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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Zapfen ein fettes, nahrhaftes Öl lieferten, das man sogar in Lampen verwenden konnte, obwohl es selten zu diesem Zweck benutzt wurde, weil es so köstlich schmeckte.
Aus der gesamten Höhlengemeinschaft der Drei Felsen strömten Menschen zur Piniennuss-Ernte zusammen, andere wurden gegen Beteiligung am Ertrag zur Mitarbeit eingeladen. Das war der Hauptgrund für das Lager im Freien. Nicht weit von dort befand sich zudem ein guter Fischgrund, an dem Net ze und Reusen ausgelegt wurden. Er wurde in der wärmeren Jahreszeit ausgiebig genutzt und meist erst geschlossen, wenn der Frost im Winter den Fluss mit Eis überzog. Obwohl das ganze Jahr über Menschen in den verschiedenen Felswohnun gen der Westgrotte lebten und die Nussernte im August statt fand, standen die ersten Zelte wegen des Fischfangs bereits zu Beginn der warmen Jahreszeit dort, und alle sprachen davon, zum »Sommerlager« zu gehen.
»Ihre Zelandoni ist eine begabte Künstlerin«, berichtete Jon dalar. »In eine der Höhlen hat sie Tiere auf die Wände geritzt, vielleicht haben wir Zeit, sie zu besuchen. Sie stellt auch kleine Schnitzereien her, die man am Körper tragen kann. Aber wir werden zur Nussernte ohnehin wieder hier sein.«
In diesem Moment kehrte Joharran mit drei jungen Männern und einer jungen Frau zurück, die sich erboten hatten, hinter der Schleiftrage zu gehen und die Stangen über die Wasser oberfläche zu halten, wenn Flüsse durchquert wurden. Sie alle schienen sich zu freuen, dass sie für diese Arbeit ausgesucht worden waren. Joharran hatte keine Schwierigkeiten gehabt, Freiwillige zu finden - das Problem lag eher in der Auswahl. Viele wollten nur deshalb die Pferde und den Wolf aus der Nä he begutachten und mehr über die fremde Frau erfahren, weil ihnen das interessanten Gesprächsstoff während des Sommer treffens liefern würde.
Auf ebenem Gelände konnten Jondalar und Ayla nebenein ander hergehen, während sie die Pferde führten; nur an den Furten war das nicht möglich. Wie üblich machte sich Wolf hin und wieder davon. Er erforschte gerne die Umgebung, lief vor aus, blieb ein Stück zurück und erschnüffelte mit seiner neugie rigen Nase alle interessanten Gerüche. Jondalar nutzte den lan gen Marsch, Ayla mehr über die Menschen zu erzählen, in de ren Gebiet sie sich aufhielten.
Er erzählte ihr von dem breiten Zufluss, dem Nordfluss, der aus dem Norden, durch das offene Grasland kommend, von rechts in den Fluss mündete. Die Nordseite der Schwemmebe ne wurde durch dieses Nordflusstal und das Tal des Hauptflus ses immer breiter. Auf einem Stück Land zwischen den Tälern des Nebenflusses und Hauptflusses lag die älteste Wohnstätte der Gemeinschaft, die Nordsiedlung, förmlich Nordgrotte der Neunundzwanzigsten Höhle der Zelandonii genannt. Im alltäg lichen Sprachgebrauch hieß sie nur ›Südwand‹. Vom Sommer lager aus, erzählte Jondalar, erreiche man sie über einen Pfad, der zu den Trittsteinen am Zufluss führte, an dem sie jetzt bald anlangen würden.
Vor ihnen, weithin sichtbar auf einem Hügel über der offenen Landschaft, erhob sich ein großer, dreieckiger Felsen, der drei stufenförmig übereinander angeordnete Terrassen nach Süden hin aufwies. Er lag nur etwa eine Meile von den anderen Wohnstätten der Höhlengemeinschaft der Drei Felsen entfernt, doch es gab mehrere Nebenstätten, die näher bei ihm lagen und sich als Teil der Nordgrotte der Neunundzwanzigsten Höhle betrachteten.
Laut Jondalar konnte man über einen ausgetretenen Pfad in zwei Kehren leicht zum mittleren Stockwerk gelangen, in dem sich die wichtigsten Wohnplätze der Südwand befanden. Der kleine Abri darüber wurde als Ausguck benutzt und Südwand warte oder einfach Warte genannt. Die niedrigste Ebene lag teilweise unter der Erde und wurde eher zur Lagerung von Nahrungsmitteln und anderen Vorräten als zum Wohnen ge nutzt. Unter anderen lagerten hier auch die Piniennüsse, die im Sommerlager gesammelt wurden. Einige der anderen Abris, die zur Südwand-Siedlung gehörten, hatten aussagekräftige Namen wie Langer Fels, Hoher Wall oder Gute Quelle.
»Sogar der Lagerraum hat einen Namen«, sagte Jondalar. »Er heißt Blanker Fels. Die alten Leute erzählen darüber eine Ge schichte, die sie aus ihrer Kindheit kennen. Sie gehört zu den alten Legenden. Nach einem sehr harten Winter und einem kalten, feuchten Frühling besaßen sie keinerlei Vorräte mehr - im unteren Lagerraum sah man also nur den ›blanken Fels‹. Dann meldete sich der

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