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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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schließlich die Augen von Ayla abzuwenden vermochte und die Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete.
»Andere kommen nach. Wir hörten, dass Joharran eine letzte Jagd plant, ehe wir zum Sommertreffen aufbrechen. Manvelar sandte einen Läufer zur Siebten, die dann einen zu uns schick te, aber ich wollte nicht abwarten, bis alle so weit waren, und ging voraus.«
»Kimerans Höhle liegt in dieser Richtung, Ayla«, sagte Jon dalar und zeigte zum Grasflusstal hinunter. »Siehst du den kleinen Bach?« Ayla nickte. »Das ist der Kleine Grasfluss. Wenn man ihm folgt, gelangt man zur Zweiten und zur Siebten Höhle. Sie gehören zusammen, und zwischen ihnen liegt safti ges Grasland.«
Während die zwei Männer fortfuhren, gemeinsame Erinne rungen auszutauschen und sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, betrachtete Ayla fasziniert das Panorama, das sich ihr bot. Der geräumige obere Felssims der Dritten Höhle bot viele Vorzüge. Die Aussicht war überwältigend, und der große Felsüberhang schützte die Wohnplätze vor den Unbilden des Wetters.
Die Täler des Grasflusses und des Kleinen Grasflusses waren im Gegensatz zu dem dicht bewaldeten Tal nahe der Neunten Höhle von üppigem Grasland geprägt, das sich aber von den weiten Wiesen in der Schwemmebene des Hauptflusses unter schied. Zwar waren die Ufer des Hauptflusses von verschie denartigen Bäumen und Büschen gesäumt, doch an diesen schmalen Galeriewald schlossen sich offene Flächen an, auf denen vorwiegend niedrige, von Wiederkäuern bevorzugte Gräser wuchsen. Jenseits des Hauptflusses im Westen ging die breite Schwemmebene in eine Hügelkette über, die hinauf zu einem grasbewachsenen Hochland führte.
Die Täler des Grasflusses und des Kleinen Grasflusses waren feuchter und zu bestimmten Zeiten des Jahres beinahe sumpfig, so dass hier verschiedene, zum Teil über mannshohe Grasarten wuchsen, die oft von Staudengewächsen durchsetzt waren. Die große Mannigfaltigkeit der Pflanzen zog viele verschiedene Tiere an, die auf ihren jahreszeitlichen Wanderungen bestimm te Arten von Gräsern und Blattkräutern oder Teile davon be vorzugten.
Weil man von der Hauptebene von Felsen der Zwei Flüsse die Täler sowohl des Hauptflusses als auch des Grasflusses überblicken konnte, war dies ein idealer Ort für die Beobach tung der wandernden Tierherden. Die Mitglieder der Dritten Höhle hatten nicht nur großes Geschick darin entwickelt, die Bewegungen der Herden zu verfolgen, sondern kannten sich auch sehr gut mit den jahreszeitlichen Veränderungen und Wettervorgängen aus, die das Erscheinen der verschiedenen Tierarten ankündigten, und so waren sie mit der Zeit immer tüchtigere Jäger geworden. Die Dritte Höhle machte unter den Tieren, die durch das Schwemmland der Flusstäler zogen, mehr Beute als irgendeine andere Höhle.
Die meisten Zelandonii wussten, dass die Jäger der Dritten Höhle als geschickt und kenntnisreich galten, doch nur die nächsten Nachbarn konnten diese Leistungen ausreichend in Anspruch nehmen. Sie wandten sich an die Dritte Höhle, wenn sie eine Jagd planten und hilfreiche Hinweise benötigten, ins besondere wenn eine größere Jagd einer ganzen Gruppe an stand.
Ayla blickte nach links in Richtung Süden. Die grasigen Tä ler der zwei Flüsse, die sich direkt unter ihr vereinigten, zogen sich zwischen hohen Felswänden hin. Dort, wo der Grasfluss in den Hauptfluss mündete, schwoll dieser weiter an und näherte sich im Südwesten dem Fuß der Kalkwände, bevor er hinter den Felsen einer tief ausgewaschenen Kehre aus dem Blickfeld verschwand. Weiter südlich mündete er in einen größeren Fluss, der sich im Westen in die Großen Wasser ergoss.
Ayla wandte den Blick nach rechts in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Das Sonnenlicht spiegelte sich glitzernd im Hauptfluss, der sich durch die Wiesen seines weiten grünen Tales schlängelte, und blitzte durch die Wacholdersträucher, Silberbirken, Weiden, Kiefern und vereinzelten immergrünen Eichen des Galeriewaldes hindurch. Stromaufwärts, wo der Hauptfluss in einem großen Bogen auf die emporsteigende Sonne zulief, sah man auf dem gegenüberliegenden Ufer die gewaltige Felsnische, die der Neunten Höhle Unterkunft bot. Ayla bemerkte, wie Manvelar auf sie zuschritt. Der grauhaarige Mann war nicht mehr jung, doch aus seinem Gang sprachen Lebenskraft und Selbstvertrauen. Sie fand es schwierig, sein Alter zu schätzen. Nach der Begrüßung und einigen förmlichen Vorstellungen führte

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