Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
wird."
    "Dann wäre es vielleicht das beste, es wie eine Suppe über dem Feuer zu kochen - vielleicht in einem Stück Haut. Wir müssen aufpassen und immer wieder Wasser nachgießen; solange sie naß bleibt, brennt sie nicht. Was ist mit dem Magen des Auerochsen? Ich habe ihn mit Wasser gefüllt, damit er nicht austrocknet und ich ihn später zu irgendetwas verwenden kann, aber er wäre auch ein guter Kochsack", sagte Ayla.
    "Ich glaube nicht", sagte Jondalar, "Wir dürfen kein Wasser nachgießen. Die Masse muß dick werden."
    "Dann wären wahrscheinlich ein guter, wasserdichter Korb und
    ein paar heiße Steine das beste. Ich kann morgen früh einen machen", sagte Ayla, doch als sie still nebeneinander lagen, ließ ihr Verstand sie nicht zur Ruhe kommen. Sie war fast eingeschlafen, als ihr die Idee kam. "Jondalar! Jetzt weiß ich es!"
    Auch er war gerade am Einschlafen gewesen, doch nun fuhr er hoch. "Wie? Was ist passiert?"
    "Nichts ist passiert. Mir ist nur gerade eingefallen, wie Nezzie Fett ausgelassen hat, und ich glaube, das wäre die beste Methode, dein dickes Zeug zu kochen. Du gräbst eine flache Mulde in den Boden und kleidest sie mit einem Stück Haut aus - dafür müßte von dem Auerochsen noch genug übrig sein. Dann zerschlägst du ein paar Knochen und verteilst sie auf dem Boden und gibst das Wasser und die Hufe hinein und was du sonst noch haben willst. Dann kann es so lange kochen, wie wir Steine heißmachen, und die Knochensplitter verhindern, daß sie mit dem Leder in Berührung kommen und es verbrennen."
    "Gut, Ayla. So machen wir es", sagte Jondalar, drehte sich auf die andere Seite, und kurz darauf schlief er.
    Aber da war noch etwas, das Ayla im Kopf herumging und sie wachhielt. Sie hatte vorgehabt, den Magen des Auerochsen für die Bewohner des Lagers zurückzulassen, damit sie ihn als Wassersack benutzen konnten, aber dazu mußte er naß gehalten werden. Wenn er ausgetrocknet war, wurde er steif, und der ursprüngliche, biegsame und wasserdichte Zustand ließ sich nicht wieder herstellen. Selbst wenn sie ihn mit Wasser füllte, würde es im Laufe der Zeit heraussickern und verdunsten, und sie wußte nicht, wann die Leute zurückkommen würden.
     
    An den nächsten Tagen waren sie, während das Fleisch trocknete, beide sehr fleißig. Sie stellten das Rundboot fertig und überzogen es mit dem Leim, den Jondalar hergestellt hatte, indem er Hufe, Knochen und Hautreste verkochte.
    Solange das Boot trocknete, flocht Ayla Körbe - für das Fleisch, das sie als Geschenk für die Bewohner des Lagers zurücklassen wollten, zum Kochen als Ersatz für den verlorengegangen und zum Sammeln; einige davon wollte sie gleichfalls zurücklassen. Täglich sammelten sie eßbare Pflan-zenteile und Heilkräuter; ein Teil davon wurde zum Mitnehmen getrocknet.
    In der Frühe begleitete Jondalar sie; er suchte nach etwas, woraus er Paddel für das Boot machen konnte. Kurz nachdem sie aufgebrochen waren, fand er den Schädel eines Riesenhirsches, der vor dem Abwerfen des gewaltigen, schaufeiförmigen Geweihs gestorben war. Als sie ins Lager zurückgekehrt waren, befreite er die breiten Geweihschaufeln von den Sprossen und befestigte sie an stabilen, relativ kurzen Stangen. Danach besaß er zwei brauchbare Paddel.
    Am folgenden Tag beschloß er, die Vorrichtung, die er zum Biegen des Holzes für den Bootsrahmen aufgebaut hatte, zum Begradigen von Schäften für neue Speere zu verwenden. Die nächsten zwei Tage gingen fast ausschließlich auf das Formen und Glätten darauf, trotz der Spezialwerkzeuge, die er in einer Lederrolle mit sich rührte. Doch so oft er an der Seite der Erdhütte vorüberkam, wo er ihn hingeworfen hatte, fiel sein Blick auf den abgebrochenen Speerschaft, den er aus dem Tal mit heraufgebracht hatte, und jedesmal ärgerte er sich darüber. Ein Jammer, daß es keine Möglichkeit gab, diesen geraden Schaft zu retten, ohne einen verkürzten und unbalancierten Speer daraus zu machen. Jeder der Speere, an deren Herstellung er so hart arbeitete, konnte ebensoleicht brechen wie dieser.
    Als er sicher war, daß die Speere geradeaus fliegen würden, benutzte er ein weiteres Werkzeug, eine schmale Feuersteinklinge mit einer meißelartigen Spitze, die an einem aus einer Geweihsprosse bestehenden Griff befestigt war, um in die dickeren Enden der Schäfte eine Vertiefung einzuarbeiten. Dann schlug er aus den vorgearbeiteten Feuersteinknollen, die er bei sich hatte, neue Spitzen heraus und befestigte sie mit dem

Weitere Kostenlose Bücher