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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie ihn in Notwehr. Dann sah sie, in welchem Zustand sich das Tier befand, und begriff, daß es ein Einzelgänger gewesen sein mußte. Sie empfand eine seltsame Verwandtschaft mit einem Wolf, der aus seinem Rudel ausgestoßen worden war, und entschlossen, die mutterlosen Welpen zu finden, die keine Familie hatten, die sie adoptieren konnte. Sie folgte der Fährte des Wolfes, entdeckte die Höhle, kroch hinein und fand das letzte Junge, noch nicht entwöhnt und mit noch kaum geöffneten Augen. Sie nahm es mit ins Löwen-Lager.
    Alle waren überrascht gewesen, als Ayla ihnen das winzige Wolfsjunge zeigte; aber sie war mit Pferden gekommen, die auf sie hörten. Sie hatten sich an sie gewöhnt und an die Frau, die so gut mit Tieren umgehen konnte, und sie waren neugierig, was aus dem Wolf werden und was sie mit ihm machen würde. Daß sie imstande war, ihn aufzuziehen und zu zähmen, kam vielen wie ein Wunder vor, und die Intelligenz, die das Tier an den Tag legte, verblüffte Jondalar noch immer - eine Intelli-genz, die fast mit der eines Menschen zu vergleichen war.
    "Ich glaube, er spielt mit dir, Ayla", sagte der Mann.Sie blickte auf Wolf herab und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, das ihn veranlaßte, den Kopf zu heben und erwartungsvoll mit dem Schwanz auf den Boden zu klopfen. "Du hast vermutlich recht, aber das ändert nichts daran, daß ich ihn daran hindern muß, auf allen möglichen Dingen herumzukauen.", sagte sie und betrachtete den zerfetzten Lagerschuh. "Aber den kann ich ihm ebensogut lassen. Er ist ohnehin nicht mehr zu retten, und vielleicht ist er dann eine Zeitlang nicht so sehr an unseren anderen Sachen interessiert." Sie warf ihm den Füßling zu, und er sprang hoch und schnappte ihn im Flug; Jondalar hatte das Gefühl, daß er dabei wölfisch grinste.
    "Wir sollten zusehen, daß wir mit dem Packen fertig werden", sagte er, als ihm wieder einfiel, daß sie am Vortag nicht weit nach Süden vorangekommen waren.
    Ayla sah sich um und schirmte ihre Augen gegen die helle
    Sonne ab, die gerade am Himmel emporstieg. Sie entdeckte Winnie und Renner auf der Wiese, die an das mit Gestrüpp bewachsene Landstück in der Biegung des Flusses angrenzte, und rief sie mit einem Pfiff, der dem ähnelte, mit dem sie Wolf zu rufen pflegte. Die falbe Stute hob den Kopf, wieherte und galoppierte dann auf die Frau zu. Der junge Hengst folgte ihr.
    Sie brachen ihr Lager ab, bepackten die Pferde und waren fast zum Aufbruch bereit, als Jondalar beschloß, die Zeltstäbe in den einen Korb und seine Speere in den anderen umzupacken, um die Last gleichmäßiger zu verteilen. Während Ayla wertete, lehnte sie sich an Winnie. Das war eine Position, die beiden vertraut und bequem war, eine Art des Kontaktes, die sich herausgebildet hatte, als in dem üppigen, aber einsamen Tal das junge Fohlen ihr einziger Gefährte war.
    Sie hatte Winnies Mutter getötet. Damals hatte sie bereits seit Jahren gejagt, aber nur mit ihrer Schleuder. Ayla hatte sich den Umgang mit der leicht zu verbergenden Waffe selbst beigebracht und sich mit der Tatsache, daß sie gegen Tabus des Clans verstieß, ausgesöhnt, indem sie fast ausschließlich Jagd auf Raubtiere machte, die mit den Menschen. um Nahrung konkurrierten und manchmal sogar Fleisch von ihnen stahlen. Aber das Pferd war das erste große, fleischliefernde Tier gewesen, das sie getötet hatte, und zum erstenmal hatte sie sich dazu eines Speers bedient.
    Beim Clan hätte dies als ihre erste Tötung gegolten, wenn sie ein Junge gewesen wäre und mit einem Speer hätte jagen dürfen; als Frau hätte man sie, wenn sie mit einem Speer jagte, nicht am Leben gelassen. Das Töten des Pferdes war für das Überleben notwendig gewesen. Aber sie hatte nicht erwartet, daß ausgerechnet ein nährendes Muttertier in ihre Fallgrube stürzen würde. Als sie das Fohlen bemerkte, tat es ihr leid, weil sie wußte, daß es ohne seine Mutter sterben würde, aber der Gedanke, es selbst aufzuziehen, kam ihr überhaupt nicht. Es gab keinerlei Grund, an etwas derartiges zu denken; schließlich hatte noch nie jemand so etwas getan.
    Doch als Hyänen sich an das verängstigte Fohlen heranschlichen, fiel ihr die Hyäne ein, die versucht hatte, Ogas kleinen Sohn wegzuschleppen. Ayla haßte Hyänen, vielleicht wegen der Qualen, die sie hatte ausstehen müssen, als sie diese Hyänen getötet und damit ihr Geheimnis verraten hatte. Sie waren nicht schlechter als andere Raubtiere und Aasfresser auch, aber für Ayla

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