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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hier Halt gemacht hatten. So bekam er einen Vorgeschmack darauf, wie sie auf die Menschen beim Sommertreffen wirken würden.

22
    »Selbst wenn Joharran das Zelt nicht auf der Wiese aufge stellt hätte, wäre ich dennoch draußen geblieben«, sagte Ayla. »Ich möchte nahe bei Winnie und Renner sein, solange wir unterwegs sind, und sie nicht auf diesen Felsabsatz bringen. Es hätte ihnen dort nicht gefallen.«
    »Denanna hätte es bestimmt auch nicht gefallen«, sagte Jon dalar. »Die Tiere haben sie ziemlich beunruhigt.«
Sie ritten flussaufwärts durch das Tal des Zuflusses, den sie Nordfluss nannten. So konnten sich die Tiere, und auch sie selbst, vom Zusammensein mit so vielen Menschen erholen. Sie waren allen Anführern vorgestellt worden, und Ayla war immer noch damit beschäftigt, sie alle richtig einzuordnen.
Denanna, die Anführerin von Abglanz-Felsen, der Südgrotte, war die anerkannte Anführerin der gesamten Neunundzwan zigsten Höhle, aber auch das Sommerlager, die Südwand, die West- und die Nordgrotte hatten eigene Anführer. Wenn Ent scheidungen gefällt werden mussten, die die Gesamtheit der Drei Felsen betrafen, kamen die Anführer zusammen, um einen einmütigen Beschluss zu fassen. Dieser jedoch wurde von De nanna verkündet, weil der Rest der Zelandonii-Anführer auf der Ansicht beharrte, wenn die Neunundzwanzigste Höhle als eine Höhle auftrete, sollte sie auch nur von einer Sprecherin vertreten werden.
Die Zelandonia waren etwas anders gegliedert. Die Westgrot te, Nordgrotte und Südgrotte besaßen jeweils eigene Zelandoni, aber die Zelandonia der drei Grotten waren sämtlich einer vier ten Donier, der Zelandoni der Neunundzwanzigsten, unterge ordnet. Da die einzelnen Grotten relativ weit auseinander la gen, leuchtete ein, dass jede ihre eigene Zelandoni wollte, die möglichst, besonders in Jahreszeiten mit kaltem und stürmi schem Wetter, über gute Heilkenntnisse verfügen sollte. Die einzelnen Zelandoni aber waren wiederum an die Zelandonia als Ganze gebunden, obwohl die Höhle, der sie dienten, von gleicher und in mancher Hinsicht größerer Bedeutung war.
Der Zelandoni von Abglanz-Felsen war ein so guter Heiler, dass ihn sogar Frauen bei der Geburt bei sich haben wollten. Die Zelandoni der Neunundzwanzigsten, die auch in AbglanzFelsen wohnte, um der nominellen Anführerin nahe zu sein, war in der Heilkunst nicht sehr bewandert, aber sie war eine gute Mittlerin, die auf die drei anderen Zelandonia sowie die drei Anführer ausgleichend einwirkte und deren manchmal gekränkte Eitelkeit besänftigte. Man hörte sogar hin und wie der, ohne die Zelandoni der Neunundzwanzigsten hätte die gesamte komplizierte Konstruktion, die sich die Neunund zwanzigste Höhle nannte, nicht lange Bestand.
Ayla war froh, die Pferde und ihre Pflege als Entschuldigung dafür anführen zu können, sich von den förmlichen Begrüßun gen, Festlichkeiten und anderen Ritualen zurückzuziehen. Sie hatte vor dem Treffen mit den nördlichen Nachbarn mit Johar ran und Proleva gesprochen und ihnen gesagt, es sei unerläss lich für das Wohlergehen von Winnie und Renner, dass sie und Jondalar sich um sie kümmerten. Der Anführer hatte erwidert, er werde sie entschuldigen, und seine Gefährtin versprach, ih nen Essen aufzuheben.
Ayla fühlte sich beobachtet, während sie die Schleiftragen abhängte, die restliche Ladung ablud und beide Pferde sorgfäl tig auf eventuelle Verletzungen und wunde Stellen untersuchte. Sie rieben die Tiere ab und bürsteten sie, dann schlug Jondalar vor, Winnie und Renner loszubinden und auf ihnen auszurei ten, denn sie hatten den ganzen Tag über vorsichtig und lang sam auftreten müssen. Aylas frohes Lächeln war ihm Antwort genug. Wolf sprang voraus, als er sie lostraben sah; auch er schien sich darüber zu freuen.
Joharran gehörte zu denen, die ihnen hinterherblickten. Er hatte das schon oft gesehen, aber diesmal verstand er, dass auch das Bewegen der Pferde zur Pflege gehörte. Wenn Pferde in der Herde lebten, brauchten sie diese Art von Aufmerksam keit offenbar nicht, aber wenn sie Arbeiten verrichteten, die Menschen von ihnen verlangten, waren sie darauf angewiesen. Ja, man konnte Pferde auf verschiedene Arten nutzbringend einsetzen, das stimmte, aber war das die zusätzliche Arbeit wert? Diese Frage ging ihm nicht aus dem Kopf, als er Ayla und seinen Bruder davonreiten sah.
Ayla entspannte sich, sobald sie das Lager hinter sich gelas sen hatten. Dieses Ausreiten nur zu zweit gab ihr das

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