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Zwischen Mond und Versprechen

Zwischen Mond und Versprechen

Titel: Zwischen Mond und Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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richtig ein und machte mich selbst dabei unglücklich. Und jetzt war ich total unglücklich, weil er die Stallarbeiten erledigte und mich in dieser Zeit nicht küssen konnte. Und ich war unglücklich, wenn ich ihn küsste, weil ich wusste, dass es nicht weitergehen durfte. Und noch unglücklicher war ich, weil ich wusste, dass ich Sarah nicht betrügen konnte– obwohl ein kleiner Teil von mir genau das wollte.
    » Dann muss ich eben einen Grund finden, nach dem Ball mit ihr Schluss zu machen. «
    » Was? « Mein Magen flatterte.
    Er grinste mich an. » Ich gehe eine Weile mit Sarah– sie ist glücklich, und du bist eine tolle Freundin, und dann vermasselt sie alles. « Er brachte Bunny eine Schaufel Körnerfutter. » Also, sie macht hundertprozentig etwas, womit sie mich vergrault– sie ist ein Teenager. So wie du. Und du hast auch ein Talent, mich zu vergraulen. «
    Ich nickte, was mich aber nicht glücklicher machte. Was Pietr nicht wusste war, dass Sarah absolut unfähig war, jemanden zu vergraulen. Ich nahm einen weichen Striegel und betrat Rios Box. Ich strich die sanften Linien ihres kräftigen Körpers nach. Pietr dachte vielleicht, er hätte eine einfache Lösung gefunden, aber er hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ.
    Sarah war absolut ohne Fehler und total liebenswert… außer wenn sie genau mit dem Jungen ging, in den man selbst verliebt war. Ich unterdrückte ein Stöhnen. Mit einem der Jungs, in die man selbst verknallt war…

13
    D er Abend des Balls war viel zu schnell da.
    Noch nie hatte ich so viele blaue, weiße und goldene Luftballons gesehen wie an diesem Abend. Sie füllten die ganze Sporthalle und wenn einer der Ballons sein Gas verlor, streiften die langen Schleifenbänder über die Haare der Leute. Zumindest sah es einigermaßen komisch aus, wenn die aufgetakelten Mädels angenervt nach den kitzeligen Bändern schlugen und ihre männlichen Begleiter ab und zu nach den Angreifern schnappten oder sie durch den Raum boxten, als wollten sie ihre Ritterlichkeit unter Beweis stellen.
    Ich streifte meine Schuhe ab und legte sie auf den Schuhberg neben der Tür zur Sporthalle. Amy hatte ein hübsches grünes Kleid mit langen Ärmeln an. Sie schwatzte auf mich ein und zog mich gleichzeitig hinter sich her, da ich mir immer noch nicht sicher war, ob ich wirklich auf den Ball wollte.
    Aber als ich Sarah an diesem Nachmittag meinen Ausredenkatalog am Telefon heruntergebetet hatte, hatte sie sich angehört, als wollte sie gleich losheulen. Wenn ich mir überlegte, was ich für Sarah alles getan hatte, war das Opfer, den beiden Jungs, in die ich verknallt war, beim Tanzen mit anderen Mädchen zuzuschauen, vergleichsweise klein. Jedenfalls kam ich mir dabei überaus edel vor.
    » Was ist das gleich für ein Song, den sie da spielen? « , fragte Amy und kräuselte ihre Nase.
    Ich lauschte und erinnerte mich an die Songs, die Dad den ganzen Nachmittag lang für den Sampler durchgehört hatte.
    » Steam in the subway, earth is a fire … «
    » Hm. « Ich suchte den großen Saal ab und fühlte mich seltsam traurig. Ich entdeckte Derek, der mit Jenny tanzte. Sie hing an ihm wie eine Besessene. » Hungry like the Wolf … « , murmelte ich und fand, sie sähe aus, als könnte sie ihn auf einen Happen verschlingen. » Ich glaube, von einer britischen Band. «
    » Woman you want me, give me a sign … «
    » Dann decken sie uns also mit Achtzigerjahre-Musik aus Übersee ein? «
    » Von über dem großen Teich « , bestätigte ich lächelnd. » Ach, das ist von Duran Duran. Glaub mir, es hätte schlimmer kommen können. Hast du dir schon einmal Musik aus den Siebzigern angehört? «
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Ich sage nur: Disco! «
    Wir schüttelten uns und mussten lachen.
    Amys Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, sie packte mich am Arm und drehte mich zur Wand. » Nicht gucken, du wirst beobachtet. «
    » Derek? « , flüsterte ich.
    Lautlos formten ihre Lippen ein » Nein. «
    » Wer dann? «
    Sie verdrehte die Augen. » Der andere Typ, auf den du stehst. «
    » Was? Ich doch n… «
    Sie sah mich so vorwurfsvoll an, dass ich lieber den Mund hielt.
    » Ist das so offensichtlich? « , murmelte ich.
    » Na, ich glaube, mittlerweile haben das alle mitgekriegt… «
    » Oh nein… «
    » Außer Sarah « , ergänzte sie.
    Ich reagierte mit einem erleichterten » Gott sei Dank! «
    » Ja, aber das kann nicht ewig so gehen– so wie er dich ansieht. «
    » Ich muss mit ihm reden « , sagte ich

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