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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Jondalar Renners Führlei ne. Er streichelte das Pferd und hielt ihm eine Hand voll Hafer hin. Ayla lächelte ihn dankbar an; sie kümmerte sich während dessen um Wolf, der herausfinden wollte, warum sie angehal ten hatten. Sie spürte das besondere Band, das sie und Jondalar während der Großen Reise geknüpft hatten. Und es gab noch eine weitere Gemeinsamkeit, wie ihr jetzt bewusst wurde: Sie waren die Einzigen, die verstanden, dass sich zwischen Mensch und Tier eine echte Beziehung entwickeln konnte.
»Es gibt noch einen anderen Weg flussaufwärts, nein, eigent lich zwei«, sagte Jondalar, während sie warteten. »Für den ei nen braucht man ein Floß, aber das ist mit den Pferden ungüns tig. Der andere führt auf der anderen Seite des Flusses auf den Klippen entlang. Er geht durch die Große Furt, und es ist leich ter, den ganzen Weg zur Dritten Höhle zu laufen und von dort zu beginnen. Sie haben einen guten Pfad zur Spitze von Felsen der Zwei Flüsse angelegt, der über die Hochebene weiterführt. Er ist flacher als dieser hier, es sind nur ein paar kleinere Sen ken zu bewältigen. Auf der Seite des Flusses gibt es nicht so viele Zuflüsse, aber wenn man an der Neunundzwanzigsten Höhle Halt machen will, muss man absteigen und den Fluss noch einmal überqueren. Deshalb hat Joharran beschlossen, auf dieser Seite zu bleiben.«
Während sie sich ausruhten, fragte Ayla ihn nach den Nach barn, die sie besuchen würden. Jondalar beschrieb ihr das un gewöhnliche Arrangement, das die Mitglieder der Neunund zwanzigsten Höhle getroffen hatten. ›Drei Felsen‹ bestand aus drei separaten Siedlungen in Felsnischen auf drei Klippen, die um das Schwemmland der Flusslaufs ein Dreieck bildeten. Alle waren nicht weiter als etwas über eine Meile voneinander ent fernt.
»Die Überlieferung sagt, dass es früher getrennte Höhlen wa ren, die mit alten Zählwörtern nummeriert waren, und zwar mehr als drei«, erklärte Jondalar. »Sie beanspruchten aber die selbe Ebene und dieselben Flüsse und stritten sich unentwegt um ihre Rechte - welche Höhle was nutzen durfte und wann. Der Streit artete aus, bis einige Männer regelrecht gegeneinan der kämpften. Dann hatte der Zelandoni der ›Südwand‹ die Idee, sich zu einer einzigen Höhle zu vereinigen und alles zu teilen. Wenn eine Auerochsenherde durch die Ebene zog, soll ten nicht mehr die Jäger aller Höhlen getrennt jagen, sondern geschlossen als Jagdtrupp ausziehen.«
»Aber die Neunte Höhle arbeitet doch auch mit den Nachbar höhlen zusammen. Bei der letzten Jagd haben sich Jäger aus der Elften, der Vierzehnten, der Dritten, der Zweiten und ein paar aus der Siebten zusammengetan und sich die Beute ge teilt«, entgegnete Ayla nachdenklich.
»Das stimmt, aber unsere Höhlen müssen nicht alles teilen«, sagte Jondalar. »Die Neunte Höhle überblickt von der Terrasse aus das Waldflusstal und die Tiere, die manchmal am Fluss entlangziehen, die Vierzehnte hat das Kleine Tal, die Elfte kann mit dem Floß zu einem großen Feld jenseits des Flusses übersetzen, der Dritten gehört das Grastal und die Zweite und Siebente teilen sich das Süße Tal - wenn wir zurück sind, wer den wir sie besuchen. Wir können zusammenarbeiten, wenn wir wollen, aber wir müssen es nicht. Alle Höhlen, die sich zur Neunundzwanzigsten zusammengeschlossen haben, müssen sich dagegen dasselbe Jagdrevier teilen. Sie nennen es jetzt Drei-Felsen-Tal, aber es ist eigentlich ein Teil des Flusstals und des Nordflusstals.«
Er erklärte weiter, dass der Fluss sich nach Osten krümmte und ein großes Grasland durchzog. Im Norden lag die Mün dung eines breiten Nebenflusses und das dazugehörige Tal. Zwei der Siedlungen befanden sich rechts des Flusses, eine im Westen, die über Land von Vorsprung Am Fluss aus erreichbar war, sowie eine im Norden. Ein dritter, massiver Felsen mit Wohnnischen auf verschiedenen Stockwerken lag südlich, jen seits des Flusses am linken Ufer. Es war eine der wenigen be wohnten Höhlen, die nach Norden zeigten.
Die westliche Siedlung oder Westgrotte der Neunundzwan zigsten Höhle der Zelandonii bestand aus mehreren Felsbehau sungen. Jondalar erklärte Ayla, dass die Bewohner zusätzlich eine mehr oder weniger dauerhafte Lagerstätte nahe der West grotte besaßen, mit Unterständen, Feuerstellen und Trockenge stellen, zu denen im Sommer Zelte und andere provisorische Behausungen hinzukamen. Sie lag am Ausgang eines geschützten Tales mit Nusskiefern, deren mit Nüssen gefüllte

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