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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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erfüllte , und dieses Buch hatte schon lange auf meiner Wunschliste gestanden.
    »Entschuldigen Sie, ist hier noch frei?«, riss mich eine männliche Stimme aus meiner Konzentration. Verwirrt blickte ich auf und beim Anblick de r vor mir stehenden Person konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es war der Mann, der sich mit mir im Supermarkt um den Kakao gestritten hatte. Und nun stand er vor mir, ohne dass Phil in der Nähe war. Er schien mich auch sofort zu erkennen, denn als er mich sah, beeilte er sich weiterzusprechen.
    »Ich meine , nur, wenn dein Freund nichts dagegen hat.« Phil, das Alphamännchen, war ihm wohl noch allzu gut in Erinnerung.
    »Er ist nicht mein Freund und du kannst dich gerne zu mir setzen«, forderte ich ihn freundlich auf und für einen kurzen Moment schauten wir uns verlegen an.
    »Das nenne ich aber jetzt mal einen glücklichen Zufall. Ich bin übrigens Paul, und du heißt ...?«, brach er schließlich unser Schweigen.
    »Laura. Und übrigens noch einmal sorry wegen der Geschichte im Supermarkt.« Alleine der Gedanke daran, wie Phil sich dort benommen hatte, ließ meine Wut wieder aufkochen.
    »Ich sehe es sportlich und freue mich, dass ich dich jetzt ohne ihn treffe. Ihr seid wirklich nicht zusammen? Ich hatte einen ganz anderen Eindruck, aber mich soll das nicht stören.«
    »Wir sind ganz bestimmt kein Paar. Und jetzt möchte ich wissen, ob es denn wenigstens etwas gebracht hat, dass ich für deinen Neffen auf den Kakao verzichtet habe?« Damit war das Eis gebrochen und er berichtete mir von seinen Abenteuern mit dem kleinen Luca. Ein Thema ergab das andere, die Zeit verflog nur so und dem ersten Kaffee folgten noch einige mehr. Mit einem erschrockenen Blick auf die Uhr stellte ich einige Stunden später fest, dass ich länger in der Stadt geblieben war, als ich beabsichtigt hatte. Ich war am Abend mit Marie verabredet, und viel Zeit, um mich zurechtzumachen, blieb mir nicht mehr. Ich musste Paul wohl oder übel auf Wiedersehen sagen.
    »Es tut mir schrecklich leid, aber ich muss dich jetzt alleine lassen. Es war wirklich schön, dass ich dich wiedergetroffen habe», verabschiedete ich mich widerwillig von ihm.
    »Ganz meinerseits. Ich würde mich freuen, wenn wir das wiederholen könnten. Das nächste Mal vielleicht sogar geplant?« Ich zögerte kurz, doch was hielt mich zurück? Ich war ungebunden, Phil hatte seine Chance vertan und es gab nichts mehr, was mich daran hindern konnte, oder doch? Ich schob meine Zweifel beiseite und verabredete mich mit Paul für den nächsten Abend zum Essen.
     
    Als ich Marie von meinem Vorhaben berichtete, war sie keineswegs begeistert von der Idee, dass ich mit Paul ausging.
    »Du weißt ganz sicher, was du da tust? Was ist mit Phil?«, fragte sie skeptisch. Ich stöhnte bei der Nennung seines Namens kurz auf. Aus mir unerfindlichen Gründen glaubten sowohl Marie als auch Sarah, dass Phil so etwas wie mein Traumprinz war. Alptraumprinz umschrieb es passender!
    »Was soll mit ihm sein? Nichts! Also kann ich auch mit Paul weggehen, nicht s hindert mich daran. Ich bin alt genug, um mit Männern auszugehen und sie besser kennenzulernen. Wir reden hier von einem Essen und nicht von einer Ehe. Ich glaube, dass ich alt genug bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, glaubst du nicht?«
    »Ja , schon, und gäbe es Phil nicht, wäre ich dankbar dafür, dass du mit einem Mann ausgehst, ich habe dir schon vor Jahren geraten, etwas spontaner zu sein. Ich bin nur der Meinung, dass das Thema Phil noch lange nicht abgeschlossen ist.«
    »Wie kommst du auf die Idee? Wir hatten ein verkorkstes Date und gut ist. Phil ist nicht gut für mich und damit ist die Akte Berger geschlossen.« Ein lautes Schnauben ihrerseits war die einzige Antwort. Ich warf ihr einen giftigen Blick zu und wechselte betont unbekümmert das Thema. Der Fall Phil wurde für den Rest des Abends nicht mehr erwähnt und bei unserer Verabschiedung sprang sie sogar über ihren Schatten und wünschte mir viel Glück und Spaß für mein Date.
     
    Am nächsten Abend traf ich mich mit Paul in einem netten italienischen Restaurant. Wie schon im Café unterhielten wir uns prächtig und ich hatte so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Ich musste mir keine Gedanken darum machen, ob etwas in der Vergangenheit zwischen uns vorgefallen war, woran ich mich nicht mehr erinnern konnte. Doch trotzdem hielt ich mich zurück und blieb auf Distanz. Ich erzählte ihm nichts von meinem unerklärbaren

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