Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Manvelar die Gruppe zu einer freien Flä che auf der Hauptebene, die etwas nördlich des Wohnbereiches lag.
»Wir sind dabei, ein Mittagsmahl für alle vorzubereiten«, kündigte Manvelar an, »doch für den Fall, dass jetzt jemand etwas trinken möchte, gibt es hier Wasser und einige Becher.« Er zeigte auf zwei große Wasserbeutel, die gegen einen Stein gelehnt waren, und einige aufeinander gestapelte geflochtene Becher.
Die meisten nahmen sich von dem Wasser, doch viele hatten ihre eigenen Trinkbecher dabei. Es war nicht ungewöhnlich, dass man selbst für kurze Ausflüge oder Besuche bei Freunden Becher, Schale und Essmesser in einem Beutel oder irgendei nem anderen Behältnis mit sich führte. Ayla hatte nicht nur ihren Becher, sondern auch eine Schale für Wolf dabei. Die Leute schauten gebannt zu, wie das prachtvolle Tier begierig das Wasser aufleckte, das sie ihm eingoss. Einige lächelten, weil sie es beruhigend fanden, zu sehen, dass auch der Wolf, der auf unerklärliche und geheimnisvolle Weise mit der Frau verbunden war, so gewöhnliche Regungen wie Durst zeigte. Einige Leute ließen sich auf Steinblöcke nieder, andere blieben stehen. In entspannter Atmosphäre warteten sie auf das, was kommen sollte. Als alle schwiegen und bereit schienen, sagte Manvelar: »Während der letzten zwei Tage hatten wir Beo bachtungsposten hier und beim Zweiten Blick.«
»Das dort drüben ist der Zweite Blick«, sagte Jondalar leise. Ayla wandte sich in die Richtung, in die er wies. Jenseits des Zusammenflusses und der weiten Schwemmebene sah man in einer schroff vorspringenden Felsnase eine kleine Nische. Sie lag am vorderen Ende einer Reihe von Felswänden, die parallel zum Lauf des Hauptflusses verlief. »Zwar liegt der Grasfluss dazwischen, doch die Dritte Höhle betrachtet den Zweiten Blick als Teil von Felsen der Zwei Flüsse.«
Ayla ging einige Schritte vor, um über die Felskante hinunter zu blicken. Von hier aus war zu erkennen, dass sich der Gras fluss an seiner Mündung zu einem kleinen fächerförmigen Del ta verbreiterte. An seinem rechten Ufer sah sie einen Pfad, der am Fuß des Felsens der Zwei Flüsse flussaufwärts nach Osten führte und von dem ein anderer Pfad zum Wasser hin abzweig te. Der abzweigende Pfad führte zum Ufer des Grasflussdeltas, zu einer breiten und seichten Stelle, die ein Stück von den star ken Strömungen an der Einmündung in den Hauptfluss entfernt lag. Dies war die Furt, an der die Dritte Höhle den Grasfluss zu überqueren pflegte.
Auf der anderen Seite lief ein Pfad durch das Tal, das die Schwemmebenen beider Flüsse gebildet hatten, etwa vierhun dert Meter weiter bis hin zu dem Abri in der Felsnase. Der Abri war klein und hoch und bot nur wenig Schutz, aber ein steini ger Pfad führte weiter hinauf auf eine Felsplattform, von der aus man, von der gegenüberliegenden Seite des Grasflusses, die Täler beider Flüsse überblicken konnte.
Manvelar lenkte die Aufmerksamkeit auf eine junge Frau, die neben ihm stand. »Thefona hat uns Bericht erstattet, kurz bevor ihr kamt«, sagte er. »Für eine erfolgreiche Jagd gibt es, wie ich meine, zwei Möglichkeiten, Joharran. Wir verfolgen eine ge mischte Herde von etwa acht Riesenhirschen mit Jungwild, die in unsere Richtung ziehen, oder wir halten uns an eine große Wisentherde, die Thefona gerade erspäht hat.«
»Beide wären denkbar«, sagte Joharran, »je nachdem, an welche Herde wir am sichersten herankommen. Was würdest du vorschlagen, Manvelar?«
»Wenn wir von der Dritten Höhle allein wären, würden wir wahrscheinlich am Hauptfluss auf die Riesenhirsche warten und an der Großen Furt zwei oder drei davon erlegen. Falls ihr aber auf mehr Beute aus seid, würde ich den Wisenten nachset zen und sie in einen Pferch treiben.«
»Wir könnten auch beides tun«, warf Jondalar ein.
Einige Leute lachten auf. »Er will sie alle - war Jondalar denn immer so eifrig?«, rief jemand. Ayla konnte nicht genau sehen, wer es war.
»Ein eifriger Jäger war er, o ja, aber seine Beute waren nicht unbedingt Tiere«, gab eine weibliche Stimme zurück und löste allgemeines Kichern und Gelächter aus.
Es war die Stimme von Kareja, der Anführerin der Elften Höhle. Bei der ersten Begegnung mit ihr war Ayla beeindruckt gewesen, doch jetzt missfiel ihr der Tonfall. Kareja schien sich über Jondalar lustig zu machen, und es war noch nicht lange her, dass Ayla selbst zur Zielscheibe eines ähnlich klingenden Gelächters geworden war. Jondalars Gesicht war

Weitere Kostenlose Bücher