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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihr, um Vergebung winselnd, das Bündel vor die Füße. Jondalar kam, um ihr zu helfen. "Ich weiß nicht, was ich
    dazu sagen soll. Er läßt es fallen, wenn du es ihm befiehlst, aber du kannst ihn schließlich nicht ständig bewachen ...
    Was ist das? Ich wüßte nicht, daß ich es schon einmal gesehen hätte", sagte er mit einem fragenden Blick auf ein Bündel, das sorgsam in weiches Leder eingeschlagen und fest verschnürt war.
    Mit leichtem Erröten nahm ihm Ayla das Bündel schnell aus der Hand. "Das ist nur - etwas, das ich mitgebracht habe - etwas aus dem Löwen-Lager", sagte sie und verstaute das Bündel in einem ihrer Packkörbe.
    Jondalar wußte nicht, was er davon halten sollte. Sie hatten beide ihre Habseligkeiten und ihre Reiseausrüstung auf ein Minimum beschränkt und kaum etwas mitgenommen, das nicht lebensnotwendig war. Das Bündel war nicht groß, aber es war auch nicht gerade klein. Was konnte es sein, das sie unbedingt mitnehmen wollte?
    "Wolf! Laß das!"
    Jondalar sah, wie Ayla abermals hinter Wolf hereilte, und mußte lächeln. Fast schien es so, als stellte Wolf absichtlich Unfug an, als reizte er Ayla, ihm nachzulaufen, mit ihm zu spielen. Er hatte einen ihrer Lagerfußlinge gefunden, eine weiche, mokassinähnliche Fußbekleidung, die sie manchmal trug, wenn sie ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    "Ich weiß wirklich nicht, was ich mit ihm machen soll!" sagte Ayla verärgert, als sie zu Jondalar zurückkehrte. Sie hielt das Objekt seiner neuesten Schandtat in der Hand und blickte streng auf den Missetäter herab. Wolf kroch auf sie zu, offenbar reumütig, und winselte erbärmlich, weil sie böse auf ihn war; aber hinter seiner Unterwürfigkeit lauerte der Übermut. Er wußte, daß sie ihn liebte, und in dem Augenblick, in dem sie sich erweichen ließ, würde er vor Vergnügen herumtoben und kläffen, bereit das Spiel wieder aufzunehmen.
    Obwohl er fast die Größe eines Erwachsenen hat, war Wolf doch kaum mehr als ein Welpe. Er war im Winter, außerhalb der Saison, von einer Einzelgängerin geboren worden, deren Gefährte gestorben war. Wolfs Fell hatte die übliche gelblichgraue Färbung, aber seine Mutter war schwarz gewesen.
    Ihre ungewöhnliche Farbe hatte die Leitwölfin und die an-deren Weibchen des Rudels veranlaßt, ihr erbarmungslos zuzusetzen, ihr den niedrigsten Rang zuzuweisen und sie schließlich davonzujagen. Sie streifte allein umher, schaffte es, ein paar Monate zwischen den Revieren von Rudeln zu überleben, bis sie schließlich einen anderen Einzelgänger fand, einen alten Rüden, der sein Rudel verlassen hatte, weil er nicht mehr mit ihm Schritt halten konnte. Eine Zeitlang erging es ihnen recht gut. Sie war die kraftvollere Jägerin, aber er hatte mehr Erfahrung, und sie hatten sogar begonnen, ein eigenes kleines Revier abzugrenzen und zu verteidigen. Vielleicht war es die bessere Ernährung, die sich die beiden, gemeinsam arbeitend, beschaffen konnten, vielleicht auch die Gesellschaft und Nähe eines ihr freundlich gesonnenen Rüden, was bewirkte, daß sie zur Unzeit läufig wurde, aber ihr alter Gefährte war darüber nicht unglücklich und, da er keinen Nebenbuhler hatte, willens und auch fähig, zu reagieren.
    Leider waren seine steifen alten Knochen nicht imstande, den Unbilden eines weiteren Winters auf der Steppe zu widerstehen. Er starb zu Beginn der kalten Jahreszeit, und sein Tod war ein verheerender Verlust für de schwarze Wölfin, die nun allein ihre Jungen zur Welt bringen mußte mitten im Win-ter. Tiere, die beträchtlich von der Norm abweichen, haben in ihrer natürlichen Umwelt ein schweres Los. In einer Landschaft aus bräunlichem Gras, gelblicher Erde und vom Wind verwehtem Schnee fällt es umsichtigen Beutetieren nur allzu leicht, eine schwarze Jägerin zu entdecken. Da weder ein Gefährte da war noch Tanten, Onkel, Vettern oder ältere Geschwister, die mithelfen konnten, die säugende Mutter und ihre Jungen zu ernähren, wurde die schwarze Wölfin immer schwächer, und eines ihrer Jungen nach dem anderen starb, bis nur noch eines übrig war.
    Ayla kannte sich mit Wölfen aus. Sie hatte sie beobachtet, seit sie zum ersten Mal auf die Jagd gegangen war, aber sie konnte nicht wissen, daß der schwarze Wolf, der versuchte, den Hermelin zu stehlen, den sie mit ihrer Schleuder erlegt hatte, ein halbverhungertes, nährendes Weibchen war; eswar nicht die übliche Zeit für Junge. Als sie versuchte, sich das Fell zurückzuholen, und der Wolf sie angriff, tötete

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