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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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unvermeidlichen, wenig erquicklichen Schicksal näher brachte. Sie hatte ver sprochen, sich mit einem Mann zu verbinden, den sie mochte und mit dem sie hätte glücklich werden können, wenn sie zu vor nicht Jondalar getroffen und sich in ihn verliebt hätte. Doch Jondalar hatte sich zurückgezogen, schien sie nicht mehr zu lieben, und es bestand kein Zweifel daran, dass Ranec sie nicht nur liebte, sondern auch verzweifelt begehrte.
Jetzt plagten Ayla keine solchen widersprüchlichen Gefühle mehr. Sie war so von Glück durchdrungen, dass es ihr vorkam, als müsse es aus ihr herausströmen und die Luft erfüllen, ja sogar den Boden tränken. Auch Jondalar erinnerte sich an je nen Marsch zum Sommertreffen der Mamutoi. Sein Problem war die Eifersucht gewesen und die Angst, seinem Volk mit einer Frau entgegenzutreten, die von seinen Leuten abgelehnt werden würde. Er hatte seine Probleme gelöst und war jetzt nicht weniger froh als sie. Damals war er sicher gewesen, Ayla für immer verloren zu haben, und nun ging sie hier neben ihm, und immer wenn er sie ansah, erwiderte sie seinen Blick voller Liebe.
Sie folgten einem Pfad über die Hochebene und gelangten zu einem weiteren Aussichtspunkt. Hier hatten sie angehalten, als sie zu zweit ausgeritten waren. Bevor Ayla den Bach überquer te, blieb sie kurz stehen und betrachtete den dünnen Wasserfall, der über den Rand des Abhangs in den Fluss direkt unter ihnen stürzte. Das Höhlenvolk hatte sich auf der Hochfläche verteilt, manche suchten sich ihren eigenen Weg. Ohne Pferd konnten die Wanderer nur mitnehmen, was sie selbst tragen konnten; die Lasten waren schwer, und einige hatten vor, zurückzugehen und ihr restliches Gepäck zu holen, in den meisten Fällen Han delswaren.
Ayla und Jondalar hatten mit Joharran gesprochen und der Höhle die Pferde als Lastträger angeboten. Der Anführer hatte sich mit seinen Beratern zusammengesetzt und zuletzt ent schieden, dass die Pferde mit Fleisch von den letzten Rotwild- und Wisentjagden beladen werden sollten. Ursprünglich war er bei den Jagdausflügen noch davon ausgegangen, dass einige zur Höhle würden zurückgehen müssen, um das Fleisch zum Sommertreffen zu bringen.
Durch die Pferde blieb ihnen diese Mühe nun erspart, und zum ersten Mal begriff er, dass abgerichtete Pferde mehr waren als eine interessante Neuheit. Sie waren von großem Nutzen. Bislang war ihm das noch nicht ganz klar geworden, selbst als sie während der Jagd eine große Hilfe bedeutet hatten und Jon dalar zurück zur Neunten Höhle geritten war, so dass Zelando ni und Shevonars Gefährtin rasch von dem tragischen Unfall erfahren hatten. Jetzt aber wurde ihm bewusst, dass ihm und einigen anderen ein zweiter Marsch zur Neunten Höhle erspart blieb. Andererseits erkannte er im engeren Umgang mit den Pferden aber auch, dass sie zusätzliche Arbeit bedeuteten.
Winnie war an die Schleiftrage gewöhnt - sie hatte auf der Großen Reise die meiste Zeit über eine gezogen. Renner war mit Lasten noch nicht so vertraut und weniger fügsam. Johar ran hatte bemerkt, dass sein Bruder mit den Pferden Mühe hat te, besonders an den Kehren, wenn die Stangen ihre Beweg lichkeit einschränkten. Es erforderte Geduld, den jungen Hengst ruhig zu halten und ihn mitsamt der Last um Hindernis se herumzuführen. Ayla und Jondalar waren in der vordersten Reihe von der Neunten Höhle aufgebrochen, doch schon als sie den kleinen Fluss überquert und sich wieder nach Nordwesten gewandt hatten, waren sie in die Mitte der Gruppe zurückgefal len.
Sie kamen an den Ort, an dem Ayla und Jondalar beim letz ten Mal umgekehrt waren. Der Weg führte nun wieder bergab. Diesmal folgten sie ihm, denn er hielt sich an die am wenigsten steilen Stellen und wand sich durch Buschwerk, offenes Gras land und vereinzelte Bäume, die im Schutz von Mulden wuch sen. Sie erreichten einen Felsunterschlupf, der so dicht am Wasser lag, dass ein Teil von ihm darüber hinausragte. Bislang hatten sie lediglich knappe zwei Kilometer bewältigt, doch hatte die zurückgelegte Strecke durch den steilen Anstieg um einiges länger gedauert.
Vor dem Abri lag eine Felsterrasse so dicht am Fluss, dass man von ihr aus ins Wasser springen konnte. Der Ort wurde »Vorsprung am Fluss« genannt und war nach Süden hin offen. Er zog sich von Westen nach Osten bis zu einer Flussschleife, die so eng war, dass der Strom um einen Bergausläufer herum beinahe einen Kreis beschrieb. Obwohl der Abri recht einla dend wirkte, hatte sich

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