie tatsächlich empfand: »Es geht dich nichts an!«
    Xylos nahm ihre Antwort mit stoischer Gelassenheit hin. »Es ist eine bescheuerte Frage!«, murmelte sie trotzdem als Protest, bevor sie sich zu einer Antwort durchrang: »Weil ich Edward liebe!«
    Xylos nickte, immer noch mit unlesbarer Mine. »Und jetzt? Liebst du ihn immer noch?«
    »Natürlich!« Sofia antwortete wie aus der Pistole geschossen. Erst dann überlegte sie und erinnerte sich an ihr Verhalten im Audienzraum: »Ich meine… man kann Liebe kurzfristig durch Wut überlagern, aber man kann sie nicht einfach ausschalten oder …« Ihre Stimme verklang, weil sie unter Xylos unergründlichen Blick unsicher wurde. Sie fühlte, wie die Schamröte ihre Wangen verfärbte und ergänzte: »Sie entzieht sich jeder logischen Kontrolle!«
    »Also liebst du ihn trotz allem?« Xylos’ Stimme klang kalt, determiniert.
    »Ja!«
    »Und wieso zum Teufel stehst du dann wie ein Idiot hier draußen bei mir?«, fragte Xylos unwirsch und trat einen Schritt zur Seite.
    Sofia starrte ihr Gegenüber an, unfähig zu begreifen. Wollte Xylos sie demütigen und ihr noch einmal aufzeigen, wie dumm sie sich verhalten hatte, bevor er

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