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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gewandert, und darüber hinaus, doch auf dem Rückweg, hatte ich Mühe, eure Höhle zu finden; aber der Dampf eurer heißen Brunnen wies mir den Weg. Ich möchte dir jemanden vorstellen."
    Der ältere Mann suchte Jondalar nach dem kleinsten Hinweis ab, ob er nicht vielleicht doch etwas anderes war als das, was er zu sein schien: ein Mann, den er kannte, der zufällig auf die seltsamste Art zu Besuch gekommen war. Er ging auf Jondalar zu, hielt seinen Speer aber immer noch wurfbereit. Dann sah er auf die beiden ungewöhnlich fügsamen Pferde und bemerkte zum ersten Mal, daß eine Frau bei ihnen stand.
    "Eure Pferde sind ganz anders als die hiesigen. Sind östliche Pferde sanftmütiger? Dann müssen sie leicht zu jagen sein", sagte Laduni.
    Plötzlich straffte sich der Mann, brachte seinen Speer in An-schlag und zielte in Aylas Richtung. "Bleib ganz ruhig, Jon-dalar! Ein Wolf hat euch verfolgt. Ein ganz kühner, der sich ohne Deckung sehen läßt."
    "Nein!" schrie Ayla und warf sich zwischen den Wolf und den Mann mit seinem Speer.
    "Dieser Wolf reist mit uns, töte ihn nicht!" sagte Jondalar. Ayla ging in die Knie und nahm Wolf fest in ihre Arme, um ihn und auch den Mann mit dem Speer zu schützen. Wolf stand da mit gesträubtem Fell, er entblößte seine Fangzähne und ließ ein wildes Knurren aus tiefer Kehle hören.
    Laduni schrak zurück. Fragend sah er Jondalar an.
    "Leg deinen Speer nieder. Laduni. Bitte! Der Wolf ist unser Gefährte, genau wie die Pferde. Er hat uns das Leben gerettet. Er wird nichts tun, wenn niemand ihn oder die Frau bedroht, das verspreche ich. Ich weiß, es sieht seltsam aus, aber ich er-kläre es dir."
    Laduni senkte seinen Speer und beäugte den Wolf mißtrauisch. Nachdem die Bedrohung vorbei war, konnte Ayla das Tier be-ruhigen; sie befahl ihm, bei Fuß zu bleiben. Sie ging auf Jondalar und Laduni zu.
    "Entschuldigt bitte, daß Wolf sich so aufgeführt hat. Im Grunde mag er Menschen gern, wenn er sie kennt, aber wir hatten weiter östlich von hier ein Erlebnis, das ihn Fremden gegenüber mißtrauisch gemacht hat."
    Laduni bemerkte, daß sie die Sprache der Zelandonii recht gut beherrschte, doch ihr seltsamer Akzent wies sie sofort als eine Fremde aus. Er hatte viele blonde, blauäugige Frauen gesehen, doch die Form ihrer Wangenknochen, ihre Gesichtszüge - auch da war etwas fremd an ihr.
     
    Er sah Jondalar an und lächelte. Daß der große, ansehnliche Zelandonii von solch einer langen Reise mit einer exotischen Schönheit zurückkehrte, überraschte ihn nicht. Beide mußten aufregende Abenteuer hinter sich haben. Er war gespannt auf die Geschichten, die sie zu erzählen hatten.
    "Laduni, Jäger der Losadunai", sagte Jondalar, "dies ist Ayla vom Löwen-Lager der Mamutoi, erwählt vom Höhlenlöwen, beschützt vom Höhlenbären, Tochter vom Herdfeuer des Mammut."
    Ayla hatte beide Hände mit umgedrehten Handflächen erhoben, um ihre aufrichtige Freundschaft anzubieten, als Jondalar seine formelle Einführung sprach. "Ich grüße dich. Laduni, Meister-jäger der Losadunai", sagte Ayla.
    Laduni wunderte sich, woher sie wußte, daß er der oberste Jäger seines Stammes war. Doch mit so vielen Ehren-bezeichnungen und Zugehörigkeiten mußte die Frau unter ihren Leuten einen hohen Rang einnehmen, dachte er.
    Laduni ergriff ihre Hände. "Im Namen von Duna, der Großen Erdmutter, heiße ich dich, Ayla vom Löwen-Lager der Mamu-toi, Erwählte des Löwen, vom Großen Bären Beschützte, Toch-ter des Herdfeuers des Mammut, willkommen", sagte er.
    "Ich danke für deinen Gruß", sagte Ayla immer noch formell. "Ich möchte dich gern mit Wolf bekannt machen, damit er dich als Freund kennenlernt."
    Laduni war es etwas unbehaglich, einen Wolf kennenzulernen, aber unter den gegebenen Umständen hatte er wohl keine andere Wahl.
    "Wolf, das ist Laduni von den Losadunai", sagte sie und führte die Hand des fremden Mannes an die Nase des Wolfs. "Er ist ein Freund." Wolf roch die Hand des fremden Mannes zusam-men mit dem Geruch von Aylas Hand und verstand.
    "Genug, Wolf", sagte Ayla, und zu Laduni gewandt: "Nun hat er begriffen, daß du ein Freund bist. Wenn du ihn begrüßen möchtest - er mag es, wenn man ihn streichelt und hinter den Ohren krault."
    Immer noch wachsam und zögernd, tätschelte der Mann den
     
    Kopf des Tieres und kratzte ihn ein wenig hinter den Ohren. Das Ganze machte ihm Spaß. Nicht, daß er niemals einen Wolfspelz berührt hätte, bloß an einem lebendigen Tier noch nicht.
    "Ich werde

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