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Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Titel: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juli Rautenberg
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Besitzansprüche anmeldete! Auf Moritz, weil er weg ist. Auf mich, weil ich ihn vertrieben habe. Und dann nochmal auf Konrad, weil er so – nett ist. MAAANNN!!! Warum ist das alles so verdammt kompliziert!
    »Ich will dich immer noch«, sagt Konrad mit einer ganz weichen, warmen Stimme. »Und ich fände es schön, wenn du mich auch noch ein bisschen willst.«
    Meine Knie geben nach. Praktischerweise sitze ich schon auf dem Sofa. In meinem Bauch rumpelt es einmal unschön, dann fliegt ein hellweißer, luftigleichter Vogel quer durch meine Eingeweide und landet direkt auf meiner linken Herzkammer. Dort fängt er an, ganz sacht mit den Flügeln zu schlagen. Mein Herz reagiert prompt und beginnt zu steppen.
    Verdammt, jetzt bin ich aber wirklich wütend! Ich will Konrad doch gar nicht, und ich will nicht, dass er mich will, und ich will nicht, dass er will, dass ich ihn will! Ich will ALLEINE SEIN, verdammt, allein mit mir und meinem Chaos, meinem Kummer und meinen leeren Duschgelflaschen!
    »Ich –«, fange ich an, breche dann aber ab. Wenn das ein Versuch sein soll, die Wut rauszulassen, erkläre ich die Aufgabe als nicht bestanden. »Ich fahre erstmal in Urlaub.«
    »Oh.« Konrad ist überrascht. »Okay. Hat das was mit deinem Projekt zu tun?«
    »Ja. Eine Woche Kreta. Für Singles.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann Seufzen. »Na ja. Ich hab’s ja nicht anders verdient, oder?« Ich höre sein schiefes Grinsen. »Dann wünsch ich dir eine gute Zeit. Meld dich, wenn du wieder da bist – also, wenn du willst. Und«, er wird leiser, »verlieb dich nicht wieder in jemand anderen. Bitte.«
    Reif für die Insel
    Freitag, 10. September um 15:19 Uhr
    Ich sitze auf gepackten Koffern. Mein Kühlschrank ist leer, mein Anrufbeantworter an, Pflanzengießen übernimmt Mona. Ich brauche Abstand von allem. Von Konrad, von Moritz und meinem desaströsen Liebesleben. Mona befürwortet das. »Gönn dir mal ’ne Pause. Von allem. Das wird dir guttun.«
    Ich befürchte, sie hat recht. Mona hat fast immer recht. Nur bei ihrer Prognose über das Verhalten meiner beiden Herzbuben angesichts der über uns allen hereingebrochenen Katastrophe lag sie total daneben. Von wegen: Konkurrenz belebt das Geschäft. Der, den ich haben will, will mich nicht. Und der, den ich nicht will, will mich.
    Und das Allerallerschlimmste ist, dass ich mir noch nicht einmal wirklich sicher bin, DASS ich Moritz will und Konrad nicht. Sonst weiß ich zwar auch nicht immer, was ich will, aber ich kann zumindest Stein und Bein darauf schwören, was ich NICHT will.
    Heute ist das irgendwie anders. Heute denke ich drei Minuten lang, dass ich unbedingt die Telefonnummer von Kai Pflaume brauche, damit ich Moritz zurückerobern kann. Die folgenden drei Minuten verbringe ich dann damit, mich über seinen Aufräum-Faschismus aufzuregen. Dann denke ich an Konrad, und daran, dass er sich in meinen vier Wänden irgendwie passender angefühlt hat. Dass er mich so nimmt, wie ich bin, und nicht versucht, mich zu verändern. Und dann, spätestens dann, hebe ich die Hände zum Himmel und bitte Gott um ein Einsehen. Aber der ist in Urlaub. So wie ich auch, bald.
    Kretonische Grüsse
    Donnerstag, 16. September um 19:07 Uhr
    Mein Single-Urlaub ist überraschenderweise die entspannendste Erfahrung, seit ich dieses Experiment begonnen habe. Direkt nach meinem legendären Monat »Loslassen«, in dem ich Moritz kennen gelernt habe. Natürlich gehe ich die Dinge wieder mal vollkommen falsch an und flirte überhaupt nicht. Ich nutze stattdessen den Single-Anbagger-Halligalli-Urlaub, um abzuschalten. Wenn ich das dem Reiseführer erzähle, streicht er mich bestimmt gleich aus dem Ausflug »Gemeinsamkeiten leicht gemacht: Essen und trinken!«. Ich muss sagen, Humor haben die hier! Und zwar meinen!
    Die Leute sind nett und freundlich, die besonders hartnäckigen Flirter kann man wirklich schnell wieder in ihre Schranken verweisen und das Essen ist lecker. Man wird hier nicht gezwungen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren, und die Animateure sind zurückhaltend, was aber auch an meinem todesverachtenden Blick liegen könnte. Ich vermittele, glaube ich, kein großes Interesse an den »Fang den Mann«-Spielen und schaue immer sehr auffällig weg, wenn die gut blondierten und durchtrainierten Spaßkanonen auf zwei Beinen die Stühle zur »Reise nach Jerusalem« aufstellen. Aber wie gesagt, das macht nichts, wir sind hier alle gleich (gut, ich zehn Jahre jünger als der

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