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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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begleitet, solltest du versuchen, ihm so viel wie möglich beizubringen, und sei es nur, daß er sich nicht einmischt, wenn wir jagen", sage er."Du solltest dabei helfen, damit er auf uns beide hört."
    "Ich bezweifle, daß er auf mich reagieren würde", sagte er. "Aber wenn du es möchtest, werde ich es versuchen." Er nahm ihr die Steinaxt aus der Hand und beschloß, eine anderes Thema zur Sprache zu bringen, das sie angeschnitten hatte. "Du sagtest, daß wir uns mit Clan-Zeichen verständigen könnten, wenn wir nicht rufen wollen. Das könnte sinnvoll sein." Als Ayla loszog, um einen anderen Baum von der richtigen Form und Größe auszusuchen, lächelte sie.
    Jondalar untersuchte den Baum, an dem sie gearbeitet hatte, um zu sehen, wieviel noch tun blieb. Es war schwierig, einen frischen Stamm mit einer Steinaxt zu fällen. Der spröde Feuerstein der Axt war ziemlich dick, damit er unter der Gewalt der Schläge nicht brach, und ein Schlag schnitt nicht tief ein, sondern trennte nur kleine Späne heraus. Der Baum sah eher wie angenagt als wie angeschnitten aus. Während Ayla die anderen Bäume des Wäldchens in Augenschein nahm, lauschte sie dem rhythmischen Klang des Aufpralls von Stein und Holz. Als sie einen geeigneten Baum gefunden hatte, kennzeichnete sie ihn mit einer Kerbe in die Rinde, dann suchte sie nach einem dritten.
    Als die drei Bäume gefällt waren, schleppten sie sie hinaus auf die Lichtung, befreiten sie mit Hilfe von Messern und der Axt von Ästen und Zweigen und legten sie dann nebeneinander auf den Boden. Ayla schätzte ab, wie lang sie sein mußten, und markierte sie; dann schnitten sie alle auf die gleiche Länge. Während Jondalar den Auerochsen ausweidete, kehrte sie zur Hütte zurück, um Seile zu holen und eine Vorrichtung aus miteinander verknoteten und verflochtenen Lederriemen. Außerdem brachte sie eine der zerrissenen Bodenmatten mit. Dann rief sie Winnie zu sich und legte ihr das Zuggeschirr an.
    Sie nahm zwei der langen Pfähle - der dritte wurde nur für den Dreifuß gebraucht, an dem sie Nahrungsmittel außer Reichweite von Raubtieren aufzuhängen pflegte - und be-festigte die dünneren Enden an dem Geschirr, das sie dem Pferd angelegt hatte, und zwar so, daß sie sich über dem Widerrist kreuzten. Die schwereren Enden lagen beiderseits des Pferdes auf der Erde. Mit Seilen befestigten sie die Grasmatte zwischen den Pfählen des Schleppgestells und brachten weitere Seile zum Festbinden des Auerochsen an.
    Als Ayla die riesige Kuh betrachtete, kamen ihr Bedenken, ob sie nicht sogar für das kräftige Steppenpferd zu groß war. Beide hatten Mühe, das Tier auf das Schleppgestell zu wuchten. Die Matte bot nur eine unbedeutende Stütze, aber indem sie das Tier direkt an die Pfähle banden, konnten sie verhindern, daß es
    auf dem Boden schleifte. Nach ihren Anstrengungen war Ayla noch besorgter, daß die Last für Winnie zu schwer sein könnte, und fast hätte sie ihr Absicht geändert. Jondalar hatte bereits den Magen, die Eingeweide und andere Organe herausgeholt; vielleicht sollten sie das Tier doch an Ort und Stelle abhäuten und zerlegen. Sie empfand nicht mehr das Bedürfnis, ihm zu beweisen, daß sie es allein ins Lager zu schaffen vermochte, aber da die Kuh nun einmal auf dem Schleppgestell lag, beschloß sie, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Ayla war überrascht, als das Pferd anfing, die schwere Last über den unebenen Boden zu ziehen, aber Jondalars Überraschung war noch größer. Der Auerochse war massiger und schwerer als Winnie, und sie mußte sich anstrengen, aber da das Gestell nur an zwei Punkten auf der Erde auflag, .war die Last zu bewältigen. Der Abhang war schwieriger, aber selbst ihn schaffte das stämmige Steppenpferd. Auf dem unebenen Terrain war das Schleppgestell das bei weitem beste Instrument zur Beförderung schwerer Lasten.
     
    Sobald sie die Erdhütte erreicht hatten, banden Ayla und Jondalar den Auerochsen los, und nachdem sie dem Pferd gedankt und es gelobt hatten, führten sie es wieder hinunter, um die Eingeweide zu holen. Auch sie waren nützlich. Als sie die Lichtung erreicht hatten, hob Jondalar seinen zerbrochenen Speer auf. Das vordere Ende war abgebrochen, die Spitze steckte nach wie vor im Kadaver, aber der lange, gerade Schaft war unversehrt. Vielleicht läßt sich noch eine Verwendung dafür finden, dachte er, und nahm ihn mit.
    Ins Lager zurückgekehrt, befreiten sie Winnie von ihrem Geschirr. Wolf schnüffelte an den Innereien

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